Wir haben vom Dragonfly 18 jetzt zwei Generationen getestet, Zeit für einen Bericht.
Der Drangonfly ist der meistverkaufteste Rucksack des auf leichtgewichtige Ausrüstung spezialisierten Herstellers Blue Ice aus Chamonix. Oft wird bei der Bergausrüstung ja leicht mit minimalistisch gleichgesetzt, doch beim Dragonfly fehlt nichts, oder sagen wir kaum was;-). Man muss sich lediglich zwischen 18, 25 oder 45 Liter Rucksackgröße entscheiden. Wer mit dem Rucksack nur Klettern oder Eisklettern geht, dem reichen die 18 L völlig aus, da das Seil obenauf liegt.
Der Dragonfly hat eine zuzippbare, recht große Außentasche für Schlüssel und Co, dich gleichzeitig auch als Rucksack-Packsack dient und innen noch ein offenes Fach, z.B. für den Trinksack.
(Eis)Klettereinsatz
Wenn man den Dragonfly zum Felsklettern verwendet, nimmt man zuerst die Pickelhalterungen ab und füllt den Rucksack mit der Ausrüstung. Da der Dragonfly in der neuesten Generation aber keine Rückenpolsterung mehr hat (seufz - aber deshalb noch leichter), sollte man Friends & Co im vorderen Teil des Rucksacks verstauen. Das Seil kommt dann oben drauf und sitzt dank der eigenen Befestigungsschlinge bombenfest.
Der Dragonfly liegt, egal ob voll oder fast leer, sehr gut am Rücken an und hat einen abnehmbaren Bauch- und Brustgurt. Der Brustgurt ist mit drei Positionen auch höhenverstellbar.
Beim Klettern selbst hat man je nach verbleibender Ausrüstung die Wahl zwischen weiter am Rücken tragen – was wirklich kaum stört –, oder den Rucksack in seine Außentasche stopfen und an den Gurt hängen. Besonders gut gefällt uns das „Quick opening drawcord system“, welches ein einfaches und rasches Öffnen und Schließen des Rucksackes ermöglicht. Das geht mit einem Griff und spart wirklich Zeit. Die neue Dragonfly Generation schützt die zusammengezogene Hauptöffnung noch zusätzlich mit Stoff vor Regen, wenn das Seil obenauf nicht diese Funktion übernimmt.
Fürs Eisklettern lassen sich außen zwei Pickel festmachen. Ansonsten bleibt alles wie beim Klettern. Dank seiner Größe und des geringen Gewichts von 334 Gramm ist der Dragonfly aber auch ein guter Begleiter auf Tageswanderungen etc.
Fazit: Ein kleiner, leichter Rucksack, der sich perfekt fürs Klettern und Eisklettern eignet. Der Pack lässt sich sehr gut bedienen und hat obendrein auch einen vernünftigen Preis. Völlig zurecht der Bestseller bei Blue Ice!
Technische Daten Dragonfly
Features:
- Schnellöffnungs-System
- Atmungsaktives Rückenteil und Schultergurte
- 2 verstellbare Eisgeräte Halterungen (abnehmbar)
- Kompatibel mit Helmhalterung (seperat erhältlich)
- Trinksack-Tasche und Öffnung
- Seilhalterung
- Abnehmbarer Hüft- und Brustgurt
- Brustgurt in 3 Höhen verstellbar
- Lässt sich in seine Außentasche verpacken
Material: 100D High-Tenacity Ripstop Nylon 66
Größe: 18 Liter, 25 Liter und 45 Liter
Gewicht: 349 Gramm (min 287 Gramm)
Maße: 49x26x13 cm
Farben: Schwarz, Blau, Gelb
UPV: 70,- bis 160,- Euro
Webtipp: Blue Ice
Kommentare
AW: Winterleitengrat
Okay, das Topo ist eine Karte und der Routenverlauf auf dieser großteils neben dem Grat eingezeichnet.
Nachdem auch der Text aus dem Führer keineswegs aktuell und sehr schwammig ist, biete ich hier eine etwas genauere Beschreibung an:
Zsigmondikopf Südgrat Winterleitengrat
IV (Stelle, umgehbar), III, oft leichter, anfangs auch viel Gehgelände
Zugang: Man verfolgt kurz den „Rudolfstädter Weg“, dann rechts abzweigend den markierten Anstieg auf den Kleinen Winterleitenkopf.
Route: Zunächst leicht, zuletzt ein paar Felsstufen (II) auf den Gr. Winterleitenkopf. Nun die bald schärfer werdende Gratschneide verfolgend zu Abseilstelle. Ca. 15m abseilen oder auf Bändern rechts (östlich) herum (III) in die Scharte hinab.
Anm.: Diese Scharte kann von beiden Seiten auch über Schutt erreicht werden, wie sich auch weiter oben am Grat teilweise Fluchtmöglichkeiten vor allem ins östliche Kar anbieten.
Der folgende steile Aufschwung kann direkt über eine Verschneidung (III+) oder auch rechts bzw. links davon überwunden werden (kaum leichter). Dann wieder längere Zeit einfach am blockigen Grat dahin, bis dieser schärfer wird.
Der erste Zacken wird von rechts erstiegen, es folgt eine kurze Abschartung, die unter einem Block vorbei an der Westseite überwunden wird. Der zweite Zacken wird am besten über eine liegende Verschneidung (IV) und an einem Überhang rechts vorbei, direkt überwunden. (Eine Umgehung östlich ist auf abschüssigen Bändern möglich, leichter, aber unangenehmer)
Danach kurze Abseilstelle von Block (10 m) und in die nächste Scharte.
Wieder längere Zeit leicht dahin bis sich der Grat aufsteilt. Nun etwas rechtshaltend oder direkter über sehr schönen Fels aufwärts (II-III), zuletzt an einem sehr glattwandigen, überhängenden Abbruch rechts vorbei und steil aber gutgriffig zur Grathöhe (III, III+).
In der Folge eine Reihe kleinerer Türme, die alle durchwegs in sehr gutem Fels überklettert werden können. Sogar der bizarr geformte Zacken im Gipfelbereich wird von rechts her in bestem Fels erreicht (kurz III+). Abstieg von diesem über einen Plattenschuss, zuletzt hangelnd in die nächste Scharte (Felsenfenster). Nun über Blockwerk (I-II) zum Gipfel.
Abstieg : Über den NW-Grat zur Scharte nach den Steinernen Mandln. Dieser ist sehr eindrucksvoll, einfacher als er aussieht, aber recht ausgesetzt (I +). Beide Steinernen Mandln können nördlich umgangen werden oder man umgeht nur das erste Mandl nördlich, das zweite hingegen südlich auf schmalem, exponierten Band. Danach über eine sehr schmale Schneide (oder am Gletscher darunter) zur Vereinigung mit dem Rudolfstädter Weg.
LG :)