Einer der stärksten Bergsteiger seiner Zeit
Anderl Heckmair zählte schon in seiner Jugend zu den leistungsfähigsten Kletterern seiner Zeit. Anfang der dreißiger Jahre gelangen ihm kühne Begehungen an der Nordwand der Großen Zinne, der Civetta-Nordwestwand und der Sans Maor-Ostwand. Auch machte Heckmair die achte Begehung des Walkerpfeilers an der Grande Jorasse - später folgten Expeditionen in die Berge der Welt.
Mit der Eiger-Nordwand-Erstbesteigung gelangte er 1938 zu Weltruhm
Am 21. Juli 1938 stieg Heckmair mit seinem deutschen Seilpartner Ludwig Vörg in die bis dahin unbezwungene und sagenumwobene Eiger Nordwand in der Schweiz ein. Gleichzeitig mit der Seilschaft Heckmaier/Vörg waren auch die Österreicher Heinrich Harrer und Fritz Kasparek in der Wand. Die vier Bergsteiger schlossen sich zusammen und kletterten gemeinsam trotz der etwas schlechten Wetterbedingungen weiter. Am 24. Juli – nach 3 Tagen Kletterzeit - erreichten sie den 3970 Meter hohen Gipfel, sie sorgten damit für eine Weltsensation!
Nach dem Krieg weiter den Bergen verbunden
In den Kriegswirren – Heinrich Harrer verschlug es für sieben Jahre nach Tibet – schlug sich Heckmair als Schmuggler durch, zuvor kämpfte er an der Ostfront. Nach dem Krieg machte er die Bekanntschaft des Millionärs Flick, der Heckmair als persönlichen Bergführer anheuerte und ihm so ein gutes Einkommen bescherte. Heckmair war auch lange Zeit Bergführer-Ausbildner im Deutschen Alpenverein. Auf seine Initiative hin wurde 1968 der Berufsverband der Deutschen Berg- und Skiführer gegründet.
Bis kurz vor seinem Tod war Heckmair in Oberstdorf als Wanderführer tätig und führte Kurgäste auf „botanischen Wanderungen“ durch die Region. Er war Ehrenbürger von Oberstdorf und Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande.
Anderl Heckmair starb im Spital von Oberstdorf – zuvor war er für einige Zeit im Pflegeheim.
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