Klettern - es steht für das Überwinden von Ängsten und im übertragenen Sinne auch als Sinnbild für das Überwinden der Krankheit. Klettern - es steht für das Überwinden von Ängsten und im übertragenen Sinne auch als Sinnbild für das Überwinden der Krankheit.
24 Juli 2005

Children´s Camp 2005 – Ein Ort der die Krankheit vergessen lässt

To the Edge hat ein "Cildrens Camp" für krebskranke Kinder organisiert - ein wichtiger Punkt des Camps war das Klettern!

„Living on the Edge” einmal anders

Sich beim Klettern und Bergsteigen bis an die Grenzen des Möglichen zu belasten ist heutzutage die Vorraussetzung für Anerkennung im professionellen Bergsport. Erreicht man dies, so steht man im Mittelpunkt des Interesses von Sponsoren und der Öffentlichkeit. Eine wesentliche Grundlage dafür ist die eigene Fitness und Gesundheit - nur was ist, wenn diese abhanden kommt? Welche Möglichkeiten bleiben wie z.B. bei einer schweren Krankheit wie Krebs? Wer fragt dann danach welchen Schwierigkeitsgrad man klettern kann oder wie viele Achttausender man schon bestiegen hat. Diese Fragen werden dann schnell unwichtig und unbedeutend.

Aber können die Eigenschaften, die im Bergsport Voraussetzung, das Maximale seiner Leistungsfähigkeit zu geben, für Erfolg bedeuten auch Menschen helfen die durch Krankheit betroffen sind? Genau diese Fragen sind die Motivation von „To The Edge“ um durch Ihre Aktionen solchen Menschen zu helfen. An einem Wochenende stehen einmal nicht Cerro Torre; Ogre, Eiger oder Mezzalama im Mittelpunkt sondern 13 krebskranke Kinder.

Warum wurde das Children´s Camp ins Leben gerufen?

Nicht nur die kranken Kinder, welche die meiste Zeit im Krankenhaus verbringen müssen, brauchen zwischendurch eine Auszeit. Auch diejenigen, die ihren harten Alltag im Kreise der Familie meistern, sind dankbar, wenn sie das gewohnte Umfeld und den von Medikamenteneinnahmen und Behandlungen strikt geregelten Tagesablauf einmal hinter sich lassen können. Das Zusammentreffen mit Leidensgenossen hilft ihnen, sich mit ihrem schweren Schicksal nicht ganz so alleine fühlen zu müssen. Die traurige Wahrheit: Viele dieser Kinder wurden von ihren Freunden mit Fortschreiten der Krankheit im Stich gelassen und leiden stark unter dieser Einsamkeit.

Das „Children´s Camp“ sollte ihnen zumindest zeitweise ein Lachen auf die Gesichter zaubern

Was war am Freitag los?

Am ersten Juli-Wochenende durften 13 Patienten im Alter zwischen 8 und 16 Jahren gemeinsam mit ihren Familien zum Hotel Schwaitlalm in Elsbethen bei Salzburg fahren. Die Kinder und ihre Familien wurden in München mit dem Bus von Thomas Richter und seinem Hund „Timi“, abgeholt und fühlten sich vom ersten Moment gut aufgehoben. Am Abend warteten schon die prominenten Unterstützer, die Olympiasieger Georg Hackl und Alexander Resch sowie Wolfgang Fierek. Nach einer Pressekonferenz ging es dann richtig los, denn vom Grillabend bis hin zum Klettercamp und Musikinstrumentworkshop wurde an diesem Wochenende alles geboten.

Was war am Samstag los?

Ein sehr wichtiger Punkt des Camps ist das Klettern, denn es steht für das Überwinden von Ängsten und im übertragenen Sinne auch als Sinnbild für das Überwinden der Krankheit. Vertrauen ist ebenso wichtig denn man begibt sich beim Klettern in die Verantwortung des Sichernden und Vertraut Ihm damit seine Gesundheit an. Um sicher Klettern zu können braucht man neben der richtigen Ausrüstung und Anleitung auch die Richtige Umgebung. Die Sektion Berchtesgaden hat hierfür durch das Breitstellen des Kletterturms im Ganz Grundstück optimale Möglichkeiten geschaffen. Die Verantwortung für die Durchführung dieses Programmpunktes übernahmen dabei erfahrene Bergführer wie Michael Grassl, Korbie Rieser, Christian Schlesner und Manfred Reichelt. Die notwendigen Klettergurte, Seile und Schuhe wurden von Roc Terra und Promontagne Franz Hohensinn bereitgestellt !

