Und dabei ist der auch fündig geworden. Im Folgenden stellt er uns gleich drei Klettergebiete vor, die nur wenigen ein Begriff sein werden, aber lohnende Alternativen für einen Thailand Aufenthalt darstellen.
Sawasdee Khaap!
Nicht das ihr jetzt glaubt, ich wiederhole meinen Beitrag von vor 2 Jahren. Denn diesmal habe ich Ton Sai und Phi Phi im wahrsten Sinne des Wortes links liegen gelassen, und habe mich auf die Suche nach coolen neuen Spots gemacht. Ob ich fündig geworden bin? Sichalich! Kärntna Bluat is ka Nudlsuppn!
Koh Lao Liang
Klein aber oho! So muss man diese winzige Insel in der Trang Provinz (2 Stunden südlich von Krabi) wohl beschreiben. Alles was es hier auf 2 x 5 km gibt ist eine kleine Bucht wie aus dem Bilderbuch, eine kleine Zeltstadt und 50 Kletterrouten von 5b bis 7c in zwei Sektoren. Vom weißen Sandstrand erzähl i besser nix, dann meint jeder wieder ich übertreibe. Die Wahrheit strahlt aber jeden Tag vor meinem Zelt, und ich muss mich richtig schwer motivieren, um klettern zu gehen. Zu verlockend ist hier der Ruf des Meeres, lockt mich das in rhythmische Rauschen der Wellen und die hitze zum Schnorcheln und Kajaken immer wieder hinaus. So, Seemann, lass das Träumen! Wo warma? Aja, Klettern, richtig!
Der erste Sektor mit 40 Linien und einigen Mehrseillängen Routen, ist gerade dreimal Umfallen von den Zelten weg. Der zweite Sektor mit derzeit etwa 15 Routen, ist 10 Minuten Fußmarsch weg.
Die Kletterei ist typisch thailandisch, steil, gute griffe, wahnsinnige Sinter und überbewertet. Man findet in allen Graden lässige Linien, und das Potential reicht locker für eine Woche. „He Alter, und wo ist der Haken?“, fragt ihr jetztsicher alle.
Nun ja, ihr müsst alles zu Fuß machen, es gibt hier nicht mal ein Fahrrad, weil es hat ja keine Strassen und so. Und es hat auch nicht so viele gut gebaute Mädels und Burschen wie in Ton Sai, weil es können hier nur 80 Leute gleichzeitig beherbergt werden, und es gibt hier auch ganz echte thailändische Urlauber, also Einheimische quasi.
So, Spaß beiseite. Der einzige Haken hier ist, dass man nur im Rahmen eines „all inclusive“ Aufenthaltes bleiben kann. Der mutet zuerst etwas teuer an (4 Tage / 3 Nächte € 125.- Standard Zelt bzw. 190.- VIP Zelt), aber wenn man den Transfer von Krabi (ist inklusive!), das ganze Futter (Frühstück, Mittagsbuffet, Abendbuffet, sowie tagsüber Früchte, Tee, Cafe, Wasser) und die kostenlosen Angebote wie Schnorcheln und Kajaken mit einbezieht, ist es ein echter klacks!
Details zum Aufenthalt, Topos und Anreiseroute kann man gerne bei mir (gerhard.schaar@gmx.at) anfragen.
Koh Yao Noi!
Jetzt simma schon auf Koh Yao Noi angekommen. Des geht ja richtig dahin! Ganz anders als bei den ober chilligen Thais hier auf dieser Insel, die fern des großen Touristenstroms liegt. Hier sagen die da übrigens „Sabai Sabai!“, was im Kärntnarischen wohl soviel bedeutet wie „lei longsom!“ Ja, ja, i weiß eh! Wen interessiert denn der etymologische Exkurs in den Süden? O.K. also Koh Yao. Diese Insel und liegt zwischen Phuket und Krabi. In der Mitte quasi, kann man sagen. Und da gibt es auch richtig coole Klettergebiete, die wovon noch fast keiner nix gemerkt hat.
Gehaust wird hier wieder klassisch thailändisch in Bambus Hütten, in allen Preisklassen. Viele „low budget“ Kletterer checken bei „Danny“ ein, der ist so was wie der Papa für alle Kletterer und vermietet seine Bungalows für 7.- € den Tag und kocht für 3. € am Abend groß auf. Appartements, Mopeds und den Transfer von Krabi oder Phuket kann man sich bei Jasmin (U. Asia Tour; jasmin@thaihideaway.com; www.thaihhhideaway.com; Tel.: +66 8 7270 9800, Fax.: +66 76 597 216) organisieren. Die ist aus Deutschland ausgewandert und hilft allen gerne weiter, auch wenn ihr kein Thailändisch oder Englisch sprecht!
Und Rumkommen (hat bitte nix mit Rum zu tun, gell!) zum Klettern tut man hier mit dem Moped oder dem Longtail (Boot). Je nachdem ob man in die Gebiete am Nordzipfel der Insel will, wo eine Strasse bis zum „Paradise Beach“ führt, oder zu den Sektoren direkt am und im Meer.
