Angy Eiter ist zu einer Legende in der Kletterwelt geworden. Nach ihrer 9b-Begehung Ende 2017 hat sich die Österreicherin 2020 auf heimischem Boden einer anderen Prüfung gestellt, als sie die unbekannte Route, die sie "Madame Ching" nennt, in Angriff nahm.
Die Route wurde bereit im Frühling 2018 on ihrem Mann Bernie Ruech eingebohrt und Angy geschenkt. Nach einem harten Indoor Training machte sich Angy an die Route und machte sich im Mai 2020 nach dem 1. Lockdown ans Projektieren in der 50 Meter langen Route.
"Die Madame Ching-Linie ist ähnlich wie die 9b La Planta de Shiva, da sie von rechts nach links durch einen Überhang zieht. Sie war völlig unberührt und ich musste den Dreck von Felsen und abgebrochenen Griffen entfernen. Der Fels war wirklich brüchig und Bernie benutzte etwas Kleber, um einige Griffe zu fixieren." meint Angy.
"Der Tag des Aufstiegs war ziemlich seltsam. Als ich ankam, war es total nass. Zum Glück wartete ich eine Stunde und benutzte Taschentücher, um die Griffe zu trocknen. Dann kam ein starker Wind auf - denn ein Gewitter war unangenehm nahe - und die Wand trocknete ab. Ich wusste, dass ich jetzt einsteigen musste, weil es bald wieder stark regnen würde. Etwa fünf Züge vor dem Top spürte ich Regen auf meiner Haut, aber der letzte Teil der Route war einfach."
"Ich hatte das Gefühl, dass es nicht möglich sein würde, die ganze Route durchzuklettern, aber Madame Ching war eine chinesische Piratin und sie kämpfte mit vielen starken Nationen und ich kämpfe schon mit vielen harten Routen. Ich bin nicht die stärkste Frau und ich bin sehr klein (Anm.: 154 cm) und ich bin glücklich, dass ich anderen Frauen zeigen kann, dass sie es auch schaffen können."
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