Bereits zur Tagestour deklariert: Mt. Everest 8848 m Bereits zur Tagestour deklariert: Mt. Everest 8848 m
15 April 2010

14 Seven Summits

Christian Stangl startet zum Finale seines neuen Superprojekts, die 14 höchsten Berge der Kontinente im Skyrunning Stil....

Christian Stangl ist Skyrunner und der Revoluzzer unter den Bergsteigern. Stangl hat das Bergsteigen im letzten Jahrzehnt entscheidend geprägt. Skyrunning ist Hochleistungssport abseits der Fernsehkameras.

Dort oben wo Christian Stangl seinen Sport ausübt auf den höchsten Bergen der Welt - ist die Luft im wahrsten Sinn des Wortes dünn: Skyrunning nennt Stangl seinen Stil die welthöchsten Berge so schnell als möglich zu besteigen. Im Wesentlichen ist Skyