Dem Österreicher Christian Stangl und der Südkoreanerin Miss Oh Eun-Sun weht derzeit ein rauer Wind entgegen.
Die „Wahrheit“ über Christian Stangls K2 Besteigung
Unter diesem Titel legt der Rumäne Török Zsolt, der gleichzeitig mit Christian Stangl den K2 versucht hat, in seinem Blog genau und auch durchaus plausibel dar, warum Christian nicht auf dem Gipfel gewesen sein kann:
Keine Begehungsspuren: Weder Christian, noch Begehungsspuren von ihm wurden auf keiner der Aufstiegsrouten von den dort anwesenden Bergsteigern gesehen,
Ausrüstung unterm Stein: Seine Ausrüstung lag hinter einem Stein versteckt im ABC,
Gipfelfoto nicht gleich hergezeigt: Als er zurück kam, habe er dem Koch im BC nicht gleich das Gipfelfoto gezeigt
Rasche Abreise aus BC: Er sei verdächtig rasch aus dem Basislager abgereist um kritischen Fragen zu entgehen.
Auch die Kasachen, die zur gleichen Zeit auf der Cesen Route am Berg waren, wollen keine Spuren gesehen haben (mehr dazu hier...).
$Unklares K2 Gipfelfoto$
Anders als z.B. im Kurier berichtet, hatte Christian am Gipfel weder Telefon, Handy oder GPS dabei um technische, greifbare Beweise zu liefern.
Christian hat nur ein einziges Gipfelfoto gemacht. Auf diesem Foto ist der Gipfel nicht ganz deutlich zu erkennen und auch hier tauchen im Web bereits erste Zweifel an der Echtheit auf (mehr....)
Reaktion Christian Stangl
Christian Stangl hat uns heute folgende - auch durchaus schlüssige - Stellungnahme gemailt:
Hallo Andreas,
Ich bekomme seit über einer Woche Drohungen und Erpressungsversuche von einigen der dort anwesend gewesenen Bergsteigern. Es gab dort bereits einige Streitigkeiten, deren Ausmaß ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht erkannt habe. Von der „Story“, die der rumänische Bergsteiger verbreitet hat, habe ich schon vorher gewusst, denn sie wurde mir schon vorab zugemailt. Gegen „Bares“ wäre die Geschichte nie publiziert worden.
Zu seinen Aussagen im Bericht:
1. Auch ich habe keinen Bergsteiger während meines Auf/Abstieges getroffen! Wo waren sie??? Merke aber auch an, dass ich unter Lager 1 im Colouir westlich der Aufstiegslinie abgestiegen bin. (Steinschlag!)
2. Ja, Ausrüstung deponierte ich nahe ABC, denn notwendige Ausrüstung hatte ich auch in Lager 3. (Warum also mittragen?) Diese habe ich dann pakistanischen Trägern überlassen.
3. Seit wann muss man ausgerechnet einem Koch „GLEICH!“ das Gipfelfoto zeigen?
4. Warum sollte ich nicht ehestmöglich das Basislager verlassen, wenn gerade zwei Träger zur Verfügung standen?
Wenn Bergsteigen an den „8.000“ern - und scheinbar nur dort - das widerspiegelt, was ich in den letzten Tagen erfahren und erlebt habe, mit all den Vorwürfen und Drohungen, dann wird das in Zukunft mit Sicherheit nicht mehr mein “Spielplatz“ sein.
Weitere Referenzen über den Drahtzieher der „Story“ im Buch „High Crimes“ von Michael Kodas (deutscher Titel: Der Gipfel des Verbrechens- Die Everest Mafia und ihre dreckigen Geschäfte)
Erpressungen und Drohungen sind für mich eindeutige kriminelle Handlungen und bin daher nicht bereit in dieser Sache weitere Erklärungen abzugeben.
Wäre einer dieser Bergsteiger auch am Gipfel gewesen, gebe es erstens vielleicht ein besseres Gipfelfoto und zweitens wäre so eine „Story“ nie publiziert worden.
Christian Stangl
Oh Eun-Suns Kangchendzönga
Die im Frühsommer als 14x8000 Königin gefeierte Südkoreanerin Miss Oh En Sun wurde bereits länger kritisiert. Sie sei nicht auf dem Kangchendzönga (8586 m) gestanden, da auf dem von ihr als Beweis vorgelegten Gipfelfoto felsiger Untergrund zu sehen ist, den es auf dem Gifel des Kantsch aber nicht gibt. Letzten Donnerstag hat sich ihr eigener Verband - die Korean Alpine Federation (KAF)- auf die Seite der Kritiker geworfen.
Hintergrund und Motive
In beiden Fällen geht es neben der Bergsteigerehre natürlich auch um Geld. Stangl und Miss Oh sind beide Profis, die von ihren Sponsoren und Vorträgen etc. leben. Beide hatten/haben auch ehrgeizige Projekte und Verfolger. Miss Oh wollte die erste Frau auf allen 14 Achttausendern sein und erreichte dieses Ziel ganz knapp vor der Spanierin Edurne Pasaban. Christian Stangl möchte als erster Mensch die 14 Seven Summits machen, zu denen auch die Second Seven Summits gehören. Dieses Projekt hatte sich schon seit längerer Zeit der Südtiroler Extrembergsteiger Hans Kammerlander auf die Fahnen geheftet. Er stand bereits auf dem K2 und ihm fehlen nur noch zwei Gipfel.
Neben dem Geld, das Profis für ihren Lebensunterhalt brauchen, spielen aber auch Neid und Streitigkeiten im Basislager eine Rolle, wer schon mal ein paar Wochen auf 4000 oder 5000 m unterm Berg gesessen hat, weiß, was damit gemeint ist. Bei Christian Stangl erreicht das Ganze neue Dimension und erinnert an den Disput Göschl/Garcia.
Schlussfolgerung
Unsere Redaktion kann natürlich nicht darüber Urteilen, wir verweisen daher auf die Conclusio des aktuellen Beitrages auf explorersweb.com
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