Der Schweiz-Ecuadorianer Karl Egloff, der sich zum Ziel gesetzt hat, alle Seven Summits Summits – die jeweils höchsten Gipfel aller Kontinente – in Weltrekordzeit zu besteigen, hat mit 11 Stunden 44 Minuten am nordamerikanischen Denali (6190m, Alaska) eine neue Bestzeit aufgestellt.
Karl Egloff (38), Speedclimber mit Schweiz- Ecuadorianischen Wurzeln hat diesen Donnerstagnachmittag Ortszeit, den Denali (6190 m), Alaska, USA in sagenhaften 11 Stunden 44 Minuten erklommen. (Aufstieg 7h40min / Abstieg 4h04min). Er unterbietet somit die Zeit des Spaniers Kilian Jornet um 4 Minuten, welcher den Abstieg bei seinem Rekord mit Skiern bewältigte.
Die Bestzeit am Denali ist bereits der vierte Weltrekord innerhalb des Seven Summits Projektes. Für den Rekord hat Karl Egloff insgesamt zwei Versuche gebraucht, wobei der erste Versuch im Jahr 2018 aufgrund der schlechten Wetterbedingungen misslang.
Wie auch seine früheren Rekorde hat Karl Egloff die Bestmarke im Alleingang geschafft, Er zählte dabei auf die wertvolle Unterstützung seines ecuadorianischen Bergsteiger-Freundes Nicolás Miranda, welcher für die Sicherheit des Projekts verantwortlich war.
Aufstieg unter acht Stunden
Karl Egloff hat sich für die West Buttress Route, die meist genutzte und sicherste Route auf den Gipfel des Denali, entschieden. Bergsteiger benötigen für diese Route normalerweise 1- 2 Wochen inkl. Akklimatisationstage. Ein gut trainierter Bergsteiger bewältigt den letzten kurzen Abschnitt in ungefähr 9 Stunden. Der Extremsportler, schaffte den gesamten Aufstieg mit 4060m Höhendifferenz in unglaublichen 7 Stunden und 40 Minuten.
„Ich kann es immer noch nicht fassen, denn die Temperaturen und Schneekonditionen auf dem Denali waren sehr schwierig. Die Temperaturen von -30°C und der Wind machten mir sehr zu schaffen. Ich musste meine gesamte Willenskraft aufwenden. Darum bin ich umso glücklicher, dass ich es geschafft habe. Ich danke meinem Freund und Bergsteiger Nicolas Miranda, ohne den ich diesen Weltrekord niemals geschafft hätte.“
Der Denali gilt als einer der klimatisch extremsten Berge der Welt, da fast immer sehr schlechte Wetterbedingungen herrschen. Die Temperatur steigt niemals über -15°C und kann bis auf -60°C sinken, aufgrund der stetigen starken Winde.
Der vierte Weltrekord innerhalb von 5 Jahren
Der in Ecuador geborene Karl Egloff ist Sohn eines Schweizers und einer Ecuadorianerin. Er lebt mit seiner Frau und seinem 3-jährigen Sohn in Quito, Ecuador und führt eine Bergsteiger-Agentur. Im Rahmen seines Seven Summits-Projekts hat Karl Egloff die Bestmarken am Kilimanjaro (5895m), Mount Elbrus (5642m) und am Aconcagua (6961m) zwischen 2014 und 2017 aufgestellt. Ausserdem hält er die Schnelligkeits-Weltrekorde am Chimborazo (6263m, Ecuador), Huascaran (Peru, 6650m), Cotopaxi (5897m, Ecuador), Cayambe (Ecuador, 5790m) und Cerro Plomo (5424m, Chile).
Unser Interview mit Karl Egloff nach seinem Elbrus Rekord
ps: Zum Vergleich: Skyrunner Christian Stangl brauchte 2007 für den Aufstieg 16 Std. und 45 Min (mehr dazu).
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