Expeditionen in unwegsamen und entlegenen Gebieten sind nicht jedermanns Sache. Auf herausfordernden Streckenabschnitten mit teils vielen Höhenmetern ist eine gute körperliche Kondition eine wichtige Voraussetzung. Ein solches, oft riskantes, Abenteuer inmitten unberührter Natur darf kein spontanes Unterfangen sein. Im Gegenteil: Eine Expedition muss über einen längeren Zeitraum gut geplant und vorbereitet werden. Wir erklären euch hier, worauf es wirklich ankommt.
Expedition – ein unvergessliches Bergerlebnis
Ob wagemutige Extremtouren auf die höchsten Berge der Welt, mehrwöchige Trekking-Touren in unerschlossenen Gebieten oder anspruchsvolle Gletscherüberquerungen: Expeditionen könnten nicht vielfältiger sein. Eine Gemeinsamkeit haben sie jedoch alle: Sie sind nichts für schwache Nerven! Abenteuerlustige kommen auf einer Expedition hingegen voll auf ihre Kosten.
Zwar ist eine Expedition in der Regel mit jeder Menge körperlicher und mentaler Strapazen verbunden, doch die persönlichen Entbehrungen werden reichlich belohnt. Unterwegs kommt man in den Genuss einer traumhaften Naturkulisse – meistens noch unentdeckte Plätze, die sich fernab der Touristenströme befinden. Eine Expedition bietet also nicht nur Herausforderungen, sondern auch Eindrücke, die bestimmt noch lange nach der Heimkehr in Erinnerung bleiben.
Gute Kondition macht sich bezahlt
Eine wesentliche Grundvoraussetzung für jede Expedition ist eine gewisse körperliche Fitness. Um also bestens für die geplante Extremtour vorbereitet zu sein, sollte man sich abhängig vom Expeditionsziel in Form bringen. Je nachdem, wo es hingeht, stehen Ausdauer-, Hochtouren- oder spezielle Bigwall-Einheiten auf dem Trainingsplan. Die Trainingseinheiten werden hinsichtlich Intensität Schritt für Schritt gesteigert und möglichst nahe an das geplante Expeditionsziel (Höhenbergsteigen, Klettern oder Trekking) angelehnt.
Neben dem alltäglichen kleinen Trainingseinheiten haben sich auch vor der eigentlichen Expedition kleinere Unternehmungen – z. B. in den Westalpen – als Vorbereitung bewährt.
Akklimatisation für große Höhen
Wer auf seiner Expedition hoch hinaus möchte, sollte sich unbedingt entsprechend akklimatisieren. Ab einer Höhe von ca. 2.500 m werden der abnehmende Sauerstoff und Luftdruck zunehmend spürbar. Ein Ergebnis: die Höhenkrankheit, die sich z. B. durch Appetitlosigkeit, Schwindelgefühl und Übelkeit bemerkbar macht. Um den veränderten Bedingungen in mehreren tausend Metern Höhe nicht völlig unvorbereitet zu begegnen, sollte man seinem Körper genügend Zeit für die Akklimatisation geben.
Um sich schon im Vorfeld an größere Höhen zu gewöhnen, lohnen sich etwa kleinere Touren und Übernachtungen auf 2.500 m und darüber hinaus. In diesem Fall steht nicht das körperliche Training im Vordergrund, sondern die nötige (Vor)Akklimatisation, also das Eingewöhnen an die teils herausfordernden Verhältnisse in der Höhe.
Richtige Ausrüstung – das A und O
Eine wichtige Voraussetzung, um eine Expedition erfolgreich zu meistern, ist eine entsprechende Ausrüstung. Das Equipment ist für das Abenteuer Expedition zwar nicht alles, aber es leistet einen maßgeblichen Beitrag zum Gelingen der Entdeckungstour. Die gesamte Ausrüstung muss auf das Expeditionsziel abgestimmt sein und man sollte für die wichtigsten Ausrüstungsteile abhängig von der Abgeschiedenheit auch ein Backup dabei haben. Klar, dass alles besonders strapazierfähig sein soll. Man sollte aber auch das Gewicht nicht außer Acht lassen, denn alles wird von einer Airline (Übergepäck!) transportiert und muss am Ende eventuell auch nur von einem selbst getragen werden. In der Folge ein paar wichtige Punkte:
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Karte -GPS: Um sich im Gelände orientieren zu können, ist eine genaue Karte der Zielregion im Maßstab 1:25.000 wichtig. Natürlich sollte auch ein GPS-Gerät mit im Gepäck sein. Ein Hany tut es grundsätzlich auch, ist aber nicht so genau. In beiden Fällen sollte geklärt sein, wie die Geräte vor Ort aufgeladen werden.
