15 September 2014

Spuren für die Ewigkeit - Gerfried Göschl

Ein Buch von Jochen Hemmleb und Heike Göschl-Grünwald über das Leben von Gerfried Göschl

Die Buchpräsentation findet am Donnerstag, den 2.10. 2014 um 19.30 Uhr im Kulturhaus in Liezen (Gerfried Göschls Heimatort) statt.

Das Buch: Für den österreichischen Alpinismus bedeutete die Jahreswende 2011/2012 in zweifacher Hinsicht einen Endpunkt. Ende August 2011 wurde die Öberösterreicherin Gerlinde Kaltenbrunner zur ersten Frau, die alle 14 Achttausender ohne Sauerstoffgerät bestieg. Anfang März 2012 starb der Steirer Gerfried Göschl bei dem Versuch, als erster Mensch einen Achttausender im Winter über eine neue Route zu besteigen und zu überschreiten.

Gerfried Göschl war eine Ausnahmeerscheinung im Höhenbergsteigen – und zwar nicht allein aufgrund seiner Leistungen, sondern vor allem wegen seiner Persönlichkeit und Kreativität. Von Beginn seiner Laufbahn als Bergsteiger trug er den persönlichen Nutzen und Wert des Bergsteigens nach außen und gab ihn weiter: Kindern vermittelte der ausgebildete Pädagoge über das Bergsteigen Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl. Als Expeditionsorganisator schaffte er es, in dem häufig von Egozentrikern und Einzelkämpfern dominierten Feld des Spitzenalpinismus schlagkräftige Teams zu formieren, in denen jeder entsprechend seiner Stärken optimal wirken konnte. Damit lieferte er ein Beispiel für wahrhaftige Führungsarbeit, dessen Vorbildwirkung weit über das Bergsteigen hinaus reicht.

In den zehn Jahren seiner Laufbahn als Höhenbergsteiger bestieg Gerfried Göschl sieben Achttausender ohne Sauerstoffgerät – darunter als fünfter Österreicher und erster Steirer den Mount Everest (8848 m), den höchsten Berg der Welt. Unter seiner Expeditionsleitung konnten sich fast 40 Bergsteiger den Traum von einem der welthöchsten Gipfel erfüllen. Höhepunkt war 2009 die Erstbegehung des landschaftlich großartigen Nordwestsporns am gefürchteten Nanga Parbat (8125 m). Gerfried Göschls zu früher Tod beim Versuch der ersten Winterüberschreitung des Hidden Peak (8080 m) im Karakorum bedeutete den Verlust eines Alpinisten mit zahllosen Ideen – und dem Potential, das österreichische Höhenbergsteigen in eine neue Zukunft zu führen.

Spuren für die Ewigkeit erinnert an das facettenreiche Leben von Gerfried Göschl. Neben den Highlights seiner Bergsteigerkarriere zeichnet es seinen Weg von seinem ursprünglichen Beruf als Lehrer zum Profibergsteiger nach – einem oft schwierigen Balanceakt zwischen Familie, Job und Leidenschaft. Gleichzeitig regt das Buch zum Nachdenken an über das viel propagierte Traumziel des „Lebens für eine Leidenschaft“, über das Bild und die Funktion von „Berghelden“, und über den Profialpinismus, bei dem die Strömungen und Gesetze des Marktes bisweilen ähnlich große Bedrohungen darstellen können wie Steinschlag, Lawinen und Stürme.

Der Autor: Jochen Hemmleb, geb. 1971, wurde vor allem durch seine historischen Spurensuchen im Himalaya und die sensationelle Entdeckung des 1924 verschollenen Everest-Pioniers George Mallory bekannt. Der Diplom-Geologe ist als Buch- und Drehbuchautor, Übersetzer und Fachberater im Bereich Alpinismus für verschiedene Verlage und Filmformate tätig. Sein Dokumentarfilm Der zerfallene Berg – Petit-Dru-Nordwand wurde auf dem Internationalen Berg- und Abenteuer-Filmfestival in Graz 2012 mit der Kamera Alpin in Gold ausgezeichnet. Jochen Hemmleb lebt mit seiner Familie in Lana, Südtirol.

Jochen Hemmleb mit Heike Göschl-Grünwald
Gerfried Göschl
Spuren für die Ewigkeit

Hardcover, 17 x 24 cm, 224 Seiten, durchgehend 4c
ISBN: 978-3-902480-90-3;  Preis: 24,90 €

Web: www.gerfriedgoeschl.at - die Webseite von Gerfried Göschl

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