Verpeilspitze Nordgrat

Hochtour
Mittel
(3)

Toureninfo

Für die Ötztaler Alpen ungewöhnlich guter Fels!
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Berghöhe Verpeilspitze
3423 m
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Höhenmeter Aufstieg gesammt1600 Hm
Gehzeit 8:30 Std. 7:00 Std.   1:30 Std.
Ausrichtung Nord
Ausrichtung Nord
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TalortFeichten
Kondition:
Kraft:
Erfahrung:
Landschaft:
Beste Jahreszeit:
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Standort / Karte

Tourenbeschreibung

Regionen:
Gebirge:
Berg:
Verpeilspitze  (3423 m)
Charakter:

Der Nordgrat der Verpeilspitze ist einer der längsten Urgesteinsgrate Tirols und steht ganz im Gegensatz zu den sonst eher leichten Touren der Ötztaler Alpen. Von Begehern wird obligatorisch der obere IV. Grad abverlangt, dafür gibt es überwiegend sehr guten Fels - zumindest bei allen Kletterstellen über dem II. Grad. Etwa 130 Bohrhaken degradieren den Grat von einer fordernden, westalpenähnlichen Tour zu einem gemütlichen Exengemetzel. Das ist schade, aber immerhin ist die Tour so auch mit leichtem Gurt und wenig Erfahrung genießbar.

Achtung: Trotz der Bohrhaken an den schwierigen Stellen ist der Nordgrat ein langes, eher alpines Unternehmen - wer den 2 bis 3. Grad nicht zügig am laufenden bzw. kurzen Seil (oder seilfrei) klettert, ist dort oben komplett fehl am Platz!

Genaue Routenbeschreibung:

Von Feichten in 2 Std. zur Verpeilhütte. 

Zum Verpeiljoch dem markierten und beschilderten Weg von der Verpeilhütte (Kaunertal) folgen. Immer dem Pfad entlang und später mit Stufen und Stahlseilen ins Joch, ca 2h.

Alternativ kann auch von der Kaunergrathütte auf einem ebenfalls markierten Weg mit relativ viel auf und ab zugestiegen werden, ca 3h (siehe Alpenvereinskarte Kaunergrat). Der längere Zustieg entschädigt durch grandiose Landschaft und Kurzweiligkeit.

Vom Verpeiljoch zunächst über einige Türme und Zacken nach Süden. Dabei immer an der Gratkante bleiben, einige kleine Abkürzer auf der Ostseite sind offensichtlich. Nach einer tiefen Scharte steilt der Grat auf, man folgt nun konsequenter der Gratkante. Die vielen Bohrhaken weisen den Weg. Achtung, teilweise stecken die Haken hier nur in großen herumliegenden Blöcken! Je höher man kommt, desto öfter wird der III. Grad erreicht. Schließlich leiten die Bohrhaken beeindruckend zahlreich über zwei steile Türme mit netten Kletterstellen im unteren IV. Grad. Eine Umgehung auf der Ostseite ist zwar brüchig, sollte aber trotzdem ungefährlich möglich sein. Nach den Türmen öffnet sich an einer Abflachung der Blick zum Gipfel, bis hier ca 2h vom Verpeiljoch.

Der Grat steilt nun wieder auf. Ein Band leitet auf die Ostseite, bis auf einer kompakten Platte eine Bohrhakenleiter unmissverständlich nach oben führt. Dabei ist zwischen den Haken ganz kurz der V. Grad obligatorisch zu klettern, aber Stürzen wäre ungefährlich. Die Haken leiten zurück zur Gratkante (IV), der man durch einen steilen Riss (IV+) folgt. Die Kletterschwierigkeiten lassen bald nach, es folgt ein kurzer Abstieg auf einen Schotterrücken, auf dem man, einen einsamen Turm umgehend, zum zweiten schweren Teil geht. Nach Osten ist hier bei ausreichender Schneelage (früh in der Saison) ein Notabstieg theoretisch möglich, der Nutzen aber fraglich.

Eine Verschneidung mit Bohrhaken und recht glatten Fels führt zur Gratkante. Diese wird nun erfreulich schmal und luftig. Über einen ausgesetzten Turm führt ein schmaler Balanceakt. Daraufhin folgt man den Bohrhaken ziemlich tief unter der Gratkante in die Westflanke. Eine steile Verschneidung mit - ja genau: Bohrhaken - leitet zurück zum Grat (V-). An der Gratkante wird nun im stetigen Auf und Ab regelmäßig der III. Grat erreicht. Steinmännchen führen schließlich über ein Band in der Westseite auf den nächsten Schotterrücken.

