Pallavicinirinne
Toureninfo
Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Der berühmteste Eisanstieg Österreichs durch die Nordseite des Grossglockners ist ein Muss fuer jeden Steileisartisten. Die durchgehende Eis- bzw. Firnschicht ist zwar nur im Frühjahr vorhanden, aber trotzdem ist eine Begehung ein fantastisches Abenteuer. Kaum zu glauben, dass Markgraf Pallavicini mit seinen zwei Bergführern die Rinne vor mehr als 100 Jahren als Erster durchstiegen hat. Heute steht eine Biwakschachtel nahe des Einstieges. Sie ist zwar immer hoffnungslos überfüllt, aber als Stützpunkt nicht mehr wegzudenkten.
Von der Biwakschachtel dem Grat etwas folgen und dann links zu den Einstiegen der Nordwandrouten queren, die Pallavicinirinne beginnt fast ganz links. Nun zuerst ueber Lawinenkegel bis zur Randkluft aufsteigen. Diese an geeigneter Stelle überwinden und zu engem Durchschlupf aufsteigen. Durch diesen hindurch in die breiter werdende Rinne. Nun immer hinauf und leicht nach rechts bis die Rinne schmäler wird (meist befindet sich vor dem Felsbeginn ein ausgeschlagener Absatz). Nun über kombiniertes Gelände aufwärts meist brüchig 2 - 3. Es gibt drei Bohrhaken (BH) in der letzte Länge im Schnee/Eis und Beginn Mixed, dann ein Standplatz (auf abzatz) mit 2 BH. Dann ein Länge (25-30 meter) mit 1 BH und dann Standplatz mit 2 BH. Von hier 20 Meter bis Glocknerscharte. Also 4 BH und 2 standplätze. Wenn es die Schneelage zulässt kann man auch im Firn bis zur Scharte klettern. Meist ist aber zuwenig Schnee und man klettert wie oben beschrieben am rechten Rand der Rinne. Nun ueber Normalweg in wenigen Minuten zum Gipfel.
Markgraf Alfred Pallavicini mit Hans Tribusser, G. Bäuerle und J. Kramser am 18. August 1876
Hochalpine Eistour, kompl. Eisausrüstung und Seil sind erforderlich, den Helm nicht vergessen!
Eis bis 55 Grad (bei der Randkluft auch steiler), Fels bis 2 - 3 Anspruchsvolle und hochalpine Eistour. Die Rinne ist sehr Steinschlaggefaehrdet (früher Aufbruch!) und nach Neuschneefällen herrscht akute Lawinengefahr. Es gibt auch 4 "Fluchtmöglichkeiten" am linken Rinnenrand, die aber meist 65 Grad steil sind und teilw. kombiniertes Gelände aufweisen.
Von der Biwakschachtel dem Grat etwas folgen und dann links zu den Einstiegen der Nordwandrouten queren, die Pallavicinirinne beginnt fast ganz links.
3250 m
Auf dem meist gespurten Normalweg (in südostlicher Richtung) über den Kleinglockner (3770 m) und das Glocknerleitel hinunter zur Adlersruhe (3451 m). Von dort über das Hofmannskees (Spalten) zur Pasterze hinab und wieder zur Tiefgarage aufsteigen.
AV-Karte Nr. 40 Glocknergruppe
Kompass: Glocknergruppe NP Hohe Tauern Nr. 39
Biwakschachtel: Für 8 Personen gebaut, meist überfüllt, besser früh aufsteigen, wer einen guten Platz (in der Schachtel) will.
Es empfiehlt sich auch, von der Tiefgarage aus mit dem Fernglas abzuchecken, wie viele Leute schon zur Biwakschachtel unterwegs sind - gegebenenfalls Biwakausrüstung mitnehmen!
Infos zur Straßenöffnung: www.grossglockner.at
Zustieg zur Biwakschachtel (ca. 3 Stunden): Von der Franz-Josefs-Höhe neben dem Schrägaufzug auf die Pasterze hinab. Auf dieser taleinwärts leicht nach links queren und links am Kleinen Burgstall vorbei zur Biwakschachtel aufsteigen, immer links vom Grat bleiben. Die Biwakschachtel steht auf einer markanten Felskanzel auf 3205 m. Am Ende entweder links herum (Schnee bzw. plattiger leichter Fels) oder aber leicht rechts vom Grat (dort Kletterstelle II) bis zur Schachtel aufsteigen.
21.05.2004
A+A Jentzsch
Ausgangspunkt / Anfahrt
Von Norden: Über Zell am See nach Fusch und über die Glocknerhochalpenstrasse zur Franz-Josefs-Höhe (Tiefgarage). Von Süden: Nach Heiligenblut und über die Glocknerhochalpenstrasse zur Franz-Josefs-Höhe (Tiefgarage).
Fusch - 820 m
Glocknerbiwak - 3205 m
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