Yukon Arctic Ultra 2016 (c) MONTANE/Derek Crowe Photography Yukon Arctic Ultra 2016 (c) MONTANE/Derek Crowe Photography
07 März 2016

Yukon Arctic Ultra 2016

Der kälteste Ultra­‐Marathon der Welt - 26, 100 oder 300 Meilen quer durch die kanadische Wildnis

Der kälteste Ultra­‐Marathon der Welt - 26, 100 oder 300 Meilen quer durch die kanadische Wildnis 

Wenn sich im Februar in Whitehorse, Kanada, rund 70 Sportler treffen, dann weiß man: der Montane Yukon Arctic Ultra (MYAU), der kälteste Ultra-Marathon der Welt steht vor der Tür. Das muntere Völkchen von Läufern, Mountainbikern und Skilangläufern aus allen Ecken der Welt hat sich etwas ganz Besonderes vorgenommen. Alle wollen auf einer Distanz von 26, 100 oder 300 Meilen einen Teil der kanadischen Wildnis durchqueren. Dabei sind sie mehr oder weniger auf sich allein gestellt. Es gibt zwar Checkpoints. Aber jeder Starter muss seine Ausrüstung und Proviant dabei haben und neben einer herausragenden körperlichen Fitness auch über eine starke mentale Kraft verfügen. Schließlich herrscht Ende Februar im Yukon tiefer Winter und viele Stunden Dunkelheit. Auch in diesem Jahr zeigte der MYAU den Teilnehmern die Zähne. Mit minus 35 Grad war es in den ersten Tagen sehr kalt. „Es war ein tolles Rennen“, berichtet Veranstalter Robert Pollhammer. „Alle Teilnehmer konnten spüren, was Temperaturen in diesen Bereichen bedeuten.“ Einige Rekorde gab es auch. In diesem Jahr zeigten sich beispielsweise mehr Nordlichter als jemals zuvor. Und mehr Teilnehmer als jemals zuvor konnten die 300-Meilen finishen. „Ein großes Dankeschön an alle Athletinnen und Athleten und Gratulation an alle Finisher“, verneigt sich Pollhammer vor den Athleten.

Die Leistungen sind schwer nachvollziehbar. So brauchte beispielsweise der Italiener Michele Graglia für 100 Meilen auf Schnee und mit Pulka nicht ganz 22 Stunden. Zu Fuß.

Der Deutsche Florian Reitberger aus dem oberbayerischen Chiemgau radelte mit seinem Maxx Fatbike die 300 Meilen in nur fünf Tagen und sicherte sich damit den ersten Platz in seiner Kategorie. Auf schneebedecktem Untergrund und bei Temperaturen unter minus 30 Grad wurden Mensch und Material bis an die Grenzen belastet.

Nur wenig länger brauchte der US Amerikaner Jan Kriska, der die 300 Meilen allerdings zu Fuß zurücklegte.

Von den 71 gestarteten Teilnehmern erreichten nur 13 das Ziel nicht. Eine sehr gute Bilanz, die nicht jedes Jahr erreicht wird. Von Verletzungen blieben alle Starter verschont, was Pollhammer natürlich erleichtert zur Kenntnis nahm. „Wir haben natürlich die Möglichkeit, die Teilnehmer vom Trail zu bergen“, so der Jachenauer. „Aber je nach örtlicher Gegebenheit und Verhältnissen kann das bis zu 48 Stunden dauern.“

Der Montane Yukon Arctic Ultra ist eben ein echter Härtetest für Körper und Geist. Aber gerade die durchlittenen Stunden, die Weite und Einsamkeit und die Begegnungen mit anderen Teilnehmern und Betreuern lässt viele Athleten schon nach dem Zieldurchlauf ans nächste Jahr denken wenn es wieder heißt: „Wir sehen uns. Im Yukon. Nächstes Jahr!“

„Man nimmt an einer ganz speziellen Sache teil und wird die ungeheure Weite und die Erlebnisse im Yukon Territory sein Leben lang nicht vergessen,“ weiß Robert Pollhammer.

Yukon Arctic Ultra

Der Erste MYAU fand im Jahr 2003 statt. Initiiert und veranstaltet wurde und wird er von Robert Pollhammer aus der Jachenau. Hauptsponsor ist der britische Outdoorbekleidungshersteller Montane.

Er gilt als das kälteste und härteste Ultrarennen der Welt. Seit 2003 treffen sich jedes Jahr Mountainbiker, Skilangläufer und Läufer aus der ganzen Welt, um im Winter einen Marathon, 100, 300 oder 430 Meilen durch die kanadische Wildnis zurück zu legen. Das Reglement schreibt vor, dass die Teilnehmer ohne fremde Hilfe und mit der gesamten Ausrüstung unterwegs sind.  Der Trail des Montane Yukon Arctic Ultra folgt der Strecke des Yukon Quest, des härtesten Hundeschlittenrennens der Welt im Yukon Territory, Kanada. Start ist entweder in Whitehorse oder in Dawson City.

Quelle: Outdoorrelations

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