Cresta Signal - Signalgrat

Hochtour
Mittel
(1)

Toureninfo

Dämmerung am Signalgrat.
Diff.
Schwierigkeit D
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Berghöhe Signalkuppe
4553 m
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Höhenmeter Aufstieg gesammt1050 Hm
Gehzeit 9:00 Std. 6:00 Std.   3:00 Std.
Ausrichtung Ost
Ausrichtung Ost
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TalortAlagna
Kondition:
Kraft:
Erfahrung:
Landschaft:
Beste Jahreszeit:
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Standort / Karte

Tourenbeschreibung

Regionen:
Gebirge:
Berg:
Signalkuppe  (4553 m)
Charakter:

Nach Osten und Südosten brechen die sonst so flachen 4000er der Spagettirunde in tausende Meter hohe Wände und Seracgepanzerte Flanken ab. Die Trennlinie zwischen der Ost- und der Südostwand ist die Cresta Signal, die somit einen eindrucksvollen Aufstieg in die "obere Etage" des Monte Rosa bietet. Leider nimmt die am Ausstieg gelegene Capanna Margherita der Tour einiges an Wildheit und Ruhe, aber auch an Ernsthaftigkeit. Diese Seite des zweithöchsten Alpenmassivs muss zumindest im Aufstieg ohne der Annehmlichkeit einer Seilbahn verdient werden.

Genaue Routenbeschreibung:

Zustieg: Vom Piazzale Acqua Bianca zum Rifugio Barba-Ferrero, 2247m. Hinter der Hütte Pfadspuren auf die große Moräne zuhaltend folgen und diese hinauf bis zu ihrem Ende, ca 2800m. Nun flach die Richtung beibehalten und im Blockschutt den Steinmännchen folgen. Diese führen bald nach rechts und verlieren sich in einem Firnfeld/Toteis. Im Firn auf die nun gut sichtbare Capanna Resegotti zuhalten. Leicht links der Falllinie der Hütte führen Ketten durch die brüchigen Felsen zur Biwakschachtel. Kocher vorhanden, manchmal auch Holz. Überaus gut gepflegt und luxuriös.

Vom Rifugio Resegotti folgt man früh in der Saison dem Firngrat, später im Jahr linkerhand den Felsen bis zum Passo Signal 3769m, wobei einige leichte Felsstufen (II) und Gegenabstiege zu bewältigen sind. Vom Pass folgt man zunächst weiter den folgenden Firngraten, dann einigen Firn oder Schuttflanken bis zu einer überwächteten Abflachung vor dem ersten Aufschwung (ca 2h). Bis hierhin müssen im Blockgelände einige IIIer-Stellen überwunden werden. 

Der folgende Aufschwung wird zunächst linkerhand durch grauen, sehr brüchigen Fels erstiegen (III), wenn der Fels markant die Farbe wechselt wird noch kurz auf der linken Seite geklettert, bis man auf einem mit großen Blöcken bestückten Band weit nach rechts queren kann (IV). rechterhand durch sandige Felsen (IV) und Firn zum nun wieder abgeflachten Grat aufsteigen. Am Grat entlang (II-III), bis dieser wieder aufsteilt und sich im Wandcharakter verliert. Jetzt nicht die einladende Querung nach rechts, sondern über ein Firn- bzw Sandfeld diagonal nach rechts auf den orangen Sperriegel zu und an geeigneter Stelle überwinden (IV-V+, je nach Linie) und über den pfeilerartigen Sperriegel zur Firnschulter unter dem zweiten großen Aufschwung mit einem markanten, S-förmigen Marmorriegel (ca 2:30h). 

Nun über Platten nach links (III) und durch eine kurze Verschneidung (IV) hinauf auf die linke Seite und dort über eine beliebige Linie auf den offensichtlichen Gratausstieg zu (III). Den steilen Ausstieg direkt erklettern (IV) und über flachen Firn zur Capanna Margherita am Gipfel der Signalkuppe (ca 1:30h).

Alternativ, lohnender, kann vom Ausstieg auch direkt zum Colle Gnifetti abgestiegen werden, um den Zirkus auf der Hütte großräumig zu umgehen.

Abstieg:

Am Austieg betritt man den Spaghettirundenzirkus (Achtung, Kulturschock nach dem bisherigen Aufstieg möglich) und muss lediglich der richtigen Autobahn richtung Lisjoch und Rifugio Gnifetti folgen. Von dort am Gletscherrand ein Stück richtung Rifugio Mantova absteigen und bei einem großen Steinmann über Fixseile und Leitern zum Ghiacciaio d'Indren. In wenigen Minuten zur Bergstation auf der Punta Indren und für 24€ nach Alagna abfahrt (Fußabstieg lohnt sich definitiv nicht...).

Erstbegeher / Erstbesteiger:

Harold W. Topham mit Aloys Supersaxo und einem Träger am 28. Juli 1887

Seillänge: 

1 x 50 m

Ausrüstung:

Hochtourenausrüstung, Friends BD 0,3-2, 4-5 120cm-Schlingen, 3 Eisschrauben, ggf ein zusätzliches Eisgerät

Ergänzung zur Schwierigkeit:

Schwierigkeit D - Der Fels ist nicht sehr zuverlässig, besonders ab August sollte der Umgang mit Blockmikado Freude bereiten. Auch müssen die Hauptschwierigkeiten in großer Höhe bewältigt werden, eine gute Akklimatisierung sollte vorhanden sein. Die Wegfindung ist nicht immer offensichtlich, auch gibt es relativ wenig fixes Material.

