Heute um 17:00 Ortszeit bezwang ein zehnköpfiges Sherpateam den zweithöchsten Berg der Erde erstmals im Winter. Damit ist auch der letzte der 14 Achttausender im Winter bestiegen.
Alle zehn Teammitglieder warteten kurz vor dem Gipfel an einem objektiv sicheren Ort zusammen und stiegen dann gemeinsam die letzten Meter auf den 8.611 Meter hohen, schwierigsten 8000er an der Grenze zwischen Pakistan und China und demonstrierten damit einen Erfolg für die Sherpa Nation Nepal. Das Team wurde von den beiden Sherpas Mingma Gyalje Sherpa (Mingma G) und Nirmal Purja Pun Magar aka “Nimsdai” angeführt und war seit 26. Dezember am Berg. Den finalen Gipfelversuch starteten sie am 12. Jänner.
Das Gipfelteam bestand aus:
1. Nimsdai Purja
2. Mingma David Sherpa (Team Nimsdai)
3. Mingma Tenzi Sherpa (Team Nimsdai)
4. Geljen Sherpa (Team Nimsdai)
5. Pem Chiri Sherpa (Team Nimsdai)
6. Dawa Temba Sherpa (Team Nimsdai)
7. Mingma G
8. Dawa Tenjin Sherpa (Team Mingma G)
9. Kilu Pemba Sherpa (Team Mingma G)
10. Sona Sherpa (SST)
Nimsdai Purja ist ohne Zusatz-O2 aufgestiegen. Die Bergsteiger kletterten über die Abruzzi-Route.
Purja sagte zu diesem Erfolg: "Was für eine Reise. Es erfüllt mich mit Demut zu sagen, dass wir als Team den großartigen K2 unter extremen Winterbedingungen bestiegen haben. Wir haben uns vorgenommen, das Unmögliche möglich zu machen, und wir fühlen uns geehrt, diesen Moment nicht nur mit der nepalesischen Bergsteigergemeinde, sondern mit Gemeinden auf der ganzen Welt zu teilen. Mutter Natur hat immer Größeres zu sagen und auf dem Gipfel stehend, Zeuge der schieren Kraft ihrer Extremitäten, sind wir stolz darauf, ein Teil der Geschichte der Menschheit gewesen zu sein und zu zeigen, dass Zusammenarbeit, Teamwork und eine positive mentale Einstellung die Grenzen dessen, was wir für möglich halten, verschieben können. Danke für die Unterstützung, die wir von Menschen rund um den Globus erhalten haben, sie hat uns Feuer in der Brust gegeben, dieses Ziel zu verwirklichen."
Insgesamt sind 60 Bergsteiger aus verschiedenen Nationen derzeit am K2, um diesen im Winter zu versuchen. Der erste Versuch im Winter erfolgte 1987 durch die Polen Andrezj Zawada und Jaques Olek. Es folgten noch fünf weitere Versuche, die allesamt auf max. 7.650 m scheiterten. Der K2 gilt das der schwierigste 8000er überhaupt und wurde seit seiner Erstbesteigung 1954 erst von rd. 300 BergsteigerInnen bezwungen.
Sergi Mingote verunglückt
Der K2 wird auch wegen seiner gewaltigen Stürme und katastrophalen Lawinen als der ungezähmte Berg oder "Mörderberg " bezeichnet, es kamen bereits über 80 Bergsteiger ums Leben. Das jüngste Opfer ist der spanische Bergsteiger Sergi Mingote. Der erfahrene Bergsteiger hatte bereits 11 der 14 Achttausender bestiegen (sieben davon ohne zusätzlichen O2) und wollte ebenfalls den K2 im Winter besteigen. Heute erklärte sein Team, dass Sergi Mingote ums Leben kam. Der 49-jährige Mingote sei während des Abstiegs ins ABC gestürzt und erlag seinen Verletzungen.
Kommentare
Nicht nur die Länge zählt
Insgesamt schöne lange Tour, allerdings gibt es im Oberreintal meiner Meinung nach einige zwar kürzere aber lohnendere Alternativen in diesem Schwierigkeitsgrad (zB die Schober am Schüsselkarturm).
Gründe dafür (persönliche Meinung!)
- Felsqualität ist wechselhaft
- Der Abstieg ist selbst für Oberreintalverhältnisse ziemlich anspruchsvoll. Oben recht ausgesetzt 2-3er Abklettern am Grat, ab der Scharte nicht mehr so ausgesetzt, aber recht geröllig und immer wieder 2-3er Gelände (wir haben 2h zum Einstieg + 1 weitere zur Hütte gebraucht)
- der Mittelteil der Tour ist nicht so lohnend
In den 6er SL sind aber wirklich auch viele schöne Klettermeter dabei! Und die Absicherung ist ziemlich gut (wir haben insgesamt 2 Cams gelegt). Mit 60er Seil lassen sich auch einige SL zusammenlegen.
AW: Fliag Vogel fliag - Schüsselkarspitze
Die Bohrhaken der ersten drei Seillängen sind durch Steinschlag teils sauber verbogen, hier helfen dünne Schlingen zum Fädeln. Ab der vierten Länge ist alles gut.
Sensationelle Tour in einem super Ambiente. Großes Lob an die Erstbegeher, ihr habt ein echtes Schmankerl gefunden.