Dem Schotterrücken folgt man bis zum Beginn des Gipfelaufschwungs. Zahlreiche Bohrhaken weisen den Weg über einige Aufschwünge (IV+). Die Hakenleiter sucht scheinbar zwanghaft die schwersten Stellen, die der Gipfelaufschwung zu bieten hat (V). Oft findet sich rechts in unmittelbarer Nähe der Haken aber leichtes und nicht zu brüchiges Gelände (II-III), das mit 1-2 mittleren Friends leicht abgesichert werden kann. Über leichtes Gelände in wenigen Augenblicken zum Gipfelkreuz.

Abstieg:

Vom Gipfel Steigspuren nach Südsüdost folgen. Über einige Stufen nach rechts hinab, danach nach links in eine Scharte queren. Über einen Schotterrücken weiter nach Südosten hinab, bis Steigspuren nach rechts in die Flanke führen. Über Bänder und Stufen hinab in den flachen Schotterkessel. Nun auf den flachen Schotterhügel (Plangeroskopf) zuhalten und jenseitig hinab auf den Wanderweg vom Madaschjoch zur Kaunergrathütte. Der Abstieg ist ausgezeichnet mit Steinmännchen markiert. 1:30 Stunden zur Hütte. 

Möchte man gleich zurück ins Kaunertal folgt man dem Weg über das Madatschjoch zurück zur Verpeilhütte (3h ab Wanderweg) und auf dem Hüttenabsteig zurück nach Feichten (1 Stunde).

Erstbegeher / Erstbesteiger:

Saniert von Florian Schranz - www.berg-sein.at

Seillänge: 

1 x 50 m

Ausrüstung:

8(!) Exen

ggf Friends rot und grün

Für starke Seilschaften, die eine empfehlenswerte Begehung am laufenden Seil planen, reichen 20-25 m Seil und 1-2 Rücklaufsperren. Um Meter zu machen, lohnen sich aber zusätzlich zu den 8(!) Exen mindestens 5(!) 120er-Schlingen mit Schnappern. 

Ergänzung zur Schwierigkeit:

Der obere IV. Grad sollte obligatorisch beherrscht werden. Ist man sich unsicher lohnen sich wahrscheinlich Kletterschuhe für die Platte am Beginn des ersten schweren Teils. Ansonsten muss die Tour aber in Berg- oder Zustiegsschuhen geklettert werden. 

Stützpunkt:
Kartenmaterial:

Alpenvereinskarte 30/3 Kaunergrat

Bemerkungen:

Sehr schöne Tour, wobei man über den exzessiven Einsatz von Bohrhaken gespaltener Meinung sein kann und darf. Zwar wird diese schöne Route definitiv aus der unverdienten Versenkung geholt und einem breiteren Publikum zugänglich gemacht. Zum anderen verliert der Verpeilspitz Nordgrat damit komplett seine Zähne. Aus einer Tour mit - naja, fast - westalpinen Charakter wird eine Klettergartenroute. Der gelegentlich zu findende Vergleich mit dem Schäligrat hinkt also ganz gewaltig. An der Verpeilspitze ist der Umgang mit mobilen Sicherungsmitteln weder gefordert noch wird dazu animiert, ebenso muss man kaum einen Gedanken an die Wegfindung verschwenden: Der richtige Weg ist stets metallisch glänzend markiert. 

Ohne Bohrhaken hätte die Tour locker eine solide "D"-Bewertung verdient, aufgrund der oben beschriebenen Erleichterungen habe ich mich aber auf AD+ beschränkt.

Dennoch kann ich die Tour nur wärmstens empfehlen. Entweder als Einsteig in schwerere und lange Gratkletterei oder aber mit der Erwartungshaltung für eine genussreiche statt fordernder Gratkletterei in wunderschöner Umgebung. 

Unbedingt auf der Kaunergrathütte die Verhältnisse erfragen: Liegt kein Schnee mehr, reichen Zustiegsschuhe für die gesamte Tour!

