Der erste Streich gelingt dem jungen Spanier Edu Marin, der schon vor zwei Jahren ganz knapp dran war, die Tour durchzusteigen. Nachdem er den Weltcup 2006 an 7ter Stelle beendet hatte, ging es mit Daniel Andrada, Dave Graham und Yuji Hirayama gleich nach Suirana, um sich an dem Testpice zu versuchen. Am 30.11. war es dann soweit und Edu erreichte den Umlenker. Davor gelang dem 21-jährigen noch die Begehung von `Estado Critico’ (9a) und `A Muerte` 8c+/9a.
Wenig später stellt der Amerikaner Chris Sharma wieder sein großartiges Talent unter Beweis und ringt der 40 m langen Tour die dritte Begehung ab.`La Rambla Original` hat große Ähnlichkeit mit einer von Chris erstbegangenen Tour in Ceuse, 'Realisation' (9a+). Beide Touren entstanden aus Verlängerungen von bestehenden Toprouten.
Routeninfo: La Rambla Original 9a+ /11+
Die Route wurde 1994 von Alex Huber erstbegangen und endete nach 3/4 der Wandhöhe bei einem großen Henkel. Alex bewertete die Tour damals mit 8c+ (11-). Im Jahr 2003 gelang dem Spanier Ramón Julián Puigblanque der Durchstieg der gesamten Linie. Er warf für die mit 17 Express gesicherten 40 überhängenden Meter den Grad 9a+ (11+)aus.
Webtipps:
Video La Rambla Original - das den Erstbegeher Ramon in der Route zeigt.
Realisation 9a+ - Bericht plus Video der 3. Begehung durch Patxi Usobiaga
Alexander Huber - mehr über den deutschen Superkletterer mit vielen Links
Kommentare
AW: Schwarze Wand - Nordwestwand
Unsere Eindrücke zu den Angaben bei einem 2. gescheiterten Rotpunkt-Versuch:
Charakter: Abwechslungsreiche Kletterei an einer der wohl eindrucksvollsten Wände im Wetterstein. Von selbst abzusichernden Rissen bis zu steiler Wandkletterei wird alles geboten. Die Felsqualität ist in den schweren Seillängen meistens sehr gut, in den leichteren muss oft an hohlen Schuppen geklettert werden. Im gesamten Vergleich die Route mit dem deutlich größten Anteil an schlechtem Fels an der Schwarzen Wand. Die Route wurde in den späten 60ern, größtenteils in technischer Kletterei, erstbegangen. Das alte Material ist nicht immer vertrauenserweckend. Die Stände und einzelne Zwischenhaken wurden saniert. Auf 10 SL stecken 11 Bohrhaken und unglaublich viele Normalhaken als Zwischensicherung. Der Rest der Route kann mit Camalots und Keilen gut abgesichert werden.
Ausrüstung: 15 Expressschlingen wenn frei gekettert wird, technisch können in der 2. Seillänge gute 20 Placements und in der 7. Seillänge ca. 25 eingehängt werden, Cams #0,3 - #3, #0,75 & #2 doppelt, Keile und Tapehandschuhe für den Säbelriss. In 5 Jahren oder beim technischen Klettern ein Hammer.
Seillänge: 2 x 60m
Bewertung: Im Vergleich mit "LoGa - Für immer bei uns" (7+), "Flugmeilengenerator" (8) und "Das Jubiläumsbuch" (9) sollte man in der 2. und 4. Seillänge mit den deutlichen Schlüssellängen ganz erheblich über dem angegebenen Grad rechnen.
Fazit: Eine der letzten wirklich alpinen Instanzen bei uns mit schützenswertem Charakter aus der Eisenzeit, danke Xari und Thomas für die gefühlvolle Sanierung.