Punkheitserreger - Aggenstein

Eisklettern
Mittel
(1)

Toureninfo

1. Seillänge
Diff.
Schwierigkeit 50°  /  M6
Höhe Einstieg
Höhe Einstieg1670 m
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit 350 m  /  450 Hm
5:30 Std.  /  6:55 Std.
Ausrichtung Nord
Ausrichtung Nord
Zustiegszeit
Zustiegszeit 0:25 Min.
Abstiegzeit
Abstiegzeit 1:00 Std.
Kondition:
Kraft:
Erfahrung:
Landschaft:
Beste Jahreszeit:
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dec

Standort / Karte

Tourenbeschreibung

Regionen:
Gebirge:
Berg:
Aggenstein  (1985 m)
Charakter:

Cleane Tour im Aggensteintypischen Grasgelände. Vier steile Seillängen bis zum Ende des Pfeilers, wo man auf "A Guats Nuis" (Blochum/Osterried 2022) trifft. Danach folgt ein schöner, aber leichter Schnee-/Grasgrat, bevor auf den letzten Metern im Ausstieg der "Steilwies" noch einmal geklettert werden darf. Der Punkheitserreger selber ist komplett clean und erfordert Erfahrung im Absichern von Steilgrasgelände.

Genaue Routenbeschreibung:

Siehe Topo. 20m über eine markante Rampe, bis man gut in die Schlüssellänge einsehen kann, dort Stand machen. Vom Stand noch kurz gerade hoch unter einen Block, dann diagonal nach rechts queren. Auf einem Henkelband vor der Crux steckt ein Schlaghaken. Der lose Block rechts davon sollte weder zum Klettern noch zum Sichern genutzt werden! Zwei athletische Drytoolingzüge und ein Henkel (Totem 0.3) führen zum großen Graspolster. Ab hier leichter 10m durch die Rinne nach oben, bevor links auf einem Absatz Stand bezogen werden kann (ein fixer Schlaghaken). Dieser Stand ist zeitaufwendig einzurichten. Die dritte Seillänge startet durch einen Gully und bietet Graskletterei vom Allerfeinsten. Unter einem Felsband linkshaltend und zum Stand an kleiner Fichte + Eisgeräte. Die Schwachstelle im folgenden Felsriegel ist gut sichtbar, in einer Rechtsschleife geht es durch dubiosen Fels ans überhängende Graspolser und danach flach zum Bohrhakenstand der "A Guats Nuis". Von hier Seilfrei oder am laufenden Seil über den Grasrücken empor, der sich zu einem schönen spitzen Grat verjüngt. Fichten bieten gute Sicherungsmöglichkeiten. Zum Schluss kann links durch zwei Seillängen (ca M3-4) oder rechts in nur 25m (M4) ausgestiegen werden. Stand an Eisgeräten oder direkt am Körper auf der anderen Gratseite.

Erstbegeher / Erstbesteiger:

Silvan & Doro Metz, 29.12.2024

Seillänge: 

2 x 60 m

Expressschlingen: 

8

Ausrüstung:
  • Totem 0.2-2, 0.3-0.75 doppelt
  • 3-4(!) Grasanker
  • 2-3 Pecker
  • 4-5 Schlaghaken, haupsächlich Messer und Fichtl
  • Felshammer 
  • 4-5 120cm Schlingen
  • 5-7m Reepschnur für den Standplatzbau
  • Eisgeräte, die für den Standplatzbau geeignet sind
  • Opfermaterial für einen eventuellen Rückzug
Ergänzung zur Schwierigkeit:

Die Schwierigkeitsbewertung orientiert sich in erster Linie an den anderen Routen am Aggenstein und Rubihorn: Der Punkheitserreger ist schwerer als Isidor-Häcker-Gedenkweg, Haffroute oder Schottengully, aber minimal leichter oder vergleichbar wie der Mixedeinsteig zur Steilwies.