Achtung: Der Nordgrat sollte nicht unterschätzt werden, wenn man viel sichert, eine lange, extrem lange Tour! Die örtliche Bergrettung holt leider jährlich X sich überschätzenden Bergsteiger vom Grat. 

Infostand: 

08.09.2020

Autor: 

Silvan Metz

Autor (Referenz): 

Ausgangspunkt / Anfahrt

Bilder (3)

Kommentare

25.08.2024 - 19:11

AW: Verpeilspitze Nordgrat

Servus,

ich empfehle dringend als Stützpunkt für diese Tour die Verpeilhütte und nicht wie im der Tourenbeschreibung unter "Stützpunkt" angegeben die Kaunergrathütte. Der Zustieg ist deutlich kürzer und man hat so bessere Chancen den nicht trivialen Abstieg bis in das Schotterfeld (geht aus der textuellen Beschreibung nicht hervor) ggf. bei Zeitproblemen noch im Hellen zu finden. 

Die angegebenen 3h Zustieg von der Kaunergrathütte zum Einstieg mögen nur für sehr fitte Aspiranten zutreffen.

Wie schon bei div. Kommentaren erwähnt, rückt die dargestellte Tourenbeschreibung die Tour in ein falsches Licht. Zu-, Abstieg und Tour sind definitiv alpin.

Viele Grüße!

01.01.2024 - 15:29

AW: Verpeilspitze Nordgrat

VORSICHT wenn nicht langjährige Alpine Erfahrung

Aufstieg bis zum Joch effizient und gut zu gehen (von Trenkwald). Wasser kann das letzte Mal ca. 30 Min vor dem Joch aufgefüllt werden.

Der Grat beginnt recht leicht und extrem brüchig, Vorsicht ist geboten. Hier treffen wir auch immer wieder die ersten Haken. WICHTIG: wer sich hier nicht sicher fühlt und gerne das Seil anlegen würde sollte besser umkehren (seilfreies, zügiges Gehen bis zum unteren 3ten Grad erforderlich). Wir haben das Seil am ersten wirklich markanten Felsaufschwung angelegt, der über Haken den vermeintlich schwersten Weg weist. Von dort haben wir die komplette Tour durchgesichert (ca. 30 oder mehr SL). Warum? Schlicht, weil wir nicht wussten was hinter der nächsten Zacke auf uns wartet. In der Retrospektive würde ich mit meinem damaligen Kenntnisstand und Können nichts anders machen (Unten etwas zur Einordnung).

Die Tour ist lang und durchaus anspruchsvoll (bis 5ter Grat, der sich mit Bergschuhen und Rucksack auch mal etwas schwerer anfühlen kann) und unübersichtlich was die Dauer angeht. Die Routenfindung selbst ist ehr einfach (auch durch die Exen). Lasst euch von dem "Exen-Gemetzel" Parolen nicht täuschen. 130 Exen auf 2 Km sind weniger als man meinen könnte. Dort wo der Vorsteiger gerne welche hätte sind welche angebracht. Nicht mehr und nicht weniger. Kletterschuhe sollten aus Zeitgründen nicht benutzt werden.

Zur Einordnung: Zum diesem Zeitpunkt haben wir viel Klettersteig / alpine Krakseltourerfahrung. Wir klettern/bouldern regelmäßig in der Halle um den 7ten Grat (klettern). Haben mit alpinen Touren im Kaiser, Bergell und Göscheneralp (bis 5c) begonnen und haben diese alle zügig und immer frei klettern können. Lange bis sehr lange Tage verkraften wir gut (Eisenzeit + Jubi in einem Rutsch; Große Reibn in einem Rutsch). Warum schreibe ich das? Weil sich hier eingefleischte Alpinisten die den 4 und 5 Grad am laufenden Seil oder gar frei gehen über die Exen aufregen. Ich habe alle genutzt und war heilfroh darum! Die Kommentare die zu lesen sind, sind in Teilen arrogant, irreführend und zeugen von recht wenig Empathie für all jene die noch nicht soweit sind. Eine Tour die keinerlei Rückzugsmöglichkeit bietet herunterzureden hat noch niemandem geholfen. Die Tour war bis dahin das mental forderndste Unterfangen das wir angegangen sind. Zuvor sind wir zum Beispiel den Mittellegigrat am Eiger gegangen, diesen schätze ich im Vergleich als DEUTLICH leichter ein.

