Rebitsch/Spiegl - Gerade Nordwand

Klettern
Mittel
(1)

Toureninfo

Schlucht
Diff.
Schwierigkeit 7
6+ obl.
Absicherung
AbsicherungAlpin
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit 750 m
11:30 Std.  /  17:30 Std.
Ausrichtung Nord
Ausrichtung Nord
Zustiegszeit
Zustiegszeit 2:00 Std.
Abstiegzeit
Abstiegzeit 4:00 Std.
Kondition:
Kraft:
Erfahrung:
Landschaft:
Beste Jahreszeit:
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dec

Standort / Karte

Tourenbeschreibung

Regionen:
Gebirge:
Berg:
Lalidererspitze  (2588 m)
Charakter:

Steile Kletterei überwiegend durch Risse und Verschneidungen. Im unteren schwereren Teil ist die Felsqualität akzeptabel, teilweise sogar richtig kompakt. Ab dem 1.Turm ändert sich das Gelände. Die Kletterei bewegt sich erst am Rand der Schlucht, dann über teils sehr brüchige Wandpassagen, um schließlich über die leichter und flacher werdende Rampe auf die Herzogkante zu stoßen. Man sollte psychisch in ausgezeichnetem Zustand sein und den Kletterstil an die Felsqualität anpassen. Verbunden mit einer Übernachtung in der Biwakschachtel am Gipfel und dem Abstieg über die Spindlerschlucht ein grandioses Gesamterlebnis für Alpinisten.
Die heikelsten Seillängen sind der Riss zum 1.Turm, Querung aus der Schlucht und die 2 Seillängen nach dem 2.Turm über den gelbbraunen Überhang hinweg.

Genaue Routenbeschreibung:

Siehe Topo; insgesamt hat die Route 27 Seillängen bis zum Gipfel.

Erstbegeher / Erstbesteiger:

Unterer Teil: M. Rebitsch, S. Spiegl 1946; oberer Teil: M. Rebitsch, K. Rainer 1946, 1. kompletter Durchstieg: H. Buhl und Gef.

Seillänge: 

2 x 50 m

Expressschlingen: 

12

Klemmkeile: 

kompl. Set

Friends: 

kompl. Set

Ausrüstung:

50 m-Doppelseil, komplettes Klemmkeil- und Friendsortiment, Haken&Hammer (Fiechtel-und Messerhaken), Helm, viele Schlingen, mit 12 Expressschlingen gut zu begehen.

Ergänzung zur Schwierigkeit:

1 Stelle im Schwierigkeitsgrad VII, etliche Seillängen VI und VI-, die oft nur frei überwunden werden können.

Zustieg zur Wand:

Entweder vom Hohljoch kommend direkt zum Sattel unterhalb der Falkenhütte und von dieser in 5 Min absteigend dorthin. Nun Richtung Herzogkante und kurz unterhalb der Wand nach links zum Wandfuß queren, zuletzt mühsam.
Den Einstieg vermittelt der höchste Punkt des Geröllfeldes leicht rechts der Falllinie des Gipfels bzw. der Schlucht. Links haltend auf ein kleines Band mit kleiner Gedenktafel, die erst am Ende sichtbar ist. (Einstieg auf 1800 m, 2 Stunden vom Tal bzw. 40 Min. von der Falkenhütte)

Höhe Einstieg: 

1800 m

Abstieg:

