Hochgolling - Nordwand

Eine sehr selektive Traumtour für den kompletten Alpinisten! Der lange Zustieg, die Abgeschiedenheit und der Anstieg selbst machen diese Tour zu einem absoluten Erlebnis in einer unvergleichlichen Umgebung. Lawinengefährlicher Zustieg im sehr engen Gollingwinkel. Mehrere Aufstiegsmöglichleiten in der Wand: generell gilt der rechte Teil als etwas leichter als der linke Wandabschnitt.

Der klassische Weg führt über die Wandmitte in gerader Linie empor. Der Vorbau wird über die linke Seite umgangen. Eine Rampe zieht schräg rechts aufwärts zu einem Eisfall (WI 4). Danach geht’s über eine rechts - links Schleife zum Eisschlauch. (Achtung: ca. 50 Meter rechts vom Eisschlauch hängt ein altes Rückzugsseil. Dort ist der Anstieg zwar möglich, aber über haltlose Platten auch schwieriger. Noch weiter rechts befinden sich die Nordwandkamine - M 6). Einige Seillängen weiter oben gibt es am Ende einer Firn-/ Eisrinne einen Felsriegel, der rechts überstiegen wird. Von dort in logischer Linienführung (die Rinnen und Grate geben die Richtung sehr gut vor) zum Ausstieg am Nordwestgrat in unmittelbarer Gipfelnähe. Zeitbedarf schwankt stark je nach Verhältnissen zwischen 5 und 10 Stunden.

Anmerkung: Bitte achtet auf die Schilder der Jägerschaft im Gollingwinkel hinsichtlich Sperr- und Fahrverbotszeiten! Wenn nötig, bitte schon beim Ghf Weisse Wand parken. Dankeschön!

Es gibt einige Routen durch die Nordwand.

Eine der ersten Routen war der "Turnerbergsteigerweg" von F. S. Herdlicka und Gef. am 20.9.1921.

Komplette Eiskletter- bzw. Nordwandausrüstung. Für den Zustieg bis zum Skidepot Tourenski.

Die Schwierigkeiten schwanken je nach Linie und Verhältnissen. Eis bis WI 4, Mixed M 6 (oder auch höher).

Von Startpunkt entlang einer Schotterstraße durch das Steinriesental bis zur Gollinghütte (1641 m). Weiter über die Obere Steinwenderalm in den Gollingwinkel (sensationelle Felsarena!) zum Einstieg direkt unter der Nordwand (Skidepot). Zeitbedarf 2-3 Stunden.

Entweder über den felsigen bzw. verschneiten Nordwestgrat (im Sommer SG 2) oder über den sog. „Historischen Weg“- rote Markierung) runter. Bei Schneelage sind die meisten Markierungen nicht sichtbar. Es empfiehlt sich, immer etwas unterhalb des Nordwestgrates in der Südflanke des Berges schräg Richtung Westen in den Firnrinnen abzusteigen bis zur Gollingscharte (2326 m). Von dort über die Nordostflanke steil und direkt runter zum Einstieg bzw. in den Gollingwinkel.

Alpenvereinskarte Nr. 45/2 Niedere Tauern II

Es ist schwierig, in diesem kompakten, geschlossenen (oft brüchigen) Fels Sicherungen anzubringen. Sehr wenige Hakenritzen, Risse für einen Keil oder Friend, kein Köpfel. Trotzdem empfiehlt sich die Mitnahme eines Hakensortiments und kleiner Camalots 0,3 bis 0,75. Langer, nicht zu unterschätzender Abstieg. Bei Lawinengefahr den Tagesgang beachten- der Abstieg auf der Südseite ist dann heikel.