Ich möchte niemandem abraten die Tour zu gehen. Um sie zu genießen sollte man Erfahrung und Kondition mitbringen. Mich haben die ganzen Kommentare dahingehend beeinflusst, dass ich es mir in Summe leichter vorgestellt hatte. Wir konnten die Tour ohne besondere Vorkommnisse in 14:30 Stunden gehen (Tal bis Hütte). Der Grat selbst hat uns 9:30 Stunden in Anspruch genommen.

Mich hat diese Tour nachhaltig positiv beeindruckt und die Lust auf weitere alpine Abenteuer vollends entfacht!

Anmerkung: 

Der Abstieg ist nicht selbsterklärend und ehr mangelhaft markiert. Von einem Abstieg im Dunkeln möchte ich strikt abraten (nicht der Schwierigkeit sondern der Wegfindung wegen). Auch mit gpx nicht immer eindeutig.

25.07.2023 - 21:26

AW: Verpeilspitze Nordgrat

Verantwortung!

Wie „gewissenhaft“ Herr Silvan Metz bei seinen Recherchen über den Nordgrat der Verpeil-Spitze vorgegangen ist, zeigt allein seine Behauptung, dass wir, die Erschließer (Florian Schranz und Thomas Marth), diese Tour angeblich dem Schaligrat am Weisshorn an Anspruch und Schwierigkeit gleichstellen. Die Wahrheit ist, dass wir uns den Vergleich erlaubten, dass, was für Alpinisten ein Schaligrat, an Nimbus und Ästhetik im Wallis skizziert, im Verhältnis dazu der Verpeilgrat für das Kaunertal darstellt!

Allein die Überschrift im DAV-Panorama-4-2021 „Die Felsnadel im Schotterhaufen“ ist Programm für einen tendenziell einseitigen Bericht. Was solchen Leuten leider nicht bewusst zu sein scheint, sind die verheerenden, in diesem Fall, gemeingefährdenden Auswirkungen ihrer Handlungen. Dank der Darstellung des Herrn Metz hat sich der Verpeilgrat in den vergangenen Jahren unfallstatistisch zu einer der gefährlichsten Klettertouren Tirols entwickelt! 

Das wohl edelste Gut und größte Privileg des Menschen ist seine Freiheit. Und so sehr dieses Potential der Freiheit zum Positiven entwickelt werden kann, so sehr impliziert sie auch das Destruktive, in diesem Fall blanke Verantwortungslosigkeit. 

Das unverantwortliche Benehmen – man kann es leider nicht anders bezeichnen - den Verpeil-Nordgrat als Klettergarten-Tour öffentlich zu klassifizieren, hat in den vergangenen Tagen zwei weitere Opfer gefordert. Beide liegen mit teils schwersten Verletzungen in der Klinik. 

Da wir seit dem Bericht von Silvan Metz, welcher die Tatsachen massiv verzerrt, laufend Unfälle am Verpeilgrat zu verzeichnen haben, möchte ich als Bergführer und Erschließer der Tour eindringlich davor warnen, diese hochalpine Langstrecken-Tour zu unterschätzen. Wer das Gehen am „Kurzen Seil“ nicht beherrscht, klettertechnisch wie konditionell nicht überdurchschnittlich fit ist, hat auf diesem Grat nichts verloren! Die Länge, die anhaltenden Schwierigkeiten und die Gesteins-Qualität fordern trotz des vermeintlichen „Haken-Gemetzels“ einen ganzen Alpinisten! 

Unsere Intension den Grat mit Bohrhaken zu versichern, lag einzig darin, eine an sich verwaiste Klettertour, einer breiteren Masse von Alpinisten, und ich betone - den Alpinisten - schmackhaft zu machen. Ich möchte mit Nachdruck darauf verweisen, dass durch den Bericht von Silvan Metz ein gefährlich falsches Gesamtbild konstruiert wurde, welches mit der Wirklichkeit vor Ort nichts zu tun hat. Diese pauschale Verharmlosung lockt leider immer wieder Leute auf den Verpeilgrat, die da schlichtweg überfordert sind!  

Florian Schranz

26.08.2022 - 21:53

AW: Verpeilspitze Nordgrat

Deine Beschreibung ist nicht objektiv! Es ist kein respektvoller Umgang Touren zu klettern, um diese dann wegen der Bohrhaken zu kritisieren!

