Die Outdoor Messe in Friedrichshafen ist jedes Jahr der Treffpunkt schlechthin der Outdoorbranche. Dort gibt es auch immer wieder skurrile Produkte zu sehen - die E-Frog-Expressschlingen waren dieses Jahr etwa eines der Highlights. Immer wenn sich interessierte Besucher den vier Expressschlingen näherten, viel eine - wie von Geisterhand - zu Boden. Manche Besucher waren etwas verschreckt und einige glaubten sogar etwas kaputt gemacht zu haben. Wir haben uns die Dinger mal etwas genauer angesehen.
Der Kong-Frog - eine Art Expresschlinge, die man von unten in den Bohrhaken klippen kann, ist ja schon länger bekannt. Die findigen Entwickler von "ElectronicHand" haben dem Kong-Frog einen kleinen Motor verpasst, den man über eine Funksteuerung aktivieren kann. Ein Seilzug zieht dann den Schließmechanismus auf und der E-Frog fällt in das noch eingehängte Seil (oder zu Boden) und kann eingezogen bzw. aufgehoben werden.
Der Motor nennt sich E.Karabiner - man kann diesen z.B. auch an einem Friend befestigen, so dass sich dieser öffnet. Der Motor ist sehr robust, angeblich sogar schusssicher und hält auch Stürze aus großer Höhe aus (hoffentlich tun das die Kong-Frogs auch...). Die Motoren bzw. E-Frogschlingen sind farblich markiert, auf der Funkfernbedienung gibt es die gleichen farbigen Knöpfe. Drückt man auf Rot, fällt also der rote E-Frog aus dem Bohrhaken.
Das ganze soll laut Entwickler für Solo-Kletterer gedacht sein, das Set mit vier E-Frogschlingen inkl. Fernbedienung kostet (bitte kurz festhalten) 2900 Euro (in Worten Zweitausendneunhundert). Auf die Frage, was man bei einer Tour mit mehr als 4 Bohrhaken macht, wurde uns geantwortet: "Entweder machst du am 5ten Bohrhaken Stand oder du kaufst dir halt noch weite E-Frogs..."
Fazit bergsteigen.com: Beim Seil-Soloklettern sind wir keine Experten. Wir könnten uns diese Sache wenn überhaupt nur zum Abseilen vorstellen - man hängt das Seil beim Abseilhaken in den E-Frog und kann die volle Länge abfahren. Das Seilabziehen fällt weg, man muss halt aufpassen, dass man den E-Frog nicht auf den Kopf bekommt. Inwieweit man das so konstruieren kann, dass sich der E-Frog nicht irgendwo verhängt und die Karabiner bei der hohen Fallhöhe nicht beschädigt werden, müsste man ausprobieren.
Webtipp: ElectronicHand
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