Piz Cambrena Eisnase
Toureninfo
Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Eine sehr schöne, stark kombinierte Tour. Sie steht ihrem Nachbarn, dem Piz Palü Ost-Pfeiler, in nichts nach. Die Tour gehört zu den großen Klassikern im Bernina Gebiet - hat sich aber wegen der Gletscherschmelze stark verändert.
Von der Diavolezza über den Palü Normalweg zum Piz Cambrena. Die Einstiegsfirnrinne gibt es nicht mehr, bzw. nur noch sehr unausgeprägt. Wir gingen über die auf der N-Seite auffallenden Firnfelder bis zum oberen linken Rand des obersten Feldes (45°-50°). Dann dem Fels auf logischen Bändern leicht rechts des markanten Felssporns folgen. Diesen dann rechts umgehen, um auf den Firnrücken zu gelangen (stellen III-IV). Nach dem Firnrücken nicht in die Flanke traversieren (wie im Führer beschrieben), sondern leicht rechts in ein Band (Schlinge an Felskopf). Dort befindet sich die Schlüsselstelle, Platte (IV evtl. IV+) seitlichen Griffe meist lose (Bei uns war die Platte vereist, dann wirklich sehr heikel). Nach der Platte richtung scharfen Grat klettern und hoch zur Eisnase. Hier gemütlich über max. 50° seile Flanke zum Gipfelplatt (Vorsicht große Spalte). Leichte Firnflanke bis zum Ostgipfel.
H. Frick mit Christian Zippert und Hans Carper; 23.08.1918
4
kleines Sortiment
keine
Helm, Eisausrüstung mit 2 Eisgeräten, Schlingen, Halbseil (55m), evtl. Keile.
Firn bzw. Eis bis 50°, im Fels bis 4/4 +. Auch der Abstieg ist äußerst anspruchsvoll - brüchiges Fels- und objektiv gefährliches Spaltengelände.
Von der Diavolezza dem Palü Normalweg folgen bis 3011m.
3010 m
Der Abstieg ist mittlerweile sehr heikel. Man geht über den Westgipfel nach Norden bis zu einem kleinen Steinmandl. Hier in den Westgrat absteigen (Vorsicht extrem lockeres Gelände, den gesamten Westgrat lang), recht bald nach links unter den massiven Felsblöcken traversieren bis zum Getscher. Der Gletscherhang weist sehr schlechtes stark Stein durchsetzes Eis auf (wir haben hier eine Abseilschlinge belasen). Der übergang zum Palü E-Grat für den weiteren Abstieg kann man sich sparen hier war bei den Verhältnissen kein runterkommen (große Spalten, schlechtes Eis). Wir sind (objektiv gefährlich) die Westwand traversiert und haben an geeigneter Stelle zu einem Felsblock im Hang abgeseilt (2x55m). An diesem kann dann, über eine Brücke in der großen Spalte, geseilt werden. Ab hier "Hatsch" über Palü Normalweg zur Diavolezza (letzte Bahn um 17:30 sonst wird gelauft ;o) ).
Alternativer leichter Abstieg (von Alex Ebner): Wesentlich leichter, schöner und sicherer ist die Überschreitung der beiden Gipfel des Piz d'Arlas (guter Fels, I bis II+), vom Gipfel problemlos über Steigspuren und einigen kurzen leichten Kletterstellen (I) zurück zur Diavolezza in ca. 3 Std. ab Piz Cambrena.
SAC- Karte Berninagebiet
Viel mehr Zeit einplanen als im Führer beschrieben (vor allem im Abstieg). Wir sind bis auf die Platte den Grat Seilfrei gegangen und haben dennoch 5:30h gebraucht. Den Tag vorher war Schnee gefallen dadurch wurde die Tour stellenweise sehr heikel.
Die Tour ist bedeutend ernster als in den Führern beschrieben.
23.08.2004
Biggel Stefan
Ausgangspunkt / Anfahrt
Per Auto oder Bahn über St. Moriz, von hier in Richtung Berninapaß bis zur Talstation Diavolezza-Seilbahn, hier parken.
St. Moritz - 1850 m
Diavolezza Bergstation - 2973 m
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