Es ist immer relativ. Bei einer Tour im 9. Grad möchten auch die meisten, dass die Bohrhaken in normalem Abstand gebohrt sind. Warum sollte also jemand der in leichteren Graden unterwegs ist, weite Abstände oder keine Bohrhaken vorfinden!

Deine Formulierungen und wiederholten Anspielungen auf das Bohrhakengemetzel sind völlig übertrieben und nicht zutreffend. Deine Bezeichnung als Klettergartentour setzt dem Ganzen noch eine Krone auf!

Um die brüchigen und meist gefährlichen Schuttrinnen zu umgehen, wurde die Route auf den sehr kompakten Grat verlegt. 130 Bohrhaken klingen zunächst viel, aber diese teilen sich dann auf die Länge des Grates (circa 2 Kilometer!) gut auf.

Abgesehen von deinen völligen Übertreibungen ist es eine Respektlosigkeit und Geringschätzung gegenüber den Erschließern! Der Aufwand eine Gratroute dieser Dimension einzurichten scheint dir nicht bewusst zu sein!

Das "Achtung: ...Die örtliche Bergrettung holt leider jährlich X sich überschätzenden Bergsteiger vom Grat." aus deinen Bemerkungen hängt möglicherweise direkt mit deinem Tourenbericht und deiner Verharmlosung der Tour zusammen!

...verwende die Bohrhaken doch einfach nicht oder suche dir einen nicht verbohrten Grat?! Davon gibts nämlich noch genug ;)...

17.07.2023 - 17:12

AW: AW: Verpeilspitze Nordgrat

Ich will mich dem Verfasser des Kommentars hier anschließen. Die gewählten Formulierung in der Beschreibung, z.B. "Aus einer Tour mit - naja, fast - westalpinen Charakter wird eine Klettergartenroute." oder "Etwa 130 Bohrhaken degradieren den Grat von einer fordernden, westalpenähnlichen Tour zu einem gemütlichen Exengemetzel." sind unglücklich und können Anfänger fehleiten. 

Deshalb find ich den Zusatz vom Verfasser des Artikels sehr wichtig: Achtung: Trotz der Bohrhaken an den schwierigen Stellen ist der Nordgrat ein langes, eher alpines Unternehmen - wer den 2 bis 3. Grad nicht zügig am laufenden bzw. kurzen Seil (oder seilfrei) klettert, ist dort oben komplett fehl am Platz!

28.06.2022 - 09:30

AW: Verpeilspitze Nordgrat

Sehr Lange Tour!

Wer ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis hat und viel am Seil geht wird mindestens 8 Stunden auf dem Grat unterwegs sein. Oft wird durch Seilreibung an den Türmen gehen am gleitendem Seil eher zum reibendem Seil weshalb wir öfter Stand machen mussten als geplant. Die schweren Stellen sind richtig schön und gut abgesichert. Sonst findet man hin und wieder auch ein Haken, aber von Exengemetzel würde ich persöhnlich nicht sprechen. Wer sich Zeit sparen will kann die Augen aufhalten für eine Umgehung der Türme (Ostseitig). Den zewiten Teil nach der Gehpassage fande ich persöhnlich am schönsten aber auch am schwierigsten. Beim Abstieg ist nochmal darauf zu achten nicht zu tief in die Rinne abzusteigen, sondern nach ca. 30hm wieder richtung Süden in die nächste Flanke überzugehen. Wer mehrere Minuten ohne Haken oder Steinmännchen zu sehen unterwegs ist, ist definitiv falsch. Wir sind vom Pitztal gestartet und hatten ca. 2,5h Zustieg, also auch von dort gut machbar.

19.08.2021 - 12:58

AW: Verpeilspitze Nordgrat

Schöne und lohnende Tour. Fels ist meist sehr gut (dort wo geklettert werden muss). Kletterschuhe lohnen sich nicht. Lediglich der Abstieg von der Verpeilspitze ist etwas unangenehm. Wer direkt zurück in Richtung Kaunertal geht muss sich auf ein paar (kleine) Gegenanstiege einstellen.

Vom Tal lange/gute Trainingstour für div. Westalpentouren - hat mich stark an die Schreckhorn - Lauteraarhorn Überschreitung erinnert.

