R. Messner, S. Mayerl und H. Messner an der Nordkante des Monte Agnèr 1968 R. Messner, S. Mayerl und H. Messner an der Nordkante des Monte Agnèr 1968
01 August 2012

Sepp Mayerl 1937 - 2012

Die Tiroler Bergsteigerlegende kehrte von seiner letzten Tour nicht mehr zurück.

Sepp Mayerl ist am Samstag, den 28.7.2012 gegen 9:00 Uhr, nach einem Sturz bei einer Klettertour in der Nordwand der Adlerwand in den Lienzer Dolomiten verstorben.

Sepp Mayerl – nach seinem elterlichen Hofnamen in Bergsteigerkreisen als „Blasl-Sepp“ bekannt – war von Beruf Dachdecker und Kirchturmrestaurator.

Für Reinhold Messner, mit dem Sepp Mayerl viele Touren unternommen hatte, war er ein Bergsteiger, der in jedem Terrain sicher unterwegs war, egal ob im Eis, im schweren Fels oder auf den hohen Weltbergen. Sepp wurde mit jedem Jahr seiner langen Bergsteigerkarriere besser und erfahrener.

Anspruchsvollsten Touren in den Alpen

So ist es auch kein Wunder, dass einige seiner Erstbegehungen zu den großartigsten und anspruchsvollsten Touren in den Alpen zählen. Routen wie Weg der Freunde (Civetta), Günther Messner Gedenkführe (Civetta), Mayerl Verschneidung (Heiligkreuzkofel), Messner-Mayerl (Langkofel N-Wand), die erste Winterbegehung Monte Agner Nordkante (gemeinsam mit Reinhold Messner) und die Mayerl Rampe (Großglockner) zählen zu den erstrebenswertesten Bergzielen des Alpinisten von heute. 1970 gelang ihm zusammen mit seinem Freund Rolf Walter die Erstbesteigung des 8.386 m hohen Lhotse Shar, eines Nebengipfels des Lhotse.

Fest verwurzelter Tiroler

Der Blasl-Sepp, wie Mayerl genannt wurde, galt als fest verwurzelter Tiroler, auch wenn er auf den höchsten Bergen dieser Welt unterwegs war. Er war ein Familienmensch, der seine große Leidenschaft als Alpinist immer neben seinem Brotberuf ausgeübt hat. Sepp war einer der Leitfiguren, die zum Bau des Feueradlers (Aktion im Andreas Hofer Gedenkjahr) beigetragen haben (mehr unter www.feueradler.at).

Auch Reinhold Messner bezeichnete ihn als seinen Lehrmeister. Von den abenteuerlichsten Expeditionen kehrte er immer wieder in seine Heimat Osttirol zurück. Die Adlerwand in den Lienzer Dolomiten war am Samstag seine letzte Tour.

Sepp war langjähriger Vereinsobmann vom ÖTK Dölsach. Der ÖTK hat daher auch einen interessanten Nachruf mit Kondolenzbuch auf seiner Homepage (mehr).

Wir sind bestürzt, und trauern mit seiner Familie, einen liebevollen Menschen wie Sepp verloren zu haben.

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