Empfindungen und Sinne waren das Leitmotiv der Gruppenspiele auf dem Freigelände. Unter Leitung von Petra Neubauer stand das Vertauen im Mittelpunkt und die Teilnehmen fanden zu einem Team zusammen das keine Berührungsängste mehr kannte.

Nachdem die Kräfte beim Mittagsimbiss auf dem Campingplatz Mühlleiten aufgetankt wurden, konnten die Kinder unter Leitung von „Peter Räuber und seiner Räuberbande“ eigene Instrumente basteln und Lieder texten. Für die kleineren Kinder war Mia Wenig und ihre Puppen ein unvergessliches Erlebnis. Sie verzauberte die Kinder mit dem Kasperle und der Prinzessin. Etwas für die Ewigkeit schaffen und Spuren zu hiterlassen war das Motto beim Töpfern mit Brigitte Gössinger. „Mein Hand für die Ewigkeit“ – die Hände der Kinder wurden auf Ton übertragen und sind bei einer vorweihnachtlichen Ausstellung in München zu sehen. Aber auch für weitere Action wurde gesorgt, wer wollte konnte sich noch im Hochseilgarten austoben.

Was war am Sonntag los?

Die Sommerrodelbahn „Hochlenzer“ war sicherlich das absolute Spaßhighlight für alle. Gemeinsam mit Olympiasieger Alexander Resch wurden über 400 rasante Fahrten von den Kindern gerodelt.

Die Natur kennen lernen und begreifen stand im Nationalpark Berchtesgaden in der Ramsau, im Mittelpunkt. Dort konnten die Kinder mit erfahrenen „Rangern“ die Natur erforschen oder wer wollte mit dem Mountainbike zur „Bindalm“ fahren. Spielerisch lernten wir viel über Fledermäuse und die uns umgebende Natur. Die Bindalm und Sennerin Marianne mit ihren Kühen bildeten den Abschluss des Wochenendes. Melken, Einstreuen und Buttern sind jetzt keine abstrakten Worte mehr sondern erlebte Erfahrungen auf der Alm.

Müde und erschöpft aber auch einige unvergessliche Erlebnisse reicher wurde die Heimreise zurück nach München angetreten. In den Köpfen Momente von Glück von denen sie sehr lange zehren werden. Diese Kinder und ihre Familien brauchen schöne Momente, an die sie sich erinnern können, wenn sie die Angst und die Schmerzen, die der Krebs mit sich gebracht hat und vielleicht noch mit sich bringt einmal wieder übermannen sollte.

Was hat es bei uns bewirkt?

Bei uns Betreuern haben sicher die Gespräche mit den Eltern und der Umgang mit den Kindern sehr viel bewegt. Die Kraft und Entschlossenheit mit der sie für ihr Leben kämpfen, ist sicher ein Vorbild für uns. Auf die Frage: „Ob der Weg auf den Berg zu anstrengend sei.“, meinte ein 15-jähriges Mädchen mit einer Lungenkapazität von 15%: „Kein Problem, weißt du, entweder man zieht das durch oder nicht“. Mit dieser Einstellung, auch am Rande der persönlichen und körperlichen Grenzen, noch das Mögliche, zu Ende zu führen, ist dies eine Leistung die sicher einer Besteigung eines Achttausenders gleichkommt, nur das sie damit nicht im geringsten im Mittelpunkt der Öffentlichkeit steht.

Wie war das Feedback?

Folgende Email hat das Team einige Tage später erhalten:

Gesendet: Dienstag, 5. Juli 2005 21:18

Betreff: Vielen Dank

Nochmals vielen, vielen Dank für die wunderschönen Tage in den Bergen mit euch.

Wir sind überwältigt von der liebevollen Art und den Bemühungen uns ein unvergessliches Wochenende zu bereiten. Dein selbstloses Engagement und das „grenzenlose“ der Mitglieder der To the Edge Gruppe sowie aller anderen Beteiligten, hat uns tief berührt. Wir konnten zum ersten Mal gemeinsam an einem Event teilnehmen, was für Verena als Geschwisterkind bedeutete, einige Menschen kennen zu lernen, die Sophia und mir durch die Zeit im Krankenhaus bekannt sind und zusammen einige Tage zu verbringen. Wir waren so erfüllt von diesen Tagen, dass wir euch alle mit Sophia’s Worten grüßen: „Ich fühle mich wie eine Königin! „Wir hoffen euch wieder zu sehen!

