Neue Ära im Höhen-Skibergsteigen eingeläutet
Mit einer Fabelzeit von 10:41 Stunden für die Begehung des chinesischen Mustagh Ata (7.546m) setzten zwei Athleten des internationalen Dynafit-Teams völlig neue Maßstäbe im Höhen-Skibergsteigen. Benedikt Böhm und Sebastian Haag erzielten diesen Speed-Rekord auf einer Distanz von 3.100 Höhenmetern, für die klassische Expeditionen normalerweise vier Tage veranschlagen.
„Höher, schneller, weiter“ – das war einmal. Heute heißt das Motto: „Speed up!“ In Zeiten, in denen die höchsten Berge dieser Welt bestiegen sind, und Erstbegeher wie Reinhold Messner und Hans Kammerlander als Bergsteigerlegenden auf ihre Erfolge blicken, kann es nur noch ein Ziel geben: Den Gipfel so schnell wie möglich zu besteigen und danach noch viel schneller wieder im Basislager zu sein.
Weniger als elf Stunden benötigten die Deutschen Benedikt Böhm (28) und Sebastian Haag (27) zusammen mit dem international renommierten Höhenbergsteiger Matthias Robl (35) für die 3.100 Höhenmeter am Mustagh Ata (7.546m) und die anschließende Abfahrt. Normalerweise veranschlagen Expeditionen im klassischen Stil mit Hochlagern ganze vier Tage für diese Tour! Der Rekord im Alpinstil, unter Mitführung von Zelt und Verpflegung, steht derzeit bei zwei Tagen.
Grundlage des Erfolgs war die Übertragung des Skitourenrennlaufs auf die großen Berge. Diese neue Art des Bergsteigens erfordert nicht nur eine professionelle körperliche Vorbereitung – das Team bewältigte im Vorfeld zum Beispiel den Großglockner und Großvenediger an einem Tag -, auch das Material ist entscheidend. An jedem Gramm muss gespart werden und so können bei Bekleidung und Ausrüstung nur ultraleichte Materialien zum Einsatz kommen. Vom Resultat dieses perfekten Zusammenspiels zwischen körperlicher Fitness und High Tech-Produkten zeigten sich nicht nur die Einheimischen, die das Trio im Basislager bejubelten, beeindruckt. Auch das chinesische Fernsehen würdigte den Speed-Rekord mit einem Live-Auftritt der Athleten.
Der Mustagh Ata liegt im chinesischen Kuen-Lun Gebirge. Die Anreise des Teams ging Anfang August von München über Bischkek (Kirgisien) und Naryn (Usbekistan) zur Grenze nach China und dann weiter zum Karakulsee, der letzten Station vor dem Basislager auf 4.400 Metern.
Am 23. August fiel der Startschuss zum Gipfelsturm um Punkt vier Uhr. Bei teils eisigen Temperaturen bis -35 Grad erreichten die Athleten den Gipfel nach 9:25 Stunden. Lediglich 1:16 Stunden waren es dann im Anschluss, die das Trio für die Abfahrt ins Basislager benötigte, wo die Stoppuhr bei insgesamt 10:41 Stunden stehen blieb: Neuer Speed-Rekord!
Die Fakten zum Speed-Rekord: 23. August 2005
04:00 Uhr: Basecamp (4.450 Meter)
13:25 Uhr: Gipfel (7.546 Meter)
14:41 Uhr: Basecamp (4.450 Meter)
Die Dynafit-Athleten
Benedikt Böhm, 28 (D): Mitglied der Deutschen Nationalmannschaft Skibergsteigen und des Internationalen Dynafit Teams, Vertriebs- und Marketingleiter Dynafit Deutschland
Sebastian Haag, 26 (D): Mitglied des Internationalen Dynafit Teams
Javier de Villa, 24 (ESP): Mitglied der Spanischen Nationalmannschaft Skibergsteigen, Mitglied des Internationalen Dynafit Teams – wegen Krankheit am Gipfelsturm nicht beteiligt
Expeditionsleiter
Matthias Robl, 35 (D): Bergführer, Höhenbergsteiger
Webtipp:
Dynafit - die Page mit den Infos über Ski und Bindung
Matthias Robl - die Page des Expeditionsleiters
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