Mit dem Arva Reactor 32 unterwegs in den Kitzbüheler Alpen. Mit dem Arva Reactor 32 unterwegs in den Kitzbüheler Alpen.
13 Februar 2017

Test Arva Reactor Lawinenairbag

Sehr funktionell, robust gebaut und ein Leichtgewicht.

Dass auch Lawinenrucksäcke aus Frankreich mit der Übermacht (ABS, Mammut, Ortovox…) mithalten können, stellt der Arva Reactor Lawinenairbag eindrucksvoll unter Beweis – kaum ein anderer ist so funktionell wie das Arva Modell. Ganz nebenbei bietet Arva ein Doppelkammer-System mit augenscheinlich ähnlich gutem Schutz wie die bekannten ABS-Modelle, das aber viel leichter und zu einem deutlich günstigeren Preis zu bekommen ist.

Kommen wir gleich zum Airbag, dem Herzstück des Reactor-Rucksackes. Dieser ist aufgeblasen eine großes, rundliches 2-Kammernsystem mit Seiten und Kopfschutz. Die Kammern sind innen mit einem Ventil verbunden. Beide Kammern (je 75 Liter) werden separat befüllt und ergeben aufgeblasen ein Schutzvolumen von 150 Litern. Der Griff kann (auch das ist nicht mehr überall Standard) sowohl am rechten, als auch am linken Schultergurt befestigt werden - der Airbag ist also auch für Linkshänder mit dem gleichen Komfort auszulösen.

Ähnlich wie bei allen neuen Systemen kann auch ohne Kartusche getestet werden. Dies sollte man auch unbedingt machen, um für den Ernstfall gerüstet zu sein. Nach der Testauslösung wird der Airbag mit einer Art Plastikschraube wieder startklar für die Kartusche gemacht. Kartuschen gibt es in Stahl (490 g) und in Carbon (325 g). Idealerweise entscheidet man sich für die Carbon-Kartusche, da leichter. Das Airbag-System kann aus dem Rucksack komplett ausgebaut werden und in andere Arva-Reactor-Modelle eingebaut werden – die Größen 18, 24, 32 und 40 Liter sind erhältlich. Auch die Farbauswahl ist – man glaubt es kaum - relativ üppig.

Kommen wir zum Rucksack an sich. Gleich zu Beginn fällt positiv auf, dass die Rückenträger verstellbar sind (S, M und L), so liegt der Reactor auch bei kleinen Personen gut an der Wirbelsäule an. Ein Sicherheitsfach außen (für Schaufel und Sonde), ein großes, zentrales Hauptfach und sogar zwar kleine Zusatzfächer sind vorhanden. Ein kleines „Goodie“ ist das kleine Fach am Beckengurt, dort finden Taschentücher, Energieriegel oder wie bei unserer Testperson die Zuckerl ihren Platz.

Der Rücken ist nicht komplett flach gestaltet sondern strukturiert, somit ist eine Luftzufuhr zum Rücken und zu den vier Luftöffnungen des Airbagsystems gegeben. So wird eine ultraschnelle Füllung der beiden Airbagkammern gewährleistet. Das gefaltete Airbag-System ist nicht an einem Fleck zentiert sondern – ähnlich der aufgeblasenen Form – rundlich im Rucksack angeordnet, somit ist das Hauptfach gefühlt relativ groß und geräumig.

Auf Tour ist der Rucksack sehr gut zu tragen. Die Schnalle des Beckengurtes ist groß (auch mit Handschuhen gut bedienbar), die bei Airbag-Rucksäcken nötige Beinschlaufe kann bei Bedarf weggepackt (kleines Netzfach) werden. Die Tourenski werden bei Tragepassagen diagonal befestigt (die obere Befestigung schaut etwas filigran aus, hält aber). Der Rucksack macht im gesamten einen sehr robusten Eindruck und kann fast mit den leichtesten Modellen auf dem Markt mithalten – gut gelöst von Arva!

Fazit bergsteigen.com: Wer die Sicherheit eines Doppelairbags bevorzugt und ein robustes, stimmig gemachtes Produkt sucht, das nicht so schwer am Rücken liegt, sollte sich den Arva Reactor Rucksack mal genauer anschauen – Preis/Leistung/Sicherheit passen bei diesem Produkt auf jeden Fall!

Arva Reactor Doppelkammer-Airbagrucksack

  • höhenverstellbarer Auslösegriff
  • Sicherheits-Schrittgurt
  • anatomisch geformter Beckengurt
  • Rückenbelüftung
  • verstellbare Schulterträger
  • kompatibel mit Trinksystemen

Größen: 18, 24, 32 und 40 Liter

Gewicht Lawinenrucksack 32 Liter (inkl. System u. Carbonkartusche): 2440 g

Preis Rucksack (mit System): € 598,95; inkl. Carbon-Kartusche: € 738,90

Preis Carbon-Kartusche: € 139,95

Nachsatz Jänner 2018: Wir sind seit Februar 2017 primär mit dem Reactor 32 unterwegs und immer noch total begeistert! Der Rucksack ist leicht und hat wirklich viel - sinnvoll über 3 Fächer verteilten - Stauraum. Der Reactor 32 ist zwar etwas breiter als z.B. der Ortovox Avabag Lawinenrucksack, das stört aber überhaupt nicht und man ist im Halsbereich beweglicher (freier). Wer einen soliden, leichten Lawinenrucksack sucht, sollte sich den Reactor auf jeden Fall einmal anschauen!

Webtipp: Arva




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