Anderl-Lindner-Gedenkweg - Aggenstein Ostgipfel Nordwand
Toureninfo
Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Herausfordernde alpine Mixedkletterei inmitten der Nordwand des Aggenstein Ostgipfels. Wiederholer erwartet die ganze Bandbreite des Winterkletterns, inklusiv schwieriger Eiskletterei und der am Aggenstein typischen Graskletterei. Obwohl es sich um eine Route im Stil einer Direttissima handelt, ist die Linienführung stets intuitiv. Die Route verläuft in der 3. Seillänge (Eisfall) sowie in der 7. Seillänge (Grasschulter) auf der Linie des Isidor-Hacker-Gedenkwegs, woraus sich verschiedene Kombinationsmöglichkeiten ergeben.
Fritz Miller zu dieser Erstbegehung
Die richtigen Bedingungen
Entscheidend sind eine stabile Schneedecke sowie tiefe Temperaturen, damit die Graspolster halten. Zumindest nachts und morgens sollten die Temperaturen in der Wand deutlich unter null liegen. Bei ungünstigen Eisbedingungen können die ersten beiden Seillängen über den „Isidor-Hacker-Gedenkweg“ umgangen werden.
siehe Topo!
1. SL: 40-45 m M7+, WI6, je nach Bedingungen auch schwerer. Das Felsdach wird links umgangen. Absicherung mit Beaks, Cams, einem BH und Eisschrauben. Stand im Eis.
2. SL: 30 m WI3, 45° Gerade hoch zur großen Rampe. Stand eingerichtet mit 3 NH.
3. SL: 35 m WI2-3, 45° Dem Eisfall des Isidor-Hacker-Gedenkwegs folgen, bis rechts eine Schwachstelle in der überhängenden Wandstufe ersichtlich wird. Stand an NH und Beaks im Bereich der Gufel.
4. SL: 25 m M7 Leicht rechtshaltend empor bis zu athletischer Einzelstelle. Danach weiter rechtshaltend in einfacher Kletterei zu Bohrhakenstand. Absicherung mit 3 BH, 1 NH und Grasanker.
5. SL: 30 m M6, 45° Leicht linkshaltend zur Kante, danach im flacheren Gelände rechtshaltend zum Couloir und über dieses hoch zum Felsüberhang, welcher das Couloir versperrt. Stand am rechten Rand des Felsüberhangs an 2 BH. Absicherung mit 3 BH.
6. SL: 35 m M2-3, 45° Auf der rechten Seite der Rippe im leichten Gelände hinauf, bis unter die Fichten. Die Rippe erklettern, um zu den Fichten zu gelangen.
7. SL: 55 m 45°, M2-3 Leicht linkshaltend bis ans Ende der Grasschulter. Stand unter offensichtlichem Felsdach eingerichtet mit 2 NH und 1 Tricam.
8. SL: 30 m M4 Gleich rechts des Felsdachs über kleine Steilstufe zur Rinne, welche zum Direktausstieg des Isidor-Hacker-Gedenkwegs führt. Von dieser Rinne gerade hinauf zu Stand an 2 BH. Absicherung mit Grasankern.
9. SL: 40 m M5+, 45° Leicht linkshaltend der offensichtlichen Linie folgen, bis man die Rampe erreicht, die nach links zum Gipfelgrat führt. Auf dieser Rampe ein paar Meter empor, bis unter ein kleines Felsdach. Stand dort an 2 NH und Cam. Absicherung mit Grasanker, 2 NH, 1 BH und Abseilstand (2 BH) in der Rinne nach der Schlüsselpassage.
10. SL: 45 m M3, 50° Ein paar Meter auf der Rampe empor bis zu einer Schwachstelle im darüberliegen Wandriegel. Hier rechts hoch und in leichter Kletterei zum Gipfelgrat. Stand an 2 BH, welche sich auf der Nordseite knapp unterhalb des Grates befinden.
1. Begehung: Fritz Miller, Korbinian Schmidtner und Hans-Peter Müller am 10. und 11.01.24
1. Wiederholung und 1. Rotpunkt-Begehung: Fritz Miller und Korbinian Schmidtner am 14.01.24
2 x 60 m
12
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60-m-Halbseile
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10-12 Expressschlingen, teilweise lang
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Cams #0.4-1 (Totems empfehlenswert)
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Kleines Set Tricams (pink bis blau)
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7-8 Eisschrauben (16 cm und 13 cm)
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2 Ice-Hooks als Grasanker
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2 große Beaks/Peckers
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Kleines Sortiment Schlaghaken inkl. Profilhaken
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Solider Felshammer
Die schwierigen Seillängen sowie die meisten Standplätze sind mit Normalhaken und Bohrhaken eingerichtet. Fast alle Haken sind mit Markierungsschlingen ausgestattet. Für die weitere Absicherung wird das unten aufgeführte Material benötigt. Cams lassen sich nur vereinzelt legen, Keile praktisch gar nicht. Vorhandene Normalhaken sollten immer geprüft werden – aufgrund der Felsbeschaffenheit lockern sich manche Haken mit der Zeit. Insgesamt ist die Absicherung in dieser Route besser als beispielsweise im „Isidor-Hacker-Gedenkweg“ oder in „Morbus Brexit“ und es kann von jedem Standplatz abgeseilt werden. Wegen der schwierigen ersten Seillänge mit oftmals zweifelhafter Eisqualität zählt der „Anderl-Lindner-Gedenkweg“ dennoch zu den anspruchsvollsten Winterkletterrouten der Allgäuer Alpen und Tannheimer Berge.
Mit der Breitenbergbahn ganz hinauf fahren ab 9 Uhr und ab Bergstation Sessellift. VVon Pfronten-Steinach übers Skigebiet Breitenberg mit Tourenski zum Einstieg. Ohne Bergbahnen ca. 2 h. Mit Bergbahnen vom Ausstieg des Sessellifts Hochalpbahn nur ca. 20 min.
1650 m
Abstieg am besten durch Abseilen über die Route
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Vom letzten Stand am Gipfelgrat 55 m zurück in die Rinne der 9. SL. Dort Abseilstand mit 2 Bohrhaken.
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40 m zum Normalhaken-Stand unterm kleinen Dach (Ende 7. SL)
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50 m zu den Fichten
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55 m zum Bohrhaken-Stand am Ende der 4. SL
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55 m zum Normalhaken-Stand auf der Rampe (Ende 2. SL)
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Zuletzt knapp 60 m zum Wandfuß
14.01.2024
Fritz Miller
Ausgangspunkt / Anfahrt
Von Kempten (A7) oder Reutte nach Pfronten und weiter zur Breitenbergbahn Talstation.
Pfronten - 853 m
Breitenbergbahn Talstation - 840 m
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