Im Rahmen der Kletter-WM lud Black Diamond die Bergsportpresse zu einer Podiumsdiskussion in sein Innsbrucker Office. Am Podium saßen Adam Ondra, zwei hochrangige IFSC Offizielle, ein überglücklicher Heiko Wilhelm (CEO des Österreichischen Kletterteams) und Black Diamond Category Director Kolin Powick.
Es ging um die Frage, welche Auswirkung die Olypmpiateilnahme 2020 in Tokio und das dafür eigens kreierte Kombinations-Format bestehend aus Lead, Bouldern und Speed auf den Klettersport und die Athleten hat.
Der IFSC erklärt das oft als etwas unglücklich gesehene Kombinations-Format mit dem Umstand, dass vom IOC für Klettern in Tokyo nur eine Medaille vergeben wird und man möglichst vielen AthletInnen dazu die Chance geben wollte. Dagegen sprach, dass Lead zweifelsohne die Königsdisziplin sei und im Gegensatz zum Boulderregelwerk auch für den Zuschauer leicht zu verstehen sei. Die Folge des Kombination-Formats ist aber, dass die Athleten ihr Training umstellen müssen und dass möglicherweise nicht die Besten ihrer Spezialdisziplin olympisches Gold holen werden. Obwohl der IFSC selbst nicht mehr ganz überzeugt vom Kombinationsformat zu sein scheint, bleibt’s dabei, denn Klettern steht in Tokyo und auch noch 2024 in Paris unter Beobachtung und dann wird erst über eine ständige Aufnahme in den olympischen Himmel entschieden.
Generell wird durch die Olympia Teilnahme mit einem ganz großen, auch medialen Push für den Klettersport gerechnet. Dieser Push dürfte aber nur die in den letzten Jahren ohnehin bereits rasant gewachsene Indoor Kletterszene noch weiter beflügeln und kaum Auswirkungen auf die in den letzten Jahren relativ stabil gebliebene Outdoor-Kletterszene haben.
Obwohl das wirtschaftliche Wachstum derzeit in den Hallen stattfindet, versichert Black Diamond Category Director Kolin Powick die Bedeutung des Outdoor-Klettersports für seine Marke, denn nur am echten Fels werden die ganz großen Klettergeschichten geschrieben.
Wer sich durch die gesamte Podiumsdiskussion durchackern will:
Transcript: Climbing on the Road to Tokyo (PDF)
Text: Andreas Jentzsch
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