Vom Gipfel über den Normalweg zur Biwakschachtel absteigen. Von dort leicht fallend Richtung Westen auf Pfadspuren die Lalidererspitze queren. Nun nicht in die auffallende Scharte aufsteigen (Pfadspuren) sondern weiter nach Westen um den Östlichen Ladizturm herum. Über einen schrofigen Absatz (verwaschene Markierung) in die Scharte westlich des östlichen Ladizturmes. Dort Beginn der Spindlerschlucht (Ring und Steinmann).
Sie hat 8 dicke Abseilringe und auch rote Markierungen, die aber im unteren Teil fast komplett fehlen. Im untersten Teil in der Schlucht abklettern, auch wenn keine Markierung mehr den Weg weisen. Am unteren Ende nach rechts über eine Wandstufe ins Geröllkar queren. (2,5 – 3 Stunden ab Gipfel zum Wanfuß, eine weitere Std. in die Eng).
Achtung: Bei Wetterverschlechterung unbedingt auf die Spindlerschlucht verzichten, da diese sehr steinschlaggefährdet ist. Es bietet sich dann an, in der Biwakschachtel zu warten oder den Pfad nach Süden durch das sehr ursprüngliche Isartal nach Scharnitz zu nehmen (ca. 5 - 6 Stunden).

Kartenmaterial:

AV-Karte Karwendel (Mittleres Blatt Nr 5/2, 1:25000)

Führerliteratur: W. Klier: AV-Führer Karwendel (guter Routentext und Foto), Panico-Verlag: Karwendel

Bemerkungen:

Kurz unterhalb des Gipfels die sehr schöne und gepflegte Biwakschachtel.

Wer Pause’s „im extremen Fels“ ließt, wird die Begeisterung und auch die Angst spüren, die dafür nötig ist, dieser Wand etwas abzugewinnen. Hier wurde Geschichte geschrieben. Und auch noch heute lässt die Wand einen nicht los; zu Beginn, wenn man mit flauem Gefühl in die kompakte Wandzone einsteigt, in der Tour, wenn man sich sein ganzes Arsenal an Erfahrung und Ausrüstung aufbraucht und sich trotzdem nicht sicher fühlt, da die Brüchigkeit manchmal einfach zu heikel ist, aufgelockert durch teilweise begeisternde Kletterei, am Ende, wenn man die Kante endlich sieht und eine Routine im Bruch hat, dann die letzten Seillängen über die schöne Herzogkante emporsteigt und dann zu später Stunde mit einem 360°-Blick in dieser Wildnis belohnt wird. Die Biwakschachtel muss dann fast obligatorisch benutzt werden. Sie ist sehr gut ausgestattet und lohnt einen Besuch.

Zustieg zur Falkenhütte: Vom Parkplatz Eng (Mautstrasse am Hinterriss) in gut 1 Stunde zum Hohljoch, von dort ab- und aufsteigend zur Falkenhütte. (knapp 2 Stunden).

Infostand: 

18.09.2006

Autor: 

Johannes Ebert

Ausgangspunkt / Anfahrt

Anreise / Zufahrt:

Von Vorderriss im oberen Isartal in das Tal der Eng und über die Mautstrasse bis zum Gasthof Eng.

Talort / Höhe:

Eng  - 1200 m

Ausgangspunkt:

Parkplatz Eng

Bilder (7)

Übersichtsbild

Übersichtsbild

Übersicht, 
									Wandbild mit dem ungefähren Verlauf der Route., 
										Foto: Johannes Ebert

Übersicht, Wandbild mit dem ungefähren Verlauf der Route., Foto: Johannes Ebert

Schlucht

Schlucht

1.Turm, 
									SL unter dem 1.Turm (über brüchigen Riss auf dessen Spitze), 
										Foto: Johannes Ebert

1.Turm, SL unter dem 1.Turm (über brüchigen Riss auf dessen Spitze), Foto: Johannes Ebert

Schlucht, 
									1. SL in der Schlucht, 
										Foto: Johannes Ebert

Schlucht, 1. SL in der Schlucht, Foto: Johannes Ebert

Stand, 
									Selbstgebauter Stand nach Schluchtüberhang, 
										Foto: Johannes Ebert

Stand, Selbstgebauter Stand nach Schluchtüberhang, Foto: Johannes Ebert

Sonnenaufgang, 
									Blick nach Osten nach einer Nacht auf der Biwakschachtel, 
										Foto: Johannes Ebert

Sonnenaufgang, Blick nach Osten nach einer Nacht auf der Biwakschachtel, Foto: Johannes Ebert

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