Wir haben den Trab Mistico.2 Ski unter anderem 5 Tage lang in Südtirol und den Dolomiten ausführlich getestet und waren gespannt, ob er an die Performance seines Vorgängers, den wir fast 3 Jahr lang in Gebrauch hatten, herankommt. Der Mistico.2 Ski spricht vor allem aufstiegsorientierte Skitourengeher an, die einen leichten Ski mit sehr guten Abfahrtseigenschaften suchen. Schaut man sich am Skimarkt um, wird man in der 1-Kilogramm-Klasse aber nur bei wenigen Herstellern fündig, wenn man eine sehr leichte, 90er-Mittelbreite sucht, engt sich die Zahl der Anbieter deutlich ein.
Wir haben den Mistico - wie auch schon das Vorgängermodell - in 171 cm angefordert und schon beim Auspacken sind uns gleich ein paar kleine, aber feine Unterschiede aufgefallen. Die Skispitzen sind beim Mistico.2 breiter ausgeführt, haben aber immer noch die Vertiefung für die Clip-Fellaufnahme an der Spitze. Unten, also am Skiende, ist der Spalt für die charakteristische Skitrab Fellbefestigung deutlich schmaler ausgefallen. Nach unserer Skiwoche ist die Erklärung auch gleich zur Hand - die breitere Skispitze fährt sich einfach deutlich besser in allen Schneearten und der schmale Schlitz am Skiende macht das Montieren verschiedener Skitourenfelle möglich (ging auch beim breiten Schlitz, aber es waren nicht alle Fell-Endhaken möglich).
Die Skitrab Felle sind klassische Klebefelle und kommen mit einer breiten, gut zu bedienenden Schutzfolie zum Endkunden. Wir haben die Folie halbiert und kleben wie beim Vorgängermodell das Fell quasi doppelseitig auf die Schutzfolie. Beim Endhaken hat sich das Fell deutlich verändert - war es früher ein etwas breiterer Gummipfropfen, ist es jetzt ein schmales Plastikteil, welches in den Schlitz am Skiende gesteckt wird. An der Skispitze wird der Metallbügel eingehängt, das Fell dann auf den Ski geklebt und am Ende im schmalen Schlitz mit einem "Klick" fixiert. Abgenommen wird das Skitrab-Fell wie auch beim Vorgängermodell mit der Gummilasche am Metallbügel.
Recht breites (90 cm) Leichtgewicht
Seine Klasse spielt der Mistico.2 Ski sowohl beim Aufstieg, als auch bei der Abfahrt aus. Unser 171 cm langes Modell bringt 1100 Gramm auf die Waage, mit einer leichten, aufstiegsorientierten Bindung (wir haben die optisch perfekte Plum Oazo 8 inkl. Stopper montiert - beides kommt auf 275 Gramm pro Ski) haben wir also beim Aufstieg 1375 Gramm bei jedem Schritt anzuheben. Wie auch schon beim Vorgängermodell ist das Aufsteigen mit dem Mistico.2 richtig angenehm, man merkt bei jedem Schritt, dass der Ski aus der Ultralight-Tour Serie von Ski Trab stammt. Der Armid-Kern des Mistico.2 ist laut Ski Trab mit 14 verschiedenen Lagen ummantelt, das macht sich auch sehr positiv bei der Abfahrtsperformance bemerkbar.
Wir wollen jetzt nicht so sehr in Details der Konstruktion gehen, wer das wissen will, kann sich auf der Hersteller-Webseite informieren (Skitrab Mistico 2). Der Skitrab Mistico.2 fährt sich noch einen Tick besser als das Vorgängermodell, vor allem im vorderen Bereich liegt der Mistico.2 etwas stabiler auf hartem Untergrund, das ist kein Nachteil, wenn man damit auf einer eisigen Kunstschneepiste oder auf harter Schneeoberfläche abfährt. Der Mistico.2 richtet sich an den aufstiegsorientierten Skitourengeher, der aber auch bei der Abfahrt nicht auf gute Performance verzichten will. Ski, Bindung und in unserem Fall ein leichter Atomic Backland Aufstiegsschuh bilden fast eine kleine Symbiose in Sachen Gewicht/Leistung, welche wir auf langen Touren nicht missen wollen.
Egal ob an den Füßen oder wie in unserem Fall auch öfters auf den Rucksack geschnallt - der Skitrab Mistico.2 ist ähnlich wie sein Vorgänger ein Ferrari unter den Tourenskiern. In Sachen Leichtbauweise wurde von Skitrab alles in einen Topf geworfen, um so überraschender, dass der Mistico Ski auch relativ robust ist. Das Vorgängermodell haben wir immer noch in Verwendung, außer Spuren des Alters gibt es da keine gröberen Schäden. Mit dem neuen Mistico.2 sind wir bei der zweiten Tour (Drei-Zinnen-Umrundung via Rienztal) auf sehr magere, nicht gleich zu erkennende Schneeverhältnisse gestoßen. Der unvermeidliche Steinkontakt tat richtig weh - erstaunt waren wir am Ende der Tour, der Belag wies nur wenige Kratzer auf.
Skibergsteiger, die gerne lange Aufstiege auf ihrem Tagesplan haben, suchen immer nach dem besten Verhältnis zwischen leichtem Aufstieg und guter Abfahrtsperformance. Den Ski Trab Mistico.2 sollte man da fix auf die engere Auswahlliste setzen, bekommt man damit doch eine 90er-Mittelbreite mit ca. 1 Kilogramm Gewicht pro Ski. Die in Bormio produzierten Skier sind auch qualitativ hoch angesiedelt, man hat auch als Power-Tourengeher lange Freude an dem Tourenski. Optisch mach der Mistico.2 mit seinem dezenten Schwarz/Blau auch mehr her als der nur in hellem Schwarz gehaltene Vorgänger, auch dass Ski Trab die typische, sehr gute Fellbefestigung (Spitzen-Metallklemme mit Gummi und Endbefestigung direkt im Ski) beibehalten hat, ist keine Selbstverständlichkeit - mit dem Mistico.2 hebt man sich erfrischend etwas von der breiten Masse ab!
Fazit bergsteigen.com: Ski Trab macht mit dem Mistico.2 dort weiter, wo es beim Vorgänger aufgehört hat. Kleine, aber feine positive Veränderungen machen das 2er-Modell noch attraktiver für ausdauernde Skibergsteiger, die mit bester und leichtester Technik immer bis zum höchsten Punkt wollen. Der Mistico.2 überzeugt auf ganzer Linie, sowohl beim leichten Aufstieg, als auch bei der anspruchsvollen, oft langen Abfahrt!
Mistico.2 Ski Trab
Längen (cm): 157, 164, 171, 178
Gewicht (g): 1020, 1060, 1100, 1150
Radius (g): 19.1, 21.2, 21.5, 23.6
Torsion: Carbon-Hibox
Taillierung (mm): 122/90/109
Preis (UVP): 1049 Euro
Webinfo: Ski Trab
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