Blick aus die Hütte Ratcek auf den Korona Peak, klar dass ist mit 10x-Zoom Blick aus die Hütte Ratcek auf den Korona Peak, klar dass ist mit 10x-Zoom
07 November 2010

Kirgisistan - Befahrung des Korona Peak (4860 m)

Die slowakische Steilwandspezialistin Iva Filova berichtet von ihrem Skiabenteuer in Kirgisistan...

 

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Meine Arbeitsverpflichtungen hatten mich für zwei Wochen in die Hauptstadt Bischkek in Kirgisistan geführt und es gelang mir, die Dinge so zu ordnen, dass ich mich für drei Tage freimachen und in die nächstgelegenen Berge gehen konnte. Am Flughafen in Wien hatte ich daher meine ganze Ski- und Gletscherausrüstung dabei, was zu deutlichem Übergewicht führte. Man hatte mir jedoch verziehen und ich kam reibungslos durch die Kontrolle. Noch vor der Abreise kontaktierte ich per E-mail Paul Vorobyeva (ein Russe, der in Kirgisistan als Bergführer arbeitet) und vereinbarte, mit ihm eine Skitour zum Korona Peak im Ala Archa Gebirge im westlichen Tien Shan zu machen.

Nach der Ankunft absolvierte ich meine drei Arbeitstage in Bischkek. Am Sonntagmorgen ist dann Paul gekommen und wir zogen los ins Tal von Ala Arché.

10.10.2010 – Aufstieg zum Biwak Ratcek 3200 m

Vom Parkplatz im Tal des Ala Arché, in einer Höhe von ca. 2100 m gingen wir beladen mit schweren Dreitages-Gepäck und den Skiern zum ersten Biwak, Ratcek auf 3200 m. Die Einheimischen nennen das Biwak zwar "Hütte", aber es ist im Grunde nur ein "Winterraum", wie wir ihn von den Alpen her kennen. Eine kalte Stein-Hütte mit Etagenbetten und ohne Personal bildet das Schlafzimmer. In der Nachbarschaft finden sich noch ein paar Häuser in Form kleiner "Boxen", die teils privater Natur sind. Häuschen der lokalen Bergsteiger und Bergführer und einige, die als Küche zum Kochen dienen. Sehr positiv an dieser Hütte ist, dass es hier eine Sauna gibt. Doch zu unserer großen Enttäuschung war zu unserer Zeit nicht genug Wasser in der Quelle bei der Hütte und die Sauna war daher außer Betrieb.

11.10.2010 – Aufstieg zum zweiten Biwak (ca in 3700 m) am Fusse des Korona Gletschers

Der gestrige Aufstieg zum Ratcek Biwak war mit dem schweren Gepäck sehr ermüdend. Ich hatte mich daher am morgen damit getröstet, dass es bis zum nächsten Biwak "nur" 500 Hm sind. Ich wußte aber nicht, wie ermüdend der heutige Tag werden würde – der Aufstieg über die Gletschermoräne des Ak-Sai war extrem schwierig und hat trotz der geringen Höhendifferenz vier Stunden gedauert. Es war wie Gehen auf einem Schwebebalken, nur halt mit Skischuhen und einem 15 kg Rucksack. Die Felsenblöcke waren mit frischem Schnee bedeckt und wir konnten nicht sehen, wo die Spalten zwischen den Blöcken, die sich noch dazu bei jedem Schritt bewegten, waren. Als wir endlich den Ak-Sai Gletscher erreichten, war die Freude über das Anschnallen der Skier daher um so größer.

12.10.2010 – Abfahrt vom Korona

Der Versuch im Hotel Korona - wie es liebevoll über der Tour des zweiten Biwaks steht - etwas zu schlafen, war nicht leicht und so fiel uns das Aufstehen um 4 Uhr umso leichter. Das Problem war nur die Kälte, die uns scheinbar beobachtet hat, wie wir uns in die warmen Schlafsäcke legten. Das Außenthermometer zeigte -11°C und in der Hütte war es nur ein bisschen wärmer, was dazu führte, dass leider alles Wasser in den Tassen und Flaschen gefroren war. Fazit eine Stunde kochen, Tee trinken und frühstücken. Um etwa 5 Uhr verließen wir das Biwak.

Der Aufstieg nahm ca. 5 Stunden in Anspruch. Und obwohl sich am Himmel bereits die Sonne zeigte, lag der gesamte Aufstiegsweg, der durch einen Westhang führte, stets im Schatten. Die große Kälte im Schatten machte mir bei meinen alten Erfrierungen an den Füßen zu schaffen und so beschloss ich, die Tour auf 4600 m beim ersten Gratturm zu beenden. Zum Gipfel fehlten noch der Felsgrat über den zweiten Turm mit 200 Hm , doch ich habe mich hier für meine Gesundheit und gegen den Gipfel entschieden.

Die Abfahrt nach unten war ein tolles Erlebnis. Nach den ersten vier Schwüngen musste ich aber erstmal anhalten und kräftig durchatmen. Der Hang hatte meist sehr guten Pulver mit zwei Blankeispassagen. Nach einer Stunde waren wir wieder bei der kleinen Hütte auf 3700 m. Auf uns wartete nun ein brutaler 2500 Hm langer Abstieg über die Moräne ins Tal

Eine vollständige Galerie findet ihr hier

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