Markus Bendler in der Diebshöhle - alle Fotos © Bernhard Kogler Markus Bendler in der Diebshöhle - alle Fotos © Bernhard Kogler
25 Januar 2006

Eiserne Steinzeit - M 13 im Wilden Kaiser

Markus Bendler eröffnet neue Mixedlinie in der Diebshöhle im Kaisergebirge - Bewertungsvorschlag M 13....

Wieder "Affen" in der Diebshöhle

Der Steinzeitmensch lebte in einer Zeitstufe der menschlichen Vorgeschichte, in der Metalle noch unbekannt waren und Waffen sowie Werkzeuge aus Stein, Knochen oder Holz gefertigt wurden. Diese Geschöpfe hausten zumeist in Höhlen und versuchten als Jäger und Sammler diverse Eiszeiten zu überstehen. 600 000 Jahre später, genauer gesagt am 17. Januar 2006, als der dem Affen sehr ähnelnde Urmensch längst als überholt galt, machten "Neuzeitmenschen" in der teils vereisten Diebshöhle am Wilden Kaiser eine seltsame Beobachtung.

Ein Jungspund, welcher zwar seinen Waffen zufolge bereits über Metallkenntnisse verfügt, jedoch dem Verhalten nach, mehr einem Affen als Homosapiens gleicht, jagd mit seinem Werkzeug durch eine 45m lange und 25m steile Mixedlinie um einen Roten Punkt zu sammeln. Dies ist nicht die Geschichte über die Rückentwicklung der Menschheit sondern ein Bericht über Markus Bendlers neuesten Mixed-Streich namens "Hells Angels Paradise".

Überhängende Passage mit Crux an der Dachkante

Entdeckt und eingerichtet hat Markus die Linie bereits letzten Winter, Lawinengefahr und Schwierigkeit der Tour verschoben den Durchstieg jedoch auf diese Saison. H.A.P. besteht aus einem 15m langem Dach, darauf folgt ein 17m langer stark überhängender Part mit anschließender Schlüsselstelle an einer Dachkante, bevor noch ein ungemütlicher, leicht überhängender Ausstiegspfeiler lauert.

Der Schwierigkeitsgrad dürfte evtl. sogar über M13 liegen, da laut Markus, dies mit Abstand die schwierigste Mixedroute ist, welche er je klettern konnte. Bekanntlich flashte er bislang fast jede andere Mixed-Tour in die er einstieg. Die genaue Bewertung überlässt der Tiroler jedoch potentiellen Wiederholern. Jene sollten allerdings ihren Spur (Fersendorn) zuhause lassen und die Eisgeräte NUR mit der Hand belasten, also im bestmöglichen Stil gegen die "Höllen-Engel" ankämpfen. Genauso wie der Erstbegeher. Darüber hinaus sollte man für einen Durchstiegsversuch aufgrund der Seilreibung mit zwei Einfachseilen ausgerüstet sein. Was natürlich die Unannehmlichkeiten nochmals erweitert und den "Pumpfaktor" vergrößert.

Nach dieser Geschichte sollte man sich vielleicht Gedanken über die menschliche Evolution machen. Der Fortschritt in den vergangenen Jahrtausenden war vielleicht gar nicht so groß wie wir annahmen. Oder?

Webtipp:

Eyemotion - die Fotos von Bernhard Kogler

Text: Markus Bendler; Fotos: Bernhard Kogler (www.eyemotion.at)



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