Der Steirer Armin Buchroithner übertrifft seine eigene Bestmarke, eröffnet mit Lovebox die schwerste Tour der Steiermark.
Die genialsten Züge in diesem Grad
Armin meinte kurz nach dem erfolgreichen Durchstieg:
"Meine letzte Kreation "Public Enemy", 8c/+ blieb nicht lange die Nummer 1 in der Steiermark. Heute gelang mir die erste Begehung von "Lovebox", wobei ich diese Route mit 8c+ vorschlagen würde".
Die Route besteht im wesentlichen aus 2 kurzen Boulderproblemen, die durch einen verkrampften No-Hand getrennt sind.
Details am Rande: Die Route hängt fast 70 Grad über und zieht etwa 5 m über dem Boden dahin. Um das Groundfallpotential zu reduzieren benutzte Armin ein 2tes Seil im oberen Teil der Tour, in welches er sich beim No-hand einhängte.
Die Schlüsselstelle ist eine athletische Sequenz an schlechten Zangengriffen ganz am Ende der Route. Armin Buchroithners Meinung nach die genialsten Züge in diesem Grad die er je in Österreich geklettert ist.
Steckbrief Armin Buchroithner
Der 25 jährige Steirer hat vor etwa 10 Jahren mit dem Klettern angefangen. Da sein Vater u. a. Bergführer ist, bewegte er sich anfangs eher in langen alpinen Routen. Erst mit ein paar Jahren Erfahrung hat er gemerkt, dass ihm kurze, schwere Routen besser liegen ,als ausdauernde Sachen.
Mit 18 hat er dann das Bouldern so richtig entdeckt und die 3te Wiederholung des Loskot Boulders „Pluto auf der Jagd“ (damals in der Originalvariante noch 8b) gemacht. Es folgten ein paar weitere Boulder im Bereich 8a oder härter.
Auf der Suche nach kurzen, steilen Routen wurde ihm bald klar, dass er selbst zur Bohrmaschine greifen muss, da die bereits gut erschlossenen Gebiete um Graz, wie z.B. die Arena eher ausdauernden Charakter aufweisen.
Bisher war er eigentlich in allen Bereichen des Alpinismus aktiv: Fels, Eis, Schnee - egal was.
Erst im letzten Jahr hat er sich rein auf's harte Klettern konzentriert.
5 Fragen an Armin
Warum hast du die Tour Lovebox genannt?
Als ich die Route vor mittlerweile 4 Jahren eingerichtet habe, bekam ich einfach ein paar Lieder des legendären „Groove Armada“ Albums „Lovebox“ nicht mehr aus dem Kopf.
Warum entstehen gerade jetzt so viele harte Neutouren in der Steiermark?
Naja, eigentlich gab es immer schon recht viele harte Routen in der Region. Christoph Grill und Thomas Hrovat haben ja bereits in den 80ern schon 8bs eröffnet. Um das Limit noch ein wenig weiter zu pushen braucht es halt über längere Zeit gute Wetterbedingungen, da die steileren Kalkklettereien bei uns sonst recht gerne lange feucht bleiben.
Der letzte Winter war eben derart niederschlagsarm, dass man fast immer klettern konnte. Außerdem sind ja nicht so viele neue Routen dazugekommen, sondern für’s erste mal 2 ;-)
Ist durch dich frischer und kräftiger Wind in die steirische Szene gekommen?
Nein, mich gibt’s ja schon länger. Es kommen immer wieder extrem starke junge Leute nach Graz um hier zu studieren. Das motiviert mich auch. Ich bin hier wirklich nicht der einzige der hart klettert, aber ich habe mich eben eher auf das Erschließen neuer Wege, die meinem Kletterstil entgegen kommen konzentriert. Eine Erstbegehung ist halt medial vielleicht ein klein wenig interessanter.
Wie lange hast du die Tour probiert?
Wie schon gesagt, bereits vor 4 Jahren eingebohrt, aber nie wirklich dazugekommen das Teil ernsthaft zu probieren. In diesem Frühjahr war ich 7 Nachmittage in der Tour.
Was sind deine nächsten Ziele?
Mehr neue Routen! Ich hab noch einige Linien, die ich zwar gebohrt habe, aber noch nicht geklettert bin. Ich möchte mich auch auf mein Maschinebaustudium und die Filmproduktion, die ich nebenbei betreibe konzentrieren. Ich hoffe,ich finde Zeit für das alles.
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