Absicherung: 
Alpin
Zustieg zur Wand:

Mit der Breitenbergbahn ganz hinauf fahren ab 9 Uhr und ab Bergstation Sessellift. Von Pfronten-Steinach übers Skigebiet Breitenberg mit Tourenski zum Einstieg. Ohne Bergbahnen ca. 2 h. Mit Bergbahnen vom Ausstieg des Sessellifts Hochalpbahn nur ca. 25 min.

Sind die Südhänge ausgeapert, was in letzter Zeit häufig der Fall ist, kann von der Enge bequem schneefrei aufgestiegen werden, E-bikes verkürzen dann den Zustieg ungemein!

Höhe Einstieg: 

1670 m

Abstieg:

Vom Ausstieg entweder über den Turm (M1-2) zum Normalweg und über den "Langen Strich" absteigen.

Hat man Ski oder sonstiges Material am Einstieg deponiert seilt man am besten über die Nordschlucht ab: Am tiefsten Punkt der Scharte befinden sich zwei Bohrhaken mit Seilstück. 5x Abseilen, die Abseiler (BH mit Schraubglied) kommen immer nach 50m auf der von oben gesehen linken Seite. Der vierte Abseiler ist ggf schlecht zu finden, ist aber nur ca 35-40° steiler Schnee und kann gut abgestiegen werden - dann besonders auf Lawinengefahr achten!

Der letzte Abseil-BH befindet sich ca 7m oberhalb vom leichter erkennbaren, aber schlechten Schlingenstand. Beim Abseilen über den Zapfen bitte zärtlich sein, falls sich dieser im Aufbau befindet!

Die weitere Abstiegszeit hängt vom gewählten Zustiegsmittel ab.

Letzte Talfahrt der Breitenbergbahn beachten!

Bemerkungen:

Die Tour braucht kein Eis, aber unbedingt gut durchgefrorene Graspolster. Da sowohl Stände als auch Zwischensicherungen von der Qualität der Graspolster abhängig sind, ist das nicht nur eine Frage des Klettergenusses, sondern der Sicherheit!

Die Sicherungsmöglichkeiten sind gut, aber keinesfalls offensichtlich und erfordern Erfahrung in speziell diesem Gelände - "Spray & pray" funktioniert hier nicht als Sicherungstaktik!

Infostand: 

29.12.2024

Autor: 

Silvan Metz

Autor (Referenz): 

Ausgangspunkt / Anfahrt

Anreise / Zufahrt:

Mit der Bahn von Kempten oder Garmisch nach Pfronten-Steinach. Der Tourenausgangspunkt liegt direkt am Bahnhof!

Für den Ausgangspunkt in der Eng wird leider ein Auto oder E-bike benötigt.

Talort / Höhe:

Pfronten-Steinach  - 850 m

Ausgangspunkt / Höhe:

Breitenbergbahn Talstation  - 850 m

Bilder (7)


									1. Seillänge, 
										Foto: Silvan Metz

1. Seillänge, Foto: Silvan Metz


									2. Seillänge, 
										Foto: Doro Metz

2. Seillänge, Foto: Doro Metz


									2. Seillänge, 
										Foto: Doro Metz

2. Seillänge, Foto: Doro Metz


									Leichtes Gelände am Ende der vierten Seillänge, 
										Foto: Silvan Metz

Leichtes Gelände am Ende der vierten Seillänge, Foto: Silvan Metz


									Die letzten Meter vor dem Ausstieg. Links unten ist der Schneegrat zu erkennen, 
										Foto: Silvan Metz

Die letzten Meter vor dem Ausstieg. Links unten ist der Schneegrat zu erkennen, Foto: Silvan Metz


									Am Ausstieg., 
										Foto: Silvan Metz

Am Ausstieg., Foto: Silvan Metz


									Der Wandteil von Lumumba bis Blauer Donnerstag, 
										Foto: Silvan Metz

Der Wandteil von Lumumba bis Blauer Donnerstag, Foto: Silvan Metz

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