Weltmeisterin Jessica Pilz, die vorige Woche in Wujiang auf dem Weg zu ihrem zweiten Weltcupsieg noch vom Regen gestoppt wurde, ließ in Xiamen nichts anbrennen und sicherte sich souverän den Sieg beim Saisonfinale vor Dauerrivalin Janja Garnbret (SLO). Jakob Schubert verpasste in Xiamen zwar erstmals seit über 4 Jahren ein Weltcup Top-10 Ergebnis im Vorstieg, durfte sich aber nach dem Sieg im Vorstieg-Gesamtweltcup nun auch noch über den Sieg im Kombinations-Gesamtweltcup freuen. In der Vorstieg-Nationenwertung sicherte sich Österreich mit 1528 Punkten Platz 1 vor Japan und Slowenien.
Xiamen (CHN): Die im Südosten Chinas gelegene Küstenstadt Xiamen (1,7 Mio Einwohner) war heuer erstmals Austragungsort der Weltcupfinal-Bewerbe im je 7 Stationen umfassenden Speed- und Lead- Weltcup.
Jakob Schubert gewinnt Kombinations-Gesamtweltcup
Obwohl Jakob Schubert beim Weltcupfinale in Xiamen nicht über Platz 16 hinauskam und somit erstmals seit über 4 Jahren nicht den Einzug in ein Weltcupfinale schaffte, durfte sich der 27-jährige Doppelweltmeister von Innsbruck auch in Xiamen über einen weiteren Gesamtweltcupsieg freuen. Im neu formierten Kombinations-Weltcup (die 2 besten Weltcupergebnisse – bereinigt um Nicht-Kombinierer - je Disziplin zählen und werden multipliziert) sicherte sich Schubert nach WM-Gold in Innsbruck nun auch den Gesamtweltcupsieg.
„Ich weiß zwar nicht genau was heute los war, aber irgendwann musste die Serie an Weltcup-Finaleinzügen im Vorstieg ja enden. Mein Frust hält sich ehrlich gesagt sehr in Grenzen. Über 4 Jahre hinweg bei jeder Weltcupteilnahme im Finale zu stehen ist ja auch ein Rekord auf den ich stolz sein kann und der noch eine Weile halten wird. Überhaupt war die Saison 2018 der absolute Wahnsinn. Ich hab alles, ja sogar mehr erreicht, als ich mir vorgenommen habe. 2018 war die perfekte Saison und wird mir ewig in Erinnerung bleiben!“
Max Rudigier und Georg Parma belegten beim Weltcupfinale in Xiamen die Plätze 14 (Rudigier) und 17 (Parma). Den Tagessieg sicherte sich der Slowene Domen Skofic vor Stefano Ghisolfi (ITA) und Hyunbin MIN (KOR).
Weltmeisterin Jessica Pilz feiert ihren zweiten Weltcupsieg
Was ihr vor einer Woche beim Lead-Weltcup in Wujiang aufgrund einsetzenden Regens und Annullierung des Finales noch verwehrt blieb, holte die 21-jährige Weltmeisterin beim Weltcupfinale in Xiamen nun nach: Ihren zweiten Weltcupsieg! Pilz, die als einzige Athletin im Halbfinale bis zum Top kletterte, zeigte auch im abendlichen Finale ihre Nervenstärke. Obwohl Gesamtweltcupsiegerin Janja Garnbret (SLO), die als drittletzte in die Finalroute einstieg, bis zum Top kletterte behielt Pilz die nötige Ruhe und meisterte neben der Slowenin als einzige Athletin die Finalroute ebenfalls bis zum Top. Aufgrund des besseren Halbfinalergebnisses holte sich Pilz somit ihren zweiten Weltcupsieg vor der Slowenin und Akiyo Noguchi (JPN).
„Ich habe mitbekommen, dass Janja (Anm. Janja Garnbret) im Finale bis zum Top geklettert ist. Ich habe mich daraufhin fokussiert, dass ich ruhig bleibe, locker klettere und die 6 Minuten Kletterzeit ausnütze. Nachdem ich in Wujiang im Kampf um den Gesamtweltcup noch einmal alles riskierte und dementsprechend angespannt war, habe ich den letzten Bewerb und speziell die Finalroute hier einfach nur genossen. Dass ich die Saison mit einem Sieg und einem Top beenden kann ist sehr speziell!“ freute sich Jessica Pilz über ihren perfekten Saisonabschluss.
Stark präsentierten sich auch die weiteren KVÖ-AthletInnen. Christine Schranz blieb auf Platz 9 der Finaleinzug nur hauchdünn verwehrt. Hannah Schubert belegte Platz 11 und sicherte sich somit den starken 7. Platz im Gesamtweltcup. Julia Fiser und Katharina Posch schafften auf den Plätzen 13 und 21 ebenfalls den Sprung ins Halbfinale. Im Speed belegten Jakob Schubert und Jessica Pilz in Xiamen die Plätze 26 (Schubert) und 29 (Pilz). Es waren keine weiteren ÖsterreicherInnen am Start.
Rot-weiß-roter Triumph in der Nationenwertung
Generell war die Lead-Weltcupsaison 2018 von einer starken mannschaftlichen Leistung sowohl bei den Damen als auch bei den Herren geprägt. Bei den Herren gelang es neben Jakob Schubert erneut Max Rudigier in der Weltspitze aufzuzeigen und auch der Niederösterreicher Georg Parma kletterte in der zweiten Saisonhälfte konstant ins Halbfinale. Bei den Damen durfte sich neben Jessica Pilz vor allem Hannah Schubert über eine ausgezeichnete Saison freuen. Mit ihrem ersten Weltcup-Podestplatz in Kranj, dem Finaleinzug bei der Heim-WM in Innsbruck und Platz 7 im Lead-Gesamtweltcup ist die jüngere Schwester von Jakob Schubert mitten in der Weltspitze angekommen. Mit Katharina Posch und Christine Schranz kletterten zwei weitere Österreicherinnen heuer ebenfalls in Weltcupfinal-Runden und somit darf sich der Kletterverband Österreich am Ende der Weltcupsaison 2018 mit 1.528 Punkten zurecht über den Sieg in der Nationenwertung freuen vor Japan (1.468 Punkten) und Slowenien (1.428 Punkten).
Webtipp: Kletterverband Österreich
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