Kletterrucksäcke gibt es viele, aber nur wenige zeigen so viel Finesse bei kleinen Details wie der neue Dragonfly 26 Rucksack von Blue Ice. Der Kletterrucksack wurde - wie auch schon sein beliebter Vorgänger - einfach gehalten. War der Vorgänger doch sehr minimalistisch ausgeführt, wurde beim aktuellen Dragonfly Rucksackmodell in Sachen Komfort etwas nachjustiert. Vor allem die Träger sind etwas solider ausgeführt, deshalb liegt der Rucksack auch wirklich gut auf dem Rücken. Klare Form wurde beim Dragonfly mit Komfort und Funktionalität recht gut kombiniert.
Beim neuen Dragonfly Modell gibt es z.B. nur eine Außentasche mit Zippverschluss, diese ist aber auch von ihnen zu bedienen. Zusätzlich sind außen noch zwei kleine, elastische Netzfächer dazu gekommen, in denen man praktische Sachen, wie eine kleine Trickflasche, eine Toposkizze oder ein Handy etc. verstauen kann. Der Hüftgurt ist auch deutlich dicker als beim Vorgängermodell, nun lässt sich auch ein sehr vollgefüllter Rucksack gut über längere Distanzen transportieren.
Die obere Abdeckung - also quasi der Deckel - wurde nur geringfügig verändert, das Kordelzugsystem wurde etwas modernisiert, der finale Verschluss ist aber im Grund gleich wie beim Vorgängermodell. Eine gepolsterte Schaumeinlage soll das über den Rucksack gelegte Kletterseil besser stabilisieren und gibt auch optisch etwas mehr her - das "Plastiksack-Feeling" beim Vorgängermodell ist komplett weg.
Obwohl der Rucksack um einen Liter Füllvolumen gewachsen ist (das alte, mittlere Modell hatte 25 Liter) ist der neue Dragonfly 26 Kletterrucksack sogar um 2 Gramm leichter geworden, das bei deutlich besseren Komfort-Eigenschaften, wie z.B. breiterer Beckengurt (den man abnehmen kann) und bessere Seilfixierung - so etwas muss man erst mal hinbekommen! Wenn man alle abnehmbare Teile beim Dragonfly 26 entfernt, kommt man laut Hersteller auf 370 g Kletter-Kampfgewicht.
Farblich wurde auch noch etwas verändert (die alten Modelle waren Schwarz, Gelb und Blau), jetzt kann man zwischen einem Orange angehauchten Rotton, einem Graublau und einem weinroten Modell wählen. Gab es den alten Dragonfly noch in drei Größen (18 Liter, 25 Liter und 45 Liter) gibt es die neue Version nur in 18 Liter und 26 Liter. Preislich pendelt sich der neue Dragonfly bei 100 Euro (26 Liter Modell) bzw. 80 Euro (18 Liter Modell) ein.
Fazit bergsteigen.com: Der Kletterrucksack-Klassiker Dragonfly Kletterrucksack wurde behutsam und wirklich gut überarbeitet - der Blue Ice Pack liegt jetzt noch besser am Rücken an und bietet bei noch geringerem Gewicht einen viel besseren Tragekomfort!
Dragonfly 18 bzw. 26
- Material: Hauptanteil aus 210d High Tenacity Nylon Ripstop – PFC-freies, Bluesign-zertifiziertes Material
- Sicheres Tragesystem für zwei Eispickel mit laminiertem Hauenschutz
- Asymmetrische Stretch-Fächer für den schnellen Zugriff
- Schlanke, luftdurchlässige Schulterträger
- Abnehmbarer Hüftgurt
- Integrierte Seilhalterung
- Zubehörfach mit Schlüsselclip und dualem Zugang
- Wasserfester YKK-Reißverschluss an der Außenseite
- Herausnehmbares Pad aus hochdichtem Atilon-Schaumstoff
- Beständige fluorcarbonfreier Imprägnierung gegen Feuchtigkeit
- Kompatibel mit einem Trinksystem
- Kompatibel mit Helmhalterung
- Neue verbesserte Passform in Einheitsgröße
Volumen: 18 bzw. 26 Liter
Gewicht: 415 g (18 Liter) bzw. 460g (26 Liter)
Preis: 80 Euro (18 Liter) bzw. 100 Euro (26 Liter)
Webtipp Blue Ice
Kommentare
AW: Winterleitengrat
Okay, das Topo ist eine Karte und der Routenverlauf auf dieser großteils neben dem Grat eingezeichnet.
Nachdem auch der Text aus dem Führer keineswegs aktuell und sehr schwammig ist, biete ich hier eine etwas genauere Beschreibung an:
Zsigmondikopf Südgrat Winterleitengrat
IV (Stelle, umgehbar), III, oft leichter, anfangs auch viel Gehgelände
Zugang: Man verfolgt kurz den „Rudolfstädter Weg“, dann rechts abzweigend den markierten Anstieg auf den Kleinen Winterleitenkopf.
Route: Zunächst leicht, zuletzt ein paar Felsstufen (II) auf den Gr. Winterleitenkopf. Nun die bald schärfer werdende Gratschneide verfolgend zu Abseilstelle. Ca. 15m abseilen oder auf Bändern rechts (östlich) herum (III) in die Scharte hinab.
Anm.: Diese Scharte kann von beiden Seiten auch über Schutt erreicht werden, wie sich auch weiter oben am Grat teilweise Fluchtmöglichkeiten vor allem ins östliche Kar anbieten.
Der folgende steile Aufschwung kann direkt über eine Verschneidung (III+) oder auch rechts bzw. links davon überwunden werden (kaum leichter). Dann wieder längere Zeit einfach am blockigen Grat dahin, bis dieser schärfer wird.
Der erste Zacken wird von rechts erstiegen, es folgt eine kurze Abschartung, die unter einem Block vorbei an der Westseite überwunden wird. Der zweite Zacken wird am besten über eine liegende Verschneidung (IV) und an einem Überhang rechts vorbei, direkt überwunden. (Eine Umgehung östlich ist auf abschüssigen Bändern möglich, leichter, aber unangenehmer)
Danach kurze Abseilstelle von Block (10 m) und in die nächste Scharte.
Wieder längere Zeit leicht dahin bis sich der Grat aufsteilt. Nun etwas rechtshaltend oder direkter über sehr schönen Fels aufwärts (II-III), zuletzt an einem sehr glattwandigen, überhängenden Abbruch rechts vorbei und steil aber gutgriffig zur Grathöhe (III, III+).
In der Folge eine Reihe kleinerer Türme, die alle durchwegs in sehr gutem Fels überklettert werden können. Sogar der bizarr geformte Zacken im Gipfelbereich wird von rechts her in bestem Fels erreicht (kurz III+). Abstieg von diesem über einen Plattenschuss, zuletzt hangelnd in die nächste Scharte (Felsenfenster). Nun über Blockwerk (I-II) zum Gipfel.
Abstieg : Über den NW-Grat zur Scharte nach den Steinernen Mandln. Dieser ist sehr eindrucksvoll, einfacher als er aussieht, aber recht ausgesetzt (I +). Beide Steinernen Mandln können nördlich umgangen werden oder man umgeht nur das erste Mandl nördlich, das zweite hingegen südlich auf schmalem, exponierten Band. Danach über eine sehr schmale Schneide (oder am Gletscher darunter) zur Vereinigung mit dem Rudolfstädter Weg.
LG :)