Reinhold Messner im MMM auf Schloss Sigmundskron bei Bozen Reinhold Messner im MMM auf Schloss Sigmundskron bei Bozen
16 September 2024

Reinhold Messner ist 80

Der berühmteste Bergsteiger der Welt feiert seinen 80ten Geburtstag

Reinhold Messner wird 80! Aufgewachsen ist der Ausnahmebergsteiger in Villnöss/ Südtirol und begann seine alpine Kariere an einem 3000er, den er als kleiner Bub mit seinem Vater bestieg. Dass sich aus diesem 5-jährigen Jungen der bekannteste und beste Bergsteiger unserer Zeit entwickeln wird, ahnte damals noch keiner.

Seine Bekanntheit erlangt Reinhold Messner vor allem durch seine 8000er-Besteigungen, nicht zuletzt deshalb, da er als erster Mensch alle 14 Achttausendergipfel ohne Flaschensauerstoff bestieg. Er war aber auch ein exzellenter Kletterer - die Winterbegehung der Nordkante am Monte Agner oder die Erstbegehung des Mittelpfeilers am Heiligkreuzkofel steigerten rasant seinen Bekanntheitsgrad, welchen er mit Alleinbegehungen (z.B. Droites-Nordwand, Marmolada Südwand und Civetta Nordwestwand) eindrucksvoll ausbaute.

Messner war der Expeditionsbergsteiger schlecht hin, mit der Einführung des Expeditions-Alpinstils gab er dem Höhenbergsteigen eine deutliche Wendung. Messner und seine Gefährten zeigten eindrucksvoll, dass man Achttausender im selben Stil wie Alpengipfel besteigen kann. Der Gipfel der neuen Besteigungsart war die Besteigung des Mount Everest ohne Flaschensauerstoff - Reinhold Messner und Peter Habeler erreicht am 8. Mai 1978 den 8848 m hohen Gipfel.

Übersicht über Reihold Messners Achttausenderbesteigungen

1970: Nanga Parbat, 8125 m (Bruder Günther starb)

1972: Manaslu, 8163 m, Südwand

1975: Hidden Peak, 8080 m, erste Besteigung im Alpinstil

1978: Mount Everest, 8848 m (ohne Flaschensauerstoff)

1978: Nanga Parbat, 8125 m (Alleingang)

1979: K2, 8611 m

1980: Mount Everest, 8848 m (Alleingang)

1981: Shishapangma, 8027 m

1982: Kangchendzönga, 8586 m

1982: Gasherbrum II, 8034 m

1982: Broad Peak, 8051 m

1983: Cho Oyu, 8188 m

1984: Hidden Peak, 8080 m,

1984: Gasherbrum II, 8034 m

1985: Annapurna, 8091 m

1985: Dhaulagiri, 8167 m

1986: Makalu, 8485 m

1986: Lhotse, 8516 m

Messer war meist mit Kameraden an den Achttausendern unterwegs - bekannte Bergsteiger wie Oswald Ölz, Peter Habeler und Wolfgang Nairz waren in seinem Team, die meisten Achttausender bestieg er jedoch gemeinsam mit dem Südtiroler Hans Kammerlander. Bei den 14 Achttausendern spitzte sich am Ende der "Wettlauf" mit dem Polen Jerzy Kukuczka zu. Kukuczka schafft mit deutlich weniger finanzieller Unterstützung ein Jahr nach Reinhold Messner (1987) seinen letzten 8000er - er starb 1989 in der Lhotse Südwand.

Der Tod seines Bruders am Nanga Parbat, bei dem der damalige Expeditionsleiter Karl Herrligkoffer Messner unterlassene Hilfeleistung unterstellte, wurde medial und juristisch auf breiter Front ausgeschlachtet. Als Hanspeter Eisendle am Fuß der Diamirflanke im Sommer 2000 jedoch einen Knochen fand, der sich dann 2005 bei DNA-Tests als Knochen von Günther Messer herausstellte, wurde die Version von Reinhold Messner endgültig bestätigt.

Neben dem Bergsteigen war Messner auch als Polarforscher aktiv. Gemeinsam mit Arved Fuchs durchquerte er Ende 1989 zu Fuß die Antartktis (2800 km). Dies war die letzte große Expediton von Reinhold Messner.

Reinhold Messner war aber auch in der Politik aktiv, rhetorisch perfekt schaffte er es sogar bis ins Europaparlament, in das er als Kandidat der Südtiroler Grünen für 5 Jahre gewählt wurde.

Neben der Politik war er, mit der festen Überzeugung, dass es den ihn auch wirklich gibt, als Yetiforscher tätig. Er hat ihn auch selber gesehen und "dem Tod direkt ins Auge geblickt". Messner verfolgte die Yeti-Theorie recht hartnäckig und veröffentlichte Bücher und Texte zu dem Thema. 2014 wurde von Wissenschaftlern aber bewiesen, dass der Yeti doch ein nur ein übergroßer Polarbär ist. Messer hatte in seinem Leben sehr viel Glück - bei seinen Grenzgängen in den Bergen und eben auch bei der Begegnung mit dem Eisbären.

Messner Mountain Museum (MMM)

Begonnen hat Messner mit dem Schloss Juval, welches er nach und nach zu einem kleinen Museum umfunktionierte. Mittlerweile gibt es sieben Messner Museen: Schloss Sigmundskron (Bozen), Juval (Naturns), Sulden, Monte Rite (Dolomiten), Schloss Bruneck, Kronplatzgipfel und seit neuestem Roca in Sexten welche in der Messner Mountain Museum Gesellschaft vereint sind.

Messner ist mit 80 immer noch sehr aktiv, zwar nicht mehr an den hohen Weltbergen, dafür aber sehr erfolgreich im Wirtschaftsleben. 2021 heiratete zum dritten Mal, aus dieser Ehe mit 35 Jahr jüngeren Diane (geborene Schuhmacher); ergab sich eine negative Erb-Diskussion mit seinen Kindern. Als uneingeschränkter König der Berge hat es Messner perfekt geschafft, den Spirit der Berge und den damit verbundenen Mythos um seine Person zu erhalten.

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