Auf Wunsch von Gerfried Göschl veröffentlichen wir gerne das Mail von Joao Garcia:
Hello Gerfried,
I am writing to say that I am sorry that I send this report to ExWeb. It was writen in BC under a great amount of emotional tireness and now I realise that I should have discussed it directly with you in BC and not to share my facts on-line.
I have no hate for annyone and I wish you good luck in K2 .
All the best,
Joao Garcia
Die Vorgeschichte:
Schwere Vorwürfe gegen Österr. Nanga Parbat Expedition
Der Spitzenbergsteiger Joao Garcia gibt den Österreichern indirekt Mitschuld am Tod der Koreanerin Mi Young Go und wirft ihnen unkollegiales Verhalten und der Expeditionsleitung Profitsucht vor…
+ Stellungnahme von Gerfried Göschl
Auf ExplorersWeb platze dem sonst so diplomatischen Portugiesen jetzt der Kragen: Die Österreicher hätten sich geweigert, so wie die anderen Expeditionsteams am Berg die Aufstiegsroute anteilig mit Fixseilen zu versehen. Die österreicher hätten in einem entsprechenden Meeting im BC die anderen Expeditionsteams sogar zu noch mehr Arbeitleistung verdonnert.
Fehlende Seile
Danach hätten sich die Österreicher dadurch ausgezeichnet, dass sie an einigen Stellen, die sie für übersichert hielten, die Seile wieder abbauben und mit hinauf nahmen. Auch an jener schwierigen Stelle zwischen Camp 2 und Camp 3, an der Joao Garcia eines ihrer Fixseile angebracht hatte, sei das Seil von den Östrreichern entfernt worden, woraufhin eine Koreanerin Mi Young Go (Anm: sie galt neben G. Kaltenbrunner, Edurne Pasaban, Nives Meori als ernste Anwärterin auf alle 14 8000er) genau an dieser Stelle am nächsten Tag in den Tod gestürzt ist.
Profitgier
Darüber hinaus wirft er der Expeditionsleitung vor, aus Profitgier zu wenige Hochträger engagiert und dadurch keine Kontrolle über die Teilnehmer gehabt zu haben. "Es sei unmöglich mit nur 6 Trägern 18 Teilnehmer zu versorgen" meint Joao Garcia.
Bitteres Ende
Am Ende hätten die Österreicher nur 44 m Fixseil pro Person fixiert, die Portugiesen und Koreaner seien aber auf je 140 m gekommen.
Joao Garcia erreichte am 10 July zu Mittag den Gipfel des Nanga Parbat. Es war sein 13. 8000er, ihm fehlt nur noch die Annapurna.
Die Koreanerin Mi Young Go und der Österreicher Wolfgang Kölblinger erreichten auch am 10. Juli gegen 18:00 Uhr den Gipfel. Wolfgang stürzte kurz danach beim Abstieg in den Tod. Ein weiterer Sturz an einer ebenfalls ungesicherten Stelle zwischen C2 und C3 kostete Mi Young Go am nächsten Tag das Leben.
Joao Garcia hingegen wünscht sich auf mounteverest.net nur eines: "Ich möchte so rasch wie nur möglich mein 14x8000er Projekt abschließen und mich weniger überlaufenen Expeditionsprojekten widmen, denn dieser Höhenbergsteiger-Tourismus macht mich krank und müde."
Erste Stellungnahme von Gerfried Göschl
Gerfried hat seiner Frau Heike heute um ca. 18:45 per Telefon folgendes Mitgeteilt:
"Als einzige Expedition hatten wir Österreicher über 2000m Fixseil mit am Berg. (ungefähr 2700m braucht man, um den ganzen Berg zu verfixen) Joao Garcia, der Expeditionsleiter für eine internationale Gruppe, hatte 100m mitgebracht. Er hat sich bei einem Expeditionsleitertreffen im Basislager beschwert, dass zu viele Fixseile am Berg sind und er, als er vor 10 Jahren den Nanga das erste Mal versucht hat, über Lager 2 gar keine Fixseile gebraucht hatte.
Von Seiten der Koreaner gibt es keinerlei Probleme bzw. Schuldzuweisungen, wir Österreicher und die Koreaner haben super zusammengearbeitet."
Quelle: www.mounteverest.net
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