16.08.2021 - 12:45

AW: Verpeilspitze Nordgrat

Eine kleine Berichtigung zur (ansonsten sehr guten) Tourenbeschreibung:

Das beschriebene Band, über das man die letzten Türme des zweiten Aufschwungs umgeht, ist nicht auf der Westseite (Kaunertal), sondern auf der Ostseite (Pitztal). Auf dem letzten Topo-Bild ist das auch klar zu sehen und vor Ort (anhand Spuren, Steinmännchen) ebenso.

22.06.2021 - 10:45

AW: Verpeilspitze Nordgrat

Wir haben die Tour letzes Wochenende gemacht. Ein echter Traum, sehr schöne Tour.

Wir sind gemütlich von der Verpeilhütte gestartet, als 3er Seilschaft ein bisschen langsamer unterwegs.

Wir sind alle Kletterstellen bis einschließlich 4 frei gegangen, bei den 5er kam das Seil zum Einsatz. Dann waren wir nach knapp 5 Stunden durch. Die Bohrhaken haben uns nicht gestört und wir haben in der ganzen vielleicht um die 15 benutzt.

Wenn die Bohrhaken nicht wären, würde es an diesen Stellen sehr wahrscheinlich Schlaghaken geben. Wer möchte kann die Tour auch einfach selbst absichern.

Für die Stände haben wir oft Köpfel gemacht, weil wir dann immer die volle Seillänge nutzen konnten.

Der Abstieg zur Verpeilhütte bzw Tal geht schon in die Richtung Grundschartner Nordkante, wir waren 5 Stunden am weg. Das ist vor allem dem vielen und sehr weichen Schnee geschuldet, wir müssten uns zum Teil durch hüpf hohen "Brei" kämpfen was uns viel Zeit und Energie gekostet hat.

Die "schweren" Kletterstellen beschränkt sich zum Teil auf einzelne Zügel und war für uns mir Bergstiefel super schön zu klettern.

Die Tour bietet zum Teil herrliche ausgesetztheil und guten Fels.

Für Konditionsstärke Seilschaft ist diese Tour auch aus dem Tal möglich, für uns fiel das weg da für Nachmittag Gewitter gemeldet war und wir zur Sicherheit sehr früh von der Hütte gestartet sind.

Der Abstieg ist sehr interessant, ich fand es beeindruckt wie geschickt sich der Weg über mehrere Flanke windet. Bei schlechtem Wetter oder schlechter Sicht bestimmt eine Crux der Tour. Grundsätzlich ist er aber gut mit Steinmännchen und ein paar Markierung markiert.

05.05.2021 - 08:19

AW: Verpeilspitze Nordgrat

Eine Anzahl von130 Bohrhaken klingt zunächst nach  zu viel, aber durch die Länge der Tour verteilen sie sich dann doch ganz gut. Selbst wenn man, so wie wir (August 2015) nur ein paar Seillängen sichert, zieht sich die Angelegenheit doch ein wenig in die Länge.  Von exzessivem Bohrhakeneinsatz zu sprechen, erscheint mir schon übertrieben. Jedenfalls wurde die Route dadurch meist in den schönstmöglichen Fels verlegt, was dem Genuß zugute kommt. Alle Zähne hat der Grat trotzdem nicht verloren. Der reine Sportkletterer wird hier auch nicht allzu viel Freude empfinden, und wer im oberen vierten Grad selten oder noch nie mit Bergschuhen geklettert ist, hat an diesem Grat nichts verloren. Wer seine Kletterschuhe im Tal lässt und stattdessen einen Liter Wasser mehr mitnimmt, ist gut beraten.  Sicheres Wetter vorausgesetzt, steht einem schönen Alpinerlebnis nichts mehr im Wege. Dank an den Sanierer Florian Schranz..

05.05.2021 - 20:52

AW: AW: Verpeilspitze Nordgrat

Hi Matters,

Danke für das Feedback. Ich möchte absolut alles unterschreiben was du sagst! Und Florian Schranz hat auch meiner Meinung Nach gute Arbeit geleistet.


"Exzessiver Bohrhakeneinsatz" sollte aber im Kontext gesehen werden - immerhin ist der Verpeilspitz Nordgrat kein Klettergarten, sondern eine mittelschwere Hochtour / hochalpine Bergtour und hier auch als solche kategorisiert. Gemessen daran ist sowohl die Anzahl als auch die Dichte der Bohrhaken ziemlich hoch. 


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