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Verpflegung: Hier ist zu klären, was vom Veranstalter kommt und was man selber mitbringen muss. Oft ist das Essen bis ins Basislager inkludiert und am Berg muss man sich selbst versorgen. Bei längeren Aufenthalten in der Ferne freut man sich über heimische Schokolade oder Speck. Auch ist Durchfall durchaus ein großes Thema, hier haben sich Imodium (stoppt gleich mal alles) und Medikamente zur Wiederherstellung der Darmflora bewährt.
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Notfallapotheke: Diese richtet sich nach der Abgeschiedenheit des Expeditionsziels und der Expeditionsdauer. Außerdem reicht sie von einer großen Reiseapotheke bis hin zum Mitführen von Flaschensauerstoff.
Sorgfältigste Planung
Vor der anstehenden Expedition sollte man die bevorstehende Route genauestens planen. Welches Ziel soll erreicht werden? Besonders wichtig ist die Auswahl einer Agentur, die vor Ort, oft ab dem Flughafen, alles organisiert. Hier gibt es in allen Ländern und für jedes Expeditionsvorhaben entsprechende Agenturen, die Pakete oder auch individuell zusammengestellte Expeditionen anbieten.
Auch im Heimatland bieten Bergführer und Alpenschulen viele Expeditionen an. Der Vorteil ist hier, dass es vorab gemeinsame Trainingstouren gibt, bei denen man abchecken kann, ob man dem Expeditionsziel überhaupt gewachsen ist.
Hat man einen lokalen oder heimischen Partner gefunden, sollte man sich dennoch mit den einzelnen Expeditionsetappen und deren Schwierigkeit vertraut machen und die Wegbeschaffenheit sowie das Höhenprofil der Strecke ermitteln. Überdies sollte man auch die Wetterprognose im Auge behalten und insbesondere prüfen, von wo man für die Zielregion einen guten Wetterbericht bekommt. Die Stars im Höhenbergsteigen haben einen eigenen Wetterprofi im Heimatland, der ihnen die Winde im Himalaya fast auf die Stunde genau vorhersagen kann.
Mit wem gehe ich auf Expedition:
Die anderen Teilnehmer spielen neben der Ausrüstung und Planung die wichtigste Rolle. Haben sie die gleiche körperliche Fitness? Waren sie so wie ich vielleicht schon mal in großer Höhe unterwegs und wie reagieren sie in Extremsituationen am Berg? Wen ich mit meinem Bergpartner gehe, sind diese Dinge oft geklärt, aber bei unbekannten Fremden ist alles, auch der Expeditionsabbruch möglich. Deshalb nie mit unbekannten – auch nicht auf die heimischen Berge – gehen und auch bei den Agenturen darauf achten, wer da noch mitkommen kann. Bewährt haben sich vorab gemeinsame Kennenlern-Touren daheim.
Versicherung abschließen – für den Ernstfall
Von alpinem Klettern über gefährliche Gletscherüberschreitungen bis hin zur Überquerung einer steilen Schotterreise: Eine Expedition kann, je nach Route und insbesondere auch bei schlechter Planung, zu einer Grenzerfahrung werden. Tödliche Unfälle sind ebenfalls nicht völlig auszuschließen.
Man sollte sich vorab prüfen, wie es mit der Bergung in meinem Expeditions-Zielgebiet aussieht. Fliegen dort Hubschrauber, wie kann ich die Rettungskräfte alamieren und gibt es überhaupt Kontakt zur Außenwelt, oder braucht man in dieser Region ein Satelitentelefon. Wichtig ist auch, wie daheim am Berg regelmäßig einer Kontaktperson seinen letzten Standort bekannt zu geben, damit über sich sie gegebenen Falls die Rettungskette eingeleitet werden kann. Wenn das geklärt ist, stellt sich die Frage, wer dafür die Kosten übernimmt. Es gibt unzählige Bergekostenversichrungen, bei denen man aber unbedingt das Kleingedruckte, insbes. welche Sportarten sind ausgeschlossen, bis auf welche Höhe und in welcher Region gilt die Versicherung.
Wer ganz auf Nummer Sicher gehen möchte, sollte vor dem Beginn des Abenteuers eventuell eine Ablebensversicherung abschließen. Falls man auf der Expedition verstirbt, wird der hinterbliebenen Familie bzw. jeder anderen festgelegten, bezugsberechtigen Person die eingezahlte Versicherungssumme ausbezahlt. So sind die Hinterbliebenen im Ernstfall finanziell abgesichert.
Eine Expedition ist ein großes Abenteuer. Inmitten einer eindrucksvollen Naturlandschaft entdeckt man bislang unberührte Plätze, während die nächste körperliche oder mentale Herausforderung schon hinter der nächsten Ecke lauert. Mit einer sorgfältigen Vorbereitung steht der Expedition nichts mehr im Weg.
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