(v.l.) Harrer, Kasparek, Heckmair und Vörg nach ihrem Eiger Nordwand Durchstieg (v.l.) Harrer, Kasparek, Heckmair und Vörg nach ihrem Eiger Nordwand Durchstieg
09 Januar 2006

Tod der Legende Heinrich Harrer

Er war sieben Jahre in Tibet und einer der Erstbesteiger der Eiger Nordwand – Heinreich Harrer starb 93-jährig.

Er war einer der bedeutendsten Bergsteiger, Forscher und Schriftsteller und wurde mit seinem Buch „Sieben Jahre in Tibet“ weltbekannt. Mit 93 Jahren starb am 7. Jänner Heinrich Harrer im Krankenhaus von Friesach unweit von Hüttenberg, wo er die letzten Jahre seines Lebens verbrachte.

Erstbesteiger der Eigernordwand

Harrer, Kasparek, Heckmaier und Vörg waren am 27. Juli 1938 die ersten Bergsteiger, denen ein Durchstieg der bis dato noch unbezwungenen Eiger Nordwand gelang. Harrer war der letzte noch lebende aus dieser Seilschaft, die sich erst in Wandmitte zu einer Vierergruppe zusammenschloss. Heckmair starb im Februar 2004 in Deutschland, Vörg fiel 1941 in Russland und Kasparek verunglückte 1954 beim Bergsteigen in den Anden.

Der Erfolg in der Eigerwand öffnete Harrer das Tor zu den Achttausendern und er wurde zur deutschen Nanga Parbat Expedition einberufen. Kurz nach seiner Abreise brach der zweite Weltkrieg aus und Harrer wurde in Indien von den Engländern gefangen genommen. 1944 gelang ihm mit dem Kitzbüheler Peter Aufschnaiter (Expeditionsleiter) die Flucht, die beiden erreichten über 2000 Kilometer und zahlreichen hohen Pässen Tibet. In Tibet war Harrer von 1946 bis 1951 der Berater des jungen Dalai Lama – diese Erfahrungen schrieb er im Buch „Sieben Jahre in Tibet“ nieder, dieses wurde in den 90er Jahren mit Pratt Pitt in der Hauptrolle verfilmt.

Gleichzeitig mit der Filmpremiere wurden auch die dunklen Kapitel in Heinrich Harrers Leben bekannt – er war Mitglied der NSDAP und der SS. Reinhold Messner meinte dazu: Das Harrer bis zum Schluss einen Wertekatalog hatte, den er nicht teile. Harrer hätte nicht hinterfragt, welche Werte von den Nazis in den 30er Jahren hochgehalten wurden.

Die Jahre nach seinem Tibetaufenthalt – er verlies das Land nachdem die Chinesen einmarschierten – verbrachte Harrer mit Forschungsreisen, die ihn von Südamerika, Grönland, Alaska bis nach Neuguinea führten. Am Ende seines Lebens wirkte Harrer in Hüttenberg (Kärnten) bei einem Harrer Museum mit und war gerade mit der Planung eines Tibetzentrums beschäftigt.

Webtipp:

Harrer Museum in Hüttenberg

Infos über die Eiger Nordwand



Kommentare