Kartenmaterial:

Schweizer Landeskarte digital, zb www.map.wanderland.ch oder whiterisk.ch

Bemerkungen:

Sehr lohnende Tour, um dem Monte Rosa auf einer stillen Route zu besuchen. Die Tour stellt hohe Anforderungen an die Kondition (2200hm + 1050hm) und die Akklimatisierung (die Kletterei findet vor allem zwischen ca 4100m und 4500m statt). 

Das unbewirtschaftete Rifugio Resegotti lohnt allein schon einen Besuch, um das Vorurteil ranziger italienischer Biwakschachteln auszuräumen.

Infostand: 

27.08.2020

Autor: 

Silvan Metz

Autor (Referenz): 

Ausgangspunkt / Anfahrt

Anreise / Zufahrt:

A4 - A26 Motorway, Ausfahrt Greggio. Dann S299 über Borgosesia, Varallo, Scopello nach Alagna Valsesia. Nach Alagna ca 1,4km weiterfahren zum Parking Wold. Hier parken, mit den kleinen Wanderbussen (3€) in 10min zum Piazzale Acqua Bianca.

Talort / Höhe:

Alagna  - 1154 m

Ausgangspunkt / Höhe:

Parking World Alagna  - 1200 m

Bilder (13)


									Unterhalb des Rifugio Barba-Ferrero, 
										Foto: Silvan Metz

Unterhalb des Rifugio Barba-Ferrero, Foto: Silvan Metz


									Blick auf die Signalkuppe vom Ende der Zustiegsmoräne aus. Rechts der Signalgrat., 
										Foto: Silvan Metz

Blick auf die Signalkuppe vom Ende der Zustiegsmoräne aus. Rechts der Signalgrat., Foto: Silvan Metz


									Das Rifugio Resegotti., 
										Foto: Silvan Metz

Das Rifugio Resegotti., Foto: Silvan Metz


									Blick vom  Rifugio Resegotti ins Tal von Alagna., 
										Foto: Silvan Metz

Blick vom Rifugio Resegotti ins Tal von Alagna., Foto: Silvan Metz


									Dämmerung an der verfirnten Abflachung. Links hinten sieht man bis zur Bernina., 
										Foto: Silvan Metz

Dämmerung an der verfirnten Abflachung. Links hinten sieht man bis zur Bernina., Foto: Silvan Metz


									Dämmerung am Signalgrat., 
										Foto: Silvan Metz

Dämmerung am Signalgrat., Foto: Silvan Metz


									Sonnenaufgang am Signalgrat, 
										Foto: Silvan Metz

Sonnenaufgang am Signalgrat, Foto: Silvan Metz


									Kurz vor dem ersten Steilaufschwung, kurz dahinter die Firnabflachung, weiter dahinter die Grate, die vom Rifugio Resegotti zum Passo Signal führen., 
										Foto: Silvan Metz

Kurz vor dem ersten Steilaufschwung, kurz dahinter die Firnabflachung, weiter dahinter die Grate, die vom Rifugio Resegotti zum Passo Signal führen., Foto: Silvan Metz


									In der Querung des ersten Steilaufschwungs, dahinter das Tal von Alagna und die Poebene., 
										Foto: Silvan Metz

In der Querung des ersten Steilaufschwungs, dahinter das Tal von Alagna und die Poebene., Foto: Silvan Metz


									Zwischen ersten und zweiten Steilaufschwung. Wir haben den Sperrriegel zu weit rechts unten gequert und fanden uns nach VIer Kletterei in einer unangenehmen brüchigen Rinne wieder. Besser weiter links oben bleiben., 
										Foto: Silvan Metz

Zwischen ersten und zweiten Steilaufschwung. Wir haben den Sperrriegel zu weit rechts unten gequert und fanden uns nach VIer Kletterei in einer unangenehmen brüchigen Rinne wieder. Besser weiter links oben bleiben., Foto: Silvan Metz


									Nach dem zweiten Aufschwung., 
										Foto: Silvan Metz

Nach dem zweiten Aufschwung., Foto: Silvan Metz


									Tiefblick vom Ausstieg auf den Grat und die Macugnagawand., 
										Foto: Silvan Metz

Tiefblick vom Ausstieg auf den Grat und die Macugnagawand., Foto: Silvan Metz


									Rückblick von der Terrasse der Margherita auf den Grat. Besser ist es, die trubeliege Massentierhaltung höhentaumelnder Gletscherwanderer auf dieser Hütte weiträumig zu umgehen und gleich den Abstieg anzusteuern., 
										Foto: Silvan Metz

Rückblick von der Terrasse der Margherita auf den Grat. Besser ist es, die trubeliege Massentierhaltung höhentaumelnder Gletscherwanderer auf dieser Hütte weiträumig zu umgehen und gleich den Abstieg anzusteuern., Foto: Silvan Metz

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