1.12.2004
Wegen des vielen Schnees war es nicht möglich, das geplante Hochlager ?Olla camp? zu errichten. Wir entschlossen uns daher, den Gipfelsturm vom Basislager aus zu starten. Nach anstrengenden 2.200 Höhenmeter standen wir bei herrlichem Wetter nach 15 Stunden auf dem Gipfel.
Heute genießen wir bei Traumwetter einen wohlverdienten Rasttag, bevor es morgen zurück nach Santjago geht.
2.12.2004
Nach einer extrem stürmischen Nacht in Piedro Numerada starten wir nach dem Frühstück direkt hinunter ins Schigebiet Parva. Einige Zeit mussten wir auf unseren Transfer warten, dafür entschädigte uns eine wohlige heiße Dusche im Hotel in Santiago.
3.12.2004
Wir mussten sehr früh los, um rechtzeitig am Flughafen zu sein. Bereits um 09 00 ging unser Flug über die Anden. Einfach fantastisch. Wir konnten sogar unser Ziel, den Aconcagua aus der Luft bewundern. In Mendoza wurden wir schon erwartet. Geduldig ließen wir noch die "Permit" Zeremonie über uns ergehen. Am Nachmittag fuhren wir dann ca. 3 ? 4 Stunden mit den kleinen Bussen hinauf in die Anden. Eine wirklich eindrucksvolle Fahrt. Mendoza ist ja eines der argentinischen Weinbaugebiete, vom Klima also bevorzugt. Nach und nach wird die Landschaft immer karger, um dann hier in Puente del Inkas auf ca. 2 700m vollends karg zu werden. Allgegenwärtig ist der Wind. Hier gibt es auch ein Schigebiet und wir wohnen heute nochmals in einem Hotel unmittelbar gegenüber der Talstation eines Sesselliftes. Traurig schaukeln die Sesseln im Wind und von den Pisten des Winters ist nichts mehr zu sehn.
4.12.2004
In der Früh fuhren wir noch die ca. 10 km von Penitentes zum Eingang des Nationalparks Aconcagua. Wir mussten uns dann nochmals anmelden und unser Gepäck wurde auf Mulis verladen. Gemütlich wanderten wir dann vorbei an der in einer grünen Oase liegenden Laguna Horcones das Tal des gleichnamigen Flusses bergauf. Auf ca. 3500 m erreichten wir dann das Zwischenlager des Anmarsches bereits nach ca. 3 stündiger Wanderung.
6.12.2004
Hallo Leute, dies ist wieder Walter Laserer aus dem Basecamp des Aconcaguas. Unsere Gruppe ist vollzählig eingetroffen. Gestern hatten wir wieder mal einen anstrengenden Tag. Gute 7 Stunden dauerte die Wanderung über riesige Schwemmlandschaften des Rio Horcones hier herauf ins Basislager. Ausser uns sind noch viele andere Gruppen aus der ganzen Welt hier. Wir haben unsere eigenen Köchin mit, die uns mit allerlei Köstlichkeiten verwöhnt. Die Verhältnisse am Berg scheinen gut zu sein, heuer war eine Saison mit sowieso wenig Schnee. Der Wind ist allgegenwärtig, es weht einfach ständig.
7.12.2004
Gestern Nachmittag besserte sich das Wetter, voll Optimismus begann das große Packen: Wir mussten genau überlegen, welche Gepäckstücke wir mit hinauf in das Hochlager tragen würden. Zum Glück waren unsere Rucksäcke nicht so groß, dafür aber doch für einige ziemlich schwer. Heute morgen starteten wir einen ersten Vorstoß nach Nides del Condores, dem 1. Hochlager. Von 4300 m muss man da endlose Schotterhänge auf einem bequemen Weg zurücklegen. Die Schwierigkeit liegt vor allem im psychischen Bereich, die der Weg einfach nicht enden will. Und dann kommt selbstverständlich die Höhe noch dazu. Das Hochlager liegt auf 5500m. Am Abend sind wir nochmals ins Basislager abgestiegen, wo wir morgen einen Ruhetag planen.
10.12.04
Bei wolkenlosem Wetter befinden wir uns heute im Hochlager Nides del Condores. Das Lager haben wir im Windschatten eines bizarren Felsen Aufgestellt. Am Abend gibt es da wunderschöne Muster mit der Sonne. Bin gespannt wie die Gruppe schlafen wird. Hier auf 5 500 m hat man ja nur noch den halben Luftdruck von Meereshöhe. Morgen planen wir eine Akklimatisationstour zur Independia, wenn alles gut geht starten wir übermorgen zum Gipfel.
Expedition Aconcagua Onlinetagebuch
Rückblick:
Webtipp:
Laserer Alpin - die Bergsteigerschule mit dem Six of Seven Programm.
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