Eisiges Labyrinth - Klettern in den größten Eishöhlen der Welt Im Verlauf der Jahrmillionen hat das Wasser die Berge und ihre Landschaft in Österreich stark geprägt. Der Alpinismus und seine Begleiterscheinungen, haben nahezu alle Rätsel gelöst. Pioniere, Abenteurer und alpine Wegbereiter haben mit ihren Taten den Mythos Berg weitgehend entzaubert. Glaubt man… Die großen Karstplateaus in Salzburg und der Obersteiermark sind von tausenden Höhlen durchzogen. Die größten Eishöhlen unseres Planeten befinden sich auf diesem Boden, bzw. darunter.
Unter jener Oberfläche, für den Betrachter verborgen, sind weitaus größere Geheimnisse unentdeckt, als es auf den ersten Blick scheint. Ein geologisches und klimatisches Archiv von ungeahnter Bedeutung. Die Erforschungsgeschichte der österreichischen Höhlen, schaut auf eine lange und traditionsreiche Zeit zurück.
Auf den Spuren dieser Pioniere und ihrer Geschichte, ist es uns möglich gemacht worden, die großen Eishöhlen zu begehen. Unter behördlicher Genehmigung, die an Forschungsarbeiten gebunden waren, sind uns die schwierigsten kombinierten Routen aus Fels und Eis unter Tage gelungen. Aus heutigen alpinhistorischen Gesichtspunkten spielen diese Routen natürlich keine Rolle, da sie nicht wiederholt werden können. Ich enthalte mich hier auch jeglicher Angaben zu Schwierigkeiten und Bewertungen. Man kann allerdings festhalten, dass diese Klettereien mit bestem Wissen und Gewissen durchgeführt worden sind. Der geringe Einsatz von Bohrhaken, der Umgang mit mobilen Sicherungsmitteln und Schlaghaken, haben uns auch unter widrigsten Bedingungen, das größtmögliche Abenteuer beschert. Die Mystik dieser Unterwelt mit ihren Sagen und Helden hat uns tief beeindruckt. Aber auch jene Menschen die wir dadurch begleiten und kennenlernen durften - die uns tatkräftig bei unseren Vorhaben unterstützt haben - waren eine große Bereicherung. Der Bergsport bietet ein unglaublich großes Feld an kreativen Möglichkeiten, der unser Wesen positiv zu beeinflussen vermag.
Rudolf Hauser, am 26. Nov. 2017
Dokumentation:
Servus TV Bergwelten: Eisiges Labyrinth – Klettern in den größten Eishöhlen der Welt Erstausstrahlung Mo.02.12.2019 um 20:15uhr Servus TV Österreich und um 21:15 Uhr aus Servus TV Deutschland
Rudolf Hauser & Georg Santner klettern „ Silence is broken“ in der Schneevulkanhalle. Mit 140m Länge, 90m Breite und einer Höhe von 60m, ist sie die größte eisführende Halle der Welt und steht unter Naturschutz.
Bergwelten: Eisiges Labyrinth - Klettern in den größten Eishöhlen der Welt, Mo., 11.11., ab 20:15 Uhr
Kommentare
AW: Schwarze Wand - Nordwestwand
Unsere Eindrücke zu den Angaben bei einem 2. gescheiterten Rotpunkt-Versuch:
Charakter: Abwechslungsreiche Kletterei an einer der wohl eindrucksvollsten Wände im Wetterstein. Von selbst abzusichernden Rissen bis zu steiler Wandkletterei wird alles geboten. Die Felsqualität ist in den schweren Seillängen meistens sehr gut, in den leichteren muss oft an hohlen Schuppen geklettert werden. Im gesamten Vergleich die Route mit dem deutlich größten Anteil an schlechtem Fels an der Schwarzen Wand. Die Route wurde in den späten 60ern, größtenteils in technischer Kletterei, erstbegangen. Das alte Material ist nicht immer vertrauenserweckend. Die Stände und einzelne Zwischenhaken wurden saniert. Auf 10 SL stecken 11 Bohrhaken und unglaublich viele Normalhaken als Zwischensicherung. Der Rest der Route kann mit Camalots und Keilen gut abgesichert werden.
Ausrüstung: 15 Expressschlingen wenn frei gekettert wird, technisch können in der 2. Seillänge gute 20 Placements und in der 7. Seillänge ca. 25 eingehängt werden, Cams #0,3 - #3, #0,75 & #2 doppelt, Keile und Tapehandschuhe für den Säbelriss. In 5 Jahren oder beim technischen Klettern ein Hammer.
Seillänge: 2 x 60m
Bewertung: Im Vergleich mit "LoGa - Für immer bei uns" (7+), "Flugmeilengenerator" (8) und "Das Jubiläumsbuch" (9) sollte man in der 2. und 4. Seillänge mit den deutlichen Schlüssellängen ganz erheblich über dem angegebenen Grad rechnen.
Fazit: Eine der letzten wirklich alpinen Instanzen bei uns mit schützenswertem Charakter aus der Eisenzeit, danke Xari und Thomas für die gefühlvolle Sanierung.