Jost Kobusch hat das geschafft, woran er knapp einen halben Monat zuvor gescheitert ist. Der 23 jährige Extrembergsteiger hat den 8091 Meter hohen Himalaya-Gipfel der Annapurna bezwungen. Am 1. Mai glückte der Aufstieg über die Nordroute. Kobusch, der ohne Sauerstoff und ohne die Hilfe von Sherpas auf seiner Expedition unterwegs war, ist der jüngste und insgesamt erst achte deutsche Bergsteiger, der auf diesem Gipfel stand.
48 Tage dauerte die Expedition des BlackYak Athleten mit dem Ziel: ohne Sauerstoff und ohne fremde Hilfe die 8091 m hohe Annapurna zu besteigen. „Besonders die extreme Kälte, die starken Winde, die schnellen Wetteränderungen und das hohe Lawinenrisiko machen den Berg gefährlich“, berichtet der junge Alpinist von seiner Besteigung. Einen ersten Gipfelversuch am 15. April musste er auf 7.400 Metern Höhe abbrechen. Zu kalt und zu windig sei es gewesen. „Da ich ohne Sauerstoff und ohne Sherpas unterwegs war, habe ich lieber frühzeitig umgedreht, um meine Kräfte für einen zweiten Versuch zu schonen“, sagt Kobusch.
Erst am Ende seiner Expedition, am 1. Mai durfte sich Kobusch, der über die Nordflanke aufstieg, über den Gipfelsieg freuen. „Ich bin sehr glücklich darüber, dass es mit der Besteigung noch geklappt hat und ich als bisher jüngster Deutscher auf dem Gipfel der Annapurna stehen konnte“, so Kobusch. Ganz ohne Komplikationen verlief aber auch diese Besteigung nicht. „Auf dem Gipfel sind die anderen Bergsteiger und ich in ein Whiteout gekommen und wir hatten Probleme bei der Routenfindung im Abstieg. Kurz dachte ich, dass wir uns in ernsthaften Schwierigkeiten befinden, da eine Übernachtung den sicheren Tod bedeutet hätte“, berichtet Kobusch. Trotz Whiteout, Dehydration und Halluzinationen gelang es dem jungen Bergsteiger eine geeignete Stelle zu finden, um sicher absteigen zu können.
Zum erfolgreichen Gipfelauf- und abstieg kommt für Kobusch, der auch durch seine Videoaufnahmen beim Erdbeben in Nepal 2015 für Aufsehen gesorgt hat, ein weiterer Rekord hinzu, den er beim Guinnessbuch der Rekorde eingereicht hat: 20 Meter unter dem Gipfel spielte er mit einem Bergsteiger aus Israel eine Partie Schach. „Die Idee dazu kam uns im Basecamp. Während der langen Schlechtwetterphasen haben wir uns die Zeit mit Schach vertrieben und uns dann gesagt: Wenn wir es bis zum Gipfel schaffen, spielen wir auch dort eine Partie“, erzählt Kobusch von der wohl höchsten und gefährlichsten Schachpartie der Welt.
Pläne für seine nächste Expedition hat Jost Kobusch, der bereits vier Tage nach seiner Annapurna Besteigung wieder zurück in Deutschland war, noch nicht, doch auf alle Fälle stehen die anderen 13 Achttausender noch auf seiner Agenda.
Webtipps: Homepage von Jost Kobusch und BlackYak
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