Samstag: Lead-Staatmeistertitel für Jakob Schubert und Jessica Pilz!
Am Samstag, den 17.06 fanden im brandneuen Kletterzentrum Innsbruck (KI) die Staatsmeisterschaften im Lead statt. Es war die vielerwartete Feuertaufe des Kletterzentrums und der erste Wettkampf an dem Venue. Die favorisierten Jakob Schubert und Jessica Pilz holten sich bei toller Atmosphäre vor mehr als 1.000 Zuschauern souverän die Staatsmeistertitel. Außerdem wurden die österreichischen U20-Meisterschaften sowie ein U16-Austria-Cup ausgetragen. In der U16 gewannen Thomas Podolan und Julia Lotz die Meisterschaften. Laura Stöckler und Mathias Posch gewannen in der U20. Im Rahmen des KI Opening Wochenendes gab es außerdem einen Hobby-Wettkampf, eine offizielle Eröffnungsfeier und einen Tag der offenen Tür.
Spektakuläre Finalrouten sorgen für Stimmung bei Zuschauern und Athleten
Im Damenfinale zeigte Katharina Posch (OeAV Imst-Oberland / TIR) nach einer für sie schwierigen Runde in der Qualifikation ihr Können und kletterte bis knapp unters Top. Damit lag die Latte für die nachfolgenden Starterinnen hoch. Christine Schranz (OeAV Landeck / TIR) und Hannah Schubert (OeAV Innsbruck / TIR) erreichten ihre Höhe nicht. Sandra Lettner (OeAV Vöcklabruck / OÖ) unterlief ein entscheidender Fehler im unteren Drittel. Pilz stieg als letzte in die Route ein und schaffte es bis zum Top. Sie freute sich entsprechend: "Es war ein super Comeback nach meiner Verletzung, und ich freue mich, dass es so gut gelaufen ist. Es macht Spaß, wieder dabei zu sein. Der Wettkampf war stark besetzt und eine gute Standortbestimmung bevor es mit der EM in 2 Wochen auch international losgeht!" Auch Posch freute sich über ihre Leistung: "Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung im Finale und habe es mir nach meiner Leistung in der Quali gar nicht mehr zugetraut. Jetzt kann ich optimistisch auf die internationale Vorstiegs-Saison blicken!"
Im Herrenfinale kletterten die Starter sukzessive höher. Als erster schaffte es der Olympiakader-Athlet Georg Parma (NFÖ Eichgraben / NÖ) in die schwierigste Passage unter dem Topgriff. Parma zeigte sich mit seinem Wettkampf zurecht zufrieden: "Die ÖSTM in Innsbruck war für mich ein Wettkampf auf den ich besonders gespannt war, da ich mich bis dato speziell auf die Boulder Weltcups konzentriert hatte. Gleich in den ersten beiden Qualifikationsrouten gewann ich aber an Sicherheit und Selbstvertrauen, was mir im Finale dabei half, mein Bestes geben zu können. Heraus kam dabei der coolste "fight" in einem Lead-Finale seit langem, in einer der besten Finalrouten eines nationalen Bewerbs."
Unter frenetischen Anfeuerungsrufen stieg anschließend der Innsbrucker Jakob Schubert in die Route ein. Bis zum allerletzten Zug zeigte er wenig Mühe. Mit einem dynamischen Zug holte er sich schließlich den Top-Griff und damit den Staatsmeistertitel, weil Max Rudigier zwar eine starke Darstellung bot, das Top aber nicht erreichte. Er wurde Zweiter vor Georg Parma. Schubert freute sich über die gelungene Premiere im Kletterzentrum Innsbruck: "Es hat einfach Riesenspaß gemacht. Es war ein super Wettkampf mit einer sehr coolen Finaloute. Dass es gerade bei der Eröffnungsfeier des neuen Kletterzentrums so gut klappt, freut mich besonders. Nach zwei für mich nicht zufriedenstellenden Boulder-Bewerben tut es gut, ein Erfolgserlebnis zu verbuchen!"
In der Kategorie U16 wurden Thomas Podolan (NFÖ Salzburg / SLBG) und Julia Lotz (OeAV Hohe Munde / TIR) ihrer Favoritenrolle gerecht: Lotz stieg die Finalroute durch und siegte vor Jana Rauth (OeAV Imst-Oberland / TIR) und Mona Jenewein (OeAV Innsbruck / TIR). Thomas Podolan verfehlte das Top denkbar knapp. Platz 2 holte knapp dahinter Johannes Hofherr (OeAV Feldkirch / VLBG). Christoph Bräuer (OeAV Steyr / OÖ) komplettierte das Podium.
In der Kategorie U20 siegte bei den Mädchen Laura Stöckler (OeAV Haag) vor Franziska Sterrer (NFÖ Vöcklabruck / OÖ) und Leonie Venier (OeAV Bludenz / VLBG). Bei den Burschen holte Mathias Posch (OeAV Hohe Munde / TIR) den Titel vor Florian Klingler (OeAV Innsbruck) und Laurin Meusburger (OeAV Dornbirn / VLBG).
Die Staatsmeisterschaften fanden im Rahmen des großen Opening-Wochenendes des Kletterzentrums Innsbruck statt. Am Samstag gab es neben der Lead-ÖSTM einen Hobby Boulder-Wettkampf und den Tag der offenen Tür der Kletteranlage. Kurz vor den Finalrunden wurde die Eröffnung offiziell gefeiert, zu den RednerInnen gehörten unter anderem KI-Geschäftsführer Reinhold Scherer, der Präsident des Alpensvereins, Andreas Ermacora und die Innsbrucker Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer. Der Präsident des Kletterverbands Österreich, Eugen Burtscher, würdigte in seiner Rede die gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten und hob hervor, dass sich Breiten- und Leistungssport in der Anlage optimal verzahnen: "Nach vielen Bemühungen von sehr, sehr vielen Personen stehen wir nun heute vor einer weltweit einzigartigen Kletteranlage, die sowohl das Bundesleistungszentrum aber auch das Tiroler Landesleistungszentrum beheimatet und welche unserer Philosophie und Vision entspricht: Leistungssport und der Breitensport sollen in einer gemeinsamen Kletteranlage zusammen bleiben und sich gegenseitig fördern können."
Sonntag: ÖSTM-Speedtitel für Aufschnaiter und Elmer!
Am Sonntag, den 18.06 fanden dann die österreichischen Staatsmeisterschaften im Speed und die österreichischen Meisterschaften im Paraclimbing, ebenfalls im neuen Kletterzentrum Innsbruck, statt. Im Speed sicherten sich Andreas Aufschnaiter und Nina Lach die Staatsmeistertitel. Im Paraclimbing wurden in insgesamt 6 Kategorien die ersten österreichischen Meistertitel vergeben. Die ÖSTM-Titel in der Kombination gehen an Laura Lammer und Jakob Schubert.
Elmer holt den Sieg bei den Damen
Bei den Damen duellierten sich im Finale Laura Lammer (OeAV Graz / STMK) und Alexandra Elmer (OeAV Tauernkraxxla / SLBG). Am Ende holte Elmer den Sieg in 10:07 Sekunden. Den dritten Platz fochten Nina Lach (OeAV Graz / STMK) und Celina Schoibl (NFÖ Salzburg / SLBG) aus. Lach entschied das Duell für sich und holte Bronze. Elmer freute sich über ihren Sieg: "Ich habe es super gefunden, dass durch die Kombination so viele Starter hier waren und freue mich sehr, hier gewonnen zu haben. Es war definitiv spannend!"
Aufschnaiter Überraschungssieger bei den Herren
Bei den Herren erreichten Matthias Erber (OeAV Wilder Kaiser) und Andreas Aufschnaiter (OeAV Kitzbühel / TIR) das Finale. Aufschnaiter holte den Titel in 07:64 Sekunden. Erber unterlief ein kleiner Fehler. Im kleinen Finale zwischen Tobias Plangger (OeAV Innsbruck / TIR) und Laurin Meusburger (OeAV Dornbirn / VLBG) hatte Plangger die Nase vorn und sicherte sich Bronze. Aufschnaiter war überglücklich: "Es war eine super Stimmung im neuen Kletterzentrum in Innsbruck. Die Bedingungen waren perfekt und ich fühlte mich ziemlich spritzig, hätte aber nicht gedacht, dass ich hier gewinnen kann!"
ÖSTM-Titel in der Kombination an Schubert und Lammer
Lead-Staatsmeister Jakob Schubert holte auch den Staatsmeistertitel in der Kombination vor Elias Weiler (beide OeAV Innsbruck / TIR) und Georg Parma (NFÖ Eichgraben / NÖ). Laura Lammer gewann bei den Damen vor Celina Schoibl und Katharina Posch (OeAV Imst Oberland).
Erste österreichische Paraclimbing Meisterschaften
Im Paraclimbing fanden die ersten österreichischen Meisterschaften statt. Seit etwas mehr als zwei Jahren befindet sich das Team im Aufbau. Bei den Herren gewann der Kategorie RP1 (neurologische Erkrankung) Simon Taudes (OeAV Bludenz / VLBG), in der Kategorie RP2 ging der Titel an Bostjan Halas (OeAV Liezen / STMK), in der Kategorie RP3 holte sich Daniel Wiener (NFÖ Vöcklabruck / OÖ) den Titel. Simon Taudes freute sich über die ersten nationalen Meisterschaften: "Ich fand es einfach super, hier bei der Meisterschaft mit dabei zu sein. Angefeuert zu werden und trotz der steigenden Schwierigkeit immer höher zu klettern, fühlt sich toll an."
Christian Haselgruber (OeAV Innsbruck) gewann in der Kategorie AL-1 (Seating). In der Kategorie B2 (Sehbehinderung) der Herren holte Hans Ewald Grill (SPZ Sportzentrum Marwiesen / W) Gold vor Roland Köchl (OeAV Klagenfurt / KNT). Marcel Richter (OeAV Ehrwald / TIR) ist Meister in der Kategorie AU-2 (Amputee).
Bei den Damen gewann Yuria Knoll (SPZ Sportzentrum Marwiesen / W) in der Kategorie RP1 und Sandra Pollak (OeAV Klagenfurt / KNT) in der Kategorie RP2. Jasmin Plank (OeAV Innsbruck / TIR) holte den Titel in der Kategorie RP3. In der Kategorie B2 gewann Gabriele Fröhlich (OeAV Innsbruck). "Die Routen waren sehr interessant und schwierig, aber es hat trotzdem unglaublich viel Spaß gemacht hier bei dieser gut organisierten ÖM dabei zu sein", so Fröhlich im Anschluss.
Text: Ben Lepesant
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