Erika, Verena und Sophia

Was kann jeder tun?

Unter dem Motto „Helden gesucht“ ist DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei gemeinnützige GmbH auf der Suche nach potenziellen „Lebensrettern“. Stammzellspender (früher auch Knochenmarkspender genannt) kann jeder gesunde Mensch, im Alter zwischen 18 und 55 Jahren, werden und gibt somit eine Chance auf ein weiteres Leben für einen an Leukämie erkrankten Patienten. Trotz der 1,3 Millionen registrierten Stammzellspendern steht immer noch jeder vierte Patient ohne seinen genetischen Zwilling da. Nähere Informationen und Aufnahmemöglichkeiten über Homepage der DKMS www.dkms.de

Auch die Möglichkeit durch eine finanzielle Spende die erneute Durchführung des Children’s Camp 2006 zu ermöglichen ist vorhanden.

Spendenkonto Deutschland

Deutsche Lebensbrücke e.V.

Dresdner Bank München

Konto: 300 100 300

BLZ: 700 800 00

Stichwort: Children's Camp

Spendenkonto Österreich

Lebensbrücke International

Salzburger Landes-Hypothekenbank

Konto: 219 035 376

BLZ: 55 000

Stichwort: Children's Camp

Wer war dabei?

Ohne die unzähligen Unterstützer wäre die Durchführung des „Children´s Camp“ nicht möglich gewesen. Es ist ein Dominospiel, bei dem jeder Stein zählt. Für den Unterstützer Cisco Systems Germany GmbH mit Sitz in Hallbergmoos bei München steht das „Children´s Camp“ unter dem Motto „Time to give back“ – für das IT-Unternehmen war es an der Zeit, etwas von seinem Erfolg zurück zu geben.

„To the Edge“ und Deutsche Lebensbrücke e. V. bedanken sich für die einzigartige Unterstützung bei Children´s Camp 2005 bei: Bäckerei Zechmeister, „Bindalm“, Sennerin Marianne, Cisco Systems Germany GmbH, DAV Berchtesgaden, Bergsteigerhaus „Ganz“, Fierek Wolfgang und Djamila, Gössinger Brigitte, Grassl Michael, Hackl Georg, Omnibusunternehmen Hogger / Richter, Thomas und „Timi“, Hohensinn Franz, Lenz Vroni, Maltan Andi / Sommerrodelbahn „Hochlenzer“, Max Wieninger Stiftung, Mühlleiten Campingplatz, Nationalpark Berchtesgaden/ Klaus Melde, Wolfgang Fegg, Frank Baumann, Julia Herzog und Nora Martiny, Neubauer Petra, Nitschner Claudia, Obrazka Margit, Reichelt Manfred, Resch Alexander, Reuber Hans-Peter und seine „Räuberbande“, Rieser Korbinian, RocTerra Kletterausrüstung, Hotel „Schwaitlalm“, Wenig Mia.

Wer ist "To The Edge"?

Franz Fendt, Max Köstler, Richard Lenz, Stefan Lichtmannegger, Hans Lochner, Christian Schlesener, Monika Springl und Dr. Carl-Mikael Wilhelmsson Lebensbrücke International und Deutsche Lebensbrücke e. V.

Was will “To the Edge”?

Das TO THE EDGE Team setzt sich zusammen aus namhaften Bergsteigern, Extremsportlern und abenteuersuchenden Menschen, die in Zusammenarbeit mit der DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei GmbH und Lebensbrücke International an die Grenzen gehen, sportlich, menschlich und medienwirksam.

Unter dem Motto „never give up“ gestaltet das Team immer wieder große, weltweit einzigartige und außergewöhnliche Aktionen, um damit Menschen auf Hilfsbedürftige aufmerksam zu machen. Durch die länderübergreifende Medienberichterstattung können auch Sponsoren und Förderer des Teams mit ihrem Wirken und ihren Produkten einen neuen Aufmerksamkeitsgrad erreichen sowie gleichzeitig dem guten Zweck dienen.

Ziel der besonderen Aktionen von TO THE EDGE ist es, mit besonderen Projekten die Arbeit der Organisationen zu unterstützen, sowie unsere Partner und Sponsoren medienwirksam zu vertreten.

Text u. Fotos: Hans Lochner



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