Derzeit gibt es auf Koh Yao gut 60 Routen, wobei fast alle (bis auf ein paar alte Routen) bestens abgesichert sind. Haupterschließer ist Mark Miner, der mit seiner Frau Heather auch einen kleinen Kletterladen und ein kleines Restaurant führt (Mark Miner: +66 – (0)81 788 27; www.themountainshop.org; themountainshopadventures@gmail.com).
Auch hier auf Yao Noi ist die Kletterei überwiegend steil, an bestem Kalk mit den klassischen Sintern. Mir taugt die Abwechslung hier, denn einen Tag klettern wir über dem Dschungel, und am anderen Tag überm Meer. Und weil ich gleich eine ganze Partie aus unserer glorreichen Bundeshauptstadt treffe, lassen auch die Abende nichts zu wünschen übrig. Der tiefe Wiener Schmäh und die bittere Kärntner Selbstironie bringen sogar die Thais zum Schmunzeln. „Heast Gscheada bist deppat?“ - „Jo na. Sichalich!“ Weils so lustig war, haben wir dann alle zusammen auch die Deep Water Soloing Möglichen ausgekundschaftet. Auf www.gerhardschaar.com könnt ihr bei Interesse mal nachlesen, wie unser „Ship of fools“ da vor lauter obergescheiter Experten so richtig eingefahren ist. Naja, jedenfalls soll´s da auch ordentliches DWS geben. Wir haben´s halt nach einem ganzen Tag Suche nicht so ganz gefunden. Also quasi gar nicht.
Chiang Mai
Wo ist den jetzt das „Koh“ geblieben, werdet ihr euch jetztan wundern. Ja das ist im Süden von Thaiuland geblieben, weil mir sind jetzt „schwuppsdi – wuppsdi“ ganze 2000km nach Norden gedüst. Also mit dem Flieger. Flughafen, Düsenflugzeug, Stewardess, Dosenbier und so. Eh wissen.
Hier gibt es kein Meer, aber dafür mehr Thailand. Also Kultur, buddhistische Tempel, ordentliche Strassenmärkte und richtiges leckeres Essen. Was ich zu diesen komischen, riesigen Holzwürmern sagen kann? Naja, Männchen schmeckt besser als Weibchen. Aber sie sind jedenfalls beide besser als Heuschrecken. Die wichtigste kulinarische Grundregel habe ich jedenfalls gelernt! Mit genügend Whiskey im Körper ist man nicht nur wagemutiger als man denkt, sondern alles schmeckt auch irgendwie gar nicht so schlecht. Hätte ich die Sachen im Körper behalten, hätte ich euch sogar etwas über den „Ausgang“ des Abendessen verraten können!
Geklettert wird hier etwa 40 Minuten mit dem Minibus entfernt der Stadt, am „Crazy Horse Buttress“. Auf dem weitläufigen Kalkriegel gibt etwa 120 Routen, deren Charakter sich von den Gebieten in Südthailand wesentlich unterscheiden. Der Fels ist nicht so steil, die Griffe sind kleiner und es gibt viel mehr Leisten, fast keine Sinter. Dann hat es hier viel mehr leichte Routen, was besonders Anfänger freuen wird, die auch alle entsprechend vorsteigerfreundlich eingebohrt sind.
Es sind lässige Tage hier in Chiang Mai, weil ich mit supernetten Kletterern aus Finnland unterwegs bin. Gemeinsam erkunden wir dann auch noch ein weiteres, super geheimes Gebiet. Es liegt weit ab in den Bergen, dort wo man noch das unverfälschte Leben der Bergstämme erleben kann. In Anbetracht der Erlebnisse dort, rückt das Klettern weit, weit in den Hintergrund. Denn ich sehe die letzten Träger einer Kultur, die mit Ihrer Generation aussterben wird.
Die Suche nach Neuland hat mich reich mit Erlebnissen beschert, auch abseits des Kletterns. Ich kann nur jedem empfehlen, beim nächsten Klettertrip nach Thailand die eine oder andere Destination anzusteuern. Dieses Land bietet weit mehr als die abgespeckten Felsen, Bars und Resorts des „beaten track“. Wer vor allem etwas vom Land selbst mitbekommen möchte, findet auf Koh Yao und in Chiang Mai reichlich Gelegenheit dazu, das wirkliche Thailand kennen zu lernen.
Nähere Infos zu den Gebieten, Anreiserouten und Topos kann man gerne bei Gerhard (gerhard.schaar@gmx.at) per e-mail anfordern.
Auf seiner website www.gerhardschaar.com könnt ihr seine Erlebnisse zudem auch detailliert nach verfolgen.
Berichte von Gerhard Schaar
Sawaadee khaap! – Klettern in Thailand 2006!
Climb the world 2.0 - Gerhard Schaar
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