BC bei der Broad Peak Winterexpedition (c) Simone Moro BC bei der Broad Peak Winterexpedition (c) Simone Moro
31 Dezember 2014

Jahresrückblick 2014

High End Klettern, Tragödien, Ungereimtheiten, Wiederholungen und ein Comeback…

High End Klettern, Tragödien, Ungereimtheiten, Wiederholungen und ein Comeback…….

Simone Moro – Mr. Game Over

Jedes Bergjahr beginnt mit dem Winterbergsteigen an den höchsten Bergen, der zweifellos härtesten Disziplin im gesamten Alpinismus. Der Italiener Simone Moro hat bereits drei Achttausender im Winter bezwungen und gilt mit seinem minimalistischen Alpinstil als ein Meister des Bergsteigens bei winterlichen Bedingungen. Zwei Mal hat Simone sich schon am Nanga Parbat im Winter versucht, doch auch diesmal hieß es nach Anläufen, Warten und Sturm erneut Game Over. Der Nanga Parbat bleibt neben dem K2 somit im Winter unbestiegen, doch die Teams sitzen bereits wieder unter den beiden Bergen. Mit Simone Moro? Nein, Simone möchte diesen Winter etwas Innovatives machen und der Ort des Geschehens soll im Februar der Cho Oyu sein.

Adam Ondra – Mr. Sportclimbing

Die drei 9b+ ist er zwar schon im letzten Jahr geklettert, doch gelingt dem Tschechen neben seinem Doppelweltmeistertitel im Vorstieg und Bouldern seine 100ste Tour 9a oder schwerer innerhalb der letzten acht Jahre, inklusive der ersten Wiederholung von Chris Sharmas Testpiece First round first minute, 9b und einer 9a on sight.

Ueli Steck – Mr. Nightclimbing

Eigentlich gehört die Tat oder Untat bereits ins letzte Jahr, doch erst in diesem Jahr verheddert sich der Schweizer Maschinenkletterer (alias Swiss Machine) zu seiner Solo Begehung der Annapurna Südwand in Widersprüche und wird dafür dennoch im Frühjahr mit dem Piolet D’or ausgezeichnet. Andreas Kubin deckt sie auf und die restliche Fachpresse ignoriert sie elegant. Bei seinem nächsten Himalayabesuch hat Ueli Glück und entgeht nur knapp einer Lawine, die das tragische Ende der Double 8 Expedition bedeutete.

Kilian Jornet – Mr. Fullspeed

Letztes Jahr gelangen ihm Fabelzeiten auf Matterhorn und Mont Blanc, wobei er nicht vom Einstieg oder der Hörnlihütte startete, sondern jeweils von den Talorten. In diesem Jahr wollte Kilian höher hinaus und pulverisierte im August  mit 11:48 den Rekord am Mount McKinley und kurz vor Weihnachten mit 12:49 den Rekord am Aconcagua. Nächstes Jahr soll der Everest fallen.

Reinhold Messner – Mr. Happy Birthday

Der willensstarke Abenteurer, 8000er Bezwinger, Politiker und Yetiforscher feierte im Herbst des Jahres  seinen 70sten Geburtstag. Eine kurze Historie von Reinhold findet ihr hier.

Deutsches Boulder Nationalteam – The Highflyers

Viel zu lange standen unsere Lieblingsnachbarn beim Wettklettern im Schatten des Alpenhauptkammes. Doch dieses Jahr gelang dem Team mit Jan Hojer und Juliane Wurm perfekt gecoached  von Bundestrainer Udo Neumann das Ösi Überholmanöver.

Alex Honnold – Mr. Fired - Psycho

Alex startete das letzte Jahr mit einem gemütlichen 500 m 7b+ free solo in Mexico und überschritt wenige Tage danach gemeinsam mit Tommy Caldwell das gesamte Fiz Roy Massiv in Patagonien, das Ergebnis war die The Fitz Traverse - 5000 m, 4000 Hm, 7a. Zurück in der Heimat gelangen Alex an sieben Tagen sieben El Cap Touren, einige davon mit neuem Speedrekord. Als Alex am Ende nochmal für wirklich gelungene Filmaufnahmen  free solo durch Heaven stieg, wurde es seinem Riegel Sponsor Clif Bar zu bunt und Alex hatte einen Sponsor weniger.

Angy Eiter – Mrs. Comeback

Die Tirolerin erreichte im Wettklettern so ziemlich alles, was eine Frau erreichen kann, 3x Welmeisterin, 3x Gesamtweltcupsiegerin und 5x Rockmaster in Arco, und beendete 2013 ihre Wettkampfkarriere. Ein Jahr später ist sie am Fels das Maß der Dinge. Im Herbst gelingen ihr Big Hammer 9a (EB), Zauberfee 8c+, Hades 8c+/9a und Nostalgischer Bastard 8c+. Weiter so!

Kilian Fischhuber – Mr. Goodby

Kurz für Weihnachten gab  einer der  weltbesten Wettkampfkletterer seinen Rücktritt vom Wettklettern bekannt. Nachdem ihm Angy Eiter vorgezeigt hatte, was nach einer aktiven Wettkampfkarriere alles am Fels möglich ist, wagt auch Kilian diesen Schritt.

Trauer

Auch letztes Jahre haben uns leider BergsteigerInnen Verlassen. Der unermüdliche Grazer Bergland Erschließer Franz Horich starb im 76sten Lebensjahr beim Einrichten einer Tour, die lanngjährige deutsche Topkletterin Marietta Uhden erlag einem Krebsleiden und Basti Haag und Andrea Zambaldi starben in einer Lawine unter dem Shisha Pangma Gipfel. RIP!

Wir sagen Danke, dass ihr so oft auf bergsteigen.com vorbei geschaut habt, und wünschen Euch ein unfallfreies Bergjahr 2015!

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