23 Januar 2012

Abgerutscht und Ausgeraubt

Der Tiroler Markus Bendler rutscht erneut ab, zu allem Überdruss wird ihm noch die Ausrüstung gestohlen

Nach dem durchaus unglücklichen Start in die Weltcupsaison 2012 versucht sich Markus Bendler wieder auf die Siegesstraße zu führen.

„Eine Verunsicherung aber einfach so schnell aus dem Kopf zu bekommen geht leider nicht. Geduld ist angesagt!“ meint der zweifache Weltmeister. In Saas Fee hieß es wieder kleine Brötchen backen, was für den gelernten Bäcker doch eine große Umstellung bedeutet. Die letztjährigen Siegesserien schraubte die eigene Erwartungshaltung, wie auch die des Umfelds so enorm in die Höhe, dass das Umgehen mit dem „Scheitern“ auch wieder neu erlernt werden musste.

In Saas Fee galt es also wieder an alte Erfolge anzuschließen. Die Qualifikation verlief trotz großer Anspannung positiv. Noch einmal sollte der Fauxpas wie in Korea nicht wiederholt werden. Im Halbfinale zeigte der 28 Jährige Tiroler das trotz Unsicherheiten mit ihm immer zu rechnen ist. Er startete mit dem zweiten Semifinalplatz als vorletztes in das große Finale. Eine persönliche Bestätigung die den enormen persönlichen und medialen Druck zumindest ein wenig erleichtern sollte.

Bendler setzte alles auf eine Karte und riskierte nach rund 10 Meter kletterhöhe im Finale zu viel. Der Pickel rutscht wie in den vorangegangenen 2 Weltcups (2011 Russland, 2012 Korea) unerwartet aus dem Griff. Dieses mal endete jedoch alles mit einem versöhnlichen 9. Gesamtrang. Zufrieden zeigt sich der zigfache Weltcupsieger mit diesem Ergebnis aber nicht wirklich: „Ich wollte nach meinen verkorksten letzten Ergebnissen endlich wieder zurückfinden zu meiner Form. Ich wollte beweisen das ich noch gewinnen kann und das ist mir heute schon wieder nicht gelungen!“

Die Form zeigt trotzdem steil nach oben. Der Siegeswille ist ebenfalls vorhanden, nun fehlt nur noch das Quäntchen Glück. Ob er das bereits beim nächsten Weltcup hat, ist jedoch eher unwahrscheinlich. Denn während der Siegesfeierlichkeiten in Saas Fee wurde dem Tiroler die komplette Wettkampfausrüstung inklusive Autoschlüssel und andere Wertgegenstände gestohlen. Ausrüstung die speziell für ihn adaptiert worden ist und die nicht einfach so schnell ersetzt werden kann. Ein sehr ärgerliches Vorkommnis das nicht unbedingt zu Bendler Lockerheit beiträgt und die den Einzelkämpfer momentan vor ein schier unlösbares Problem stellt.

Fotos & Text: Berhard Kogler



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