Mehr alpine Fortbildung
Das ausgezeichnet spätsommerliche Wetter lockt derzeit viele Bergsteiger ins Gebirge. Aufgrund der zahlreichen Bergunfälle in den letzten Wochen ruft der Alpenverein Südtirol - AVS verstärkt zur gewissenhaften Tourenplanung auf und unterstreicht den Besuch Alpiner Fortbildungskurse. Eine vereinsübergreifende Arbeitsgruppe arbeitet derzeit an konkreten Projekten zur Sensibilisierung im Bereich "Alpine Sicherheit" in Südtirol.
Mehrere Unfälle mit tödlichem Ausgang
Die Unfallbilanz in Südtirols Bergen ist gerade an den vergangenen Wochenenden wieder ernüchternd. Mehrere Unfälle mit tödlichem Ausgang, insbesondere beim "normalen" Bergwandern sind zu beklagen. Die Ursachen für Unfälle, speziell beim Wandern sind mannigfach: Übermüdung, Unachtsamkeit, schlechte Ausrüstung, Unkenntnis der alpinen Gefahren.
Gewissenhafte Tourenplanung als Vorbeugungsmaßnahme
Um Unfälle zu vermeiden rät der AVS insbesondere zu einer gewissenhaften Tourenplanung und ehrlichen Selbsteinschätzung. So sollten Bergwanderer vor jeder Tour aktuelle Wettervorhersagen studieren und möglichst viel Information über die geplante Wanderung einholen. Ehrliche Selbsteinschätzung der Kondition und des eigenen bergsteigerischen Könnens sowie auch einmal den Mut und die Kraft zu besitzen vom ersehnten Gipfelsieg abzusehen, verhindert viele Unfälle. Die Alpine Auskunftsstelle des AVS (Kontakt siehe unten) informiert grundsätzlich über Schutz-hütten, deren Öffnungszeiten und Preise, Wege, Tourenplanung, usw..
Alpine Ausbildung wichtig
Um die bestehenden Gefahren am Berg bewusst zu machen und bei Gefahr entsprechend reagieren zu können, ist eine fundierte alpine Ausbildung auch für alpine Sommeraktivitäten von größter Wichtigkeit. "Die Alpinen Vereine in Südtirol, insbesondere der AVS mit seinen 90 Sektionen und Ortsstellen, verfügen über ein umfangreiches Ausbildungsangebot, welches von den Bergsteigern im eigenen Interesse genützt werden sollte." so Hubert Mayrl, Alpinreferent des Alpenvereins Südtirol. Dabei üben die Teilnehmer zusammen mit erfahrenen ehrenamtlichen Führungskräften und Bergführern in vielen Praxisstunden den Ernstfall. "Orientierung im Gebirge, das 1x1 der Wetterkunde, Seil- und Sicherungstechnik für Fortgeschrittene, die Einschätzung der alpinen Gefahren und Erste Hilfe für Verunfallte müssen bei allen Bergwanderern zumindest als Grundkenntnis vorhanden und anwendbar sein." steckt Mayrl sein Ziele ab.
Arbeitsgruppe Alpine Sicherheit
Derzeit arbeitet eine fachspezifische, vereinsübergreifende Arbeitsgruppe konkrete Projekte zur Verbesserung der Alpinen Sicherheit am Berg aus. Alle Projekte zielen auf eine breite Sensibilisierung der Bergsteiger im Bereich der Alpinen Sicherheit. So wird beispielsweise eifrig an einer Tagung mit dem Titel "Alpinforum 2004" zum Thema "Berge im Winter und Eigenverantwortung" am 27. Nov. 2004 gearbeitet. Fortbildungspakete für Schulen werden angeboten, Präsentationsmaterialien werden ausgearbeitet. Mitglieder der Arbeitsgruppe sind der Alpenverein Südtirol - AVS, Bergrettungsdienst im AVS - BRD, Club Alpino Italiano - CAI, Corpo Nazionale Soccorso Alpino e Speleologico CNSAS, Verband der Südtiroler Bergführer und die Vereinigung Südtiroler Skilehrer in Zusammenarbeit mit dem Amt für Tourismusmarketing und Alpinwesen.
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