Helio 95 Carbon Black von Diamond und die Fritschi Tecton 12 Helio 95 Carbon Black von Diamond und die Fritschi Tecton 12
17 November 2019

Test Black Diamond Helio 95 Carbon + Fritschi Tecton 12

Die perfekte Kombination für den fortgeschrittenen Skitourengeher mit Freeride-Ambitionen, der nicht dem Mainstream folgt und trotzdem auf Sicherheit setzt.

Helio 95 Carbon

Die insbesondere für High End Kletterequipement bekannte US-Bergsportschmiede setzt auch im Wintersport Maßstäbe und bringt seit Jahren hochwertige Touren- und Freerideski auf den Markt.  

Der Helio 95 Carbon ist ein abfahrtsorientierter Ski für gute Skifahrer, die auch gerne weite Schwünge ziehen. Der Name verspricht Leichtigkeit, doch der Helio reiht sich mit seinen 2,8 kg (Paar bei 173 cm) eher bei den normalgewichtigen Tourenskiern ein. Dafür ist er aber extrem hochwertig und stabil verarbeitet.  Er hat eine überarbeitete Prepreg-Karbonkonstruktion mit ABS-Seitenwangen für verbesserte Dämpfung und weicheres Fahrverhalten. Der Helio ist aber kein Anfänger-Ski, sondern möchte aktiv geführt werden. Wer das kann, wird sich aber bald in die schnelle Reaktion des Skis bei selektiven und steilen Abfahrten verlieben.

Der aber in der Kategorie der freerideorientierten Tourenski leichte Ski ist ideal für lange und technisch anspruchsvolle Aufstiege. Bei der Abfahrt sorgen der ausgeglichene Flex und die Torsionssteifigkeit des Helio 95 für zuverlässiges und reaktionsfreudiges Fahrverhalten. Mit einer Breite von 95 mm unter der Bindung ist der Helio an der obersten Grenze des klassischen Tourenskisegments und passt damit noch gut in jede Aufstiegsspur. Bei der Abfahrt spielt er seine Breite und Stabilität im Powder und auch im verspurten Gelände voll aus. Lediglich bei extrem hohen Geschwindigkeiten, die ein nicht Freerideprofi ohnehin nur auf der Piste erreicht, flattert der Helio Carbon ein wenig. Dieser Mininachteil geht auf Kosten seines geringen Gewichts, ist aber absolut zu vernachlässigen.

Fazit: Der Helio 95 Carbon ist eine leichte Abfahrtsmaschine für den freerideorientierten Tourengeher, der auch beim Aufstieg das für diese Performanceklasse extrem geringe Gewicht genießen möchte. Aufgrund seiner Stabilität und hochwertigen Bauweise eignet sich der Helio auch für schwieriges Terrain, will aber aktiv gelenkt werden.  

Eckdaten Helio 95 Carbon:

Gewicht pro Paar :  

[163 cm] 2.6 kg [163 cm], 2.8 kg [173 cm] , 3.0 kg [183 cm]

Abmessungen / Radius:  

[163 cm] 122 - 95 – 112 / 18

[173 cm] 123 - 95 – 113 / 19

[183 cm] 125 - 95 – 114 / 20

Konstruktion :  Pre-Preg carbon layup, ABS sidewalls and ultralight engineered balsa flax wood core

Verfügbare Breiten: 76 88,95,105,116 Carbon und 88,95,105 Recon (+300g/Paar/173)

Fritschi Tecton 12

Wer sich skifahrtechnisch auf dem Level des Helio 95 bewegt, dem wird schnell klar, dass auf so eine Abfahrtsmaschine keine reine Pin-Bindung montiert werden darf, denn der Helio will, wie jeder gute Freeride Ski, auch bei höheren Geschwindigkeiten und in schwierigeren Gelände sicher geführt werden. Dazu braucht es eine direkte, kompromisslose Verbindung zwischen Skischuh und Ski. Natürlich könnte man gleich eine Kingpin oder mehr montieren, aber ihr Gewicht würde, die durch den Helio gewonnene Aufstiegsfreude, sofort vernichten.

Der Schweizer Bindungsspezialist Fritschi sticht mit seiner neuen Freetouring-Bindung genau in diese Lücke. Die Tecton 12 besteht hinten aus einem nicht drehenden Alpin-Fersenbacken mit Power Rail, der den Skischuh im Fersenbereich noch stärker auf den Ski drückt und dadurch eine noch direktere Kraftübertragung ermöglicht. Der Pin-Vorderbacken der Tecton unterscheidet sich vom klassischen Pin-Vorderbacken durch seine exaktere Seitwärtsauslösung, da auch der Vorderbacken auf den individuellen Z-Wert eingestellt wird. Dadurch werden ungewollte Auslösungen verhindert, was in schwierigem Terrain einen zusätzlichen Sicherheitsfaktor bedeutet. Auch im Aufstiegsmodus blockieren die Pins selektiv und nicht, wie klassische Pin-Bindungen zu 100%, was die Chance erhöht, bei einem Lawinenabgang den Ski zu verlieren und so eher an der Oberfläche zu bleiben.  

Im Abfahrtsmodus kommt die Tecton an klassische Freeridebindungen heran und ist in Verbindung mit ihrem geringen Gewicht von lediglich 550 g, ohne Stopper, eine Klasse für sich.  Im verriegelten Aufstiegsmodus hat die Tecton 12 die pin-typische Steifigkeit. Der Einstieg ist dank einer speziellen Einstiegshilfe sehr einfach und die leichte Bedienung der Bindung lernt man im schwierigen Gelände rasch zu schätzen.

Fazit: Wer eine extrem leichte, abfahrtsorientierte Tourenbindung mit hoher Sicherheit sucht, findet in der Tecton 12 seinen perfekten Begleiter bei anspruchsvollen Rides mit längeren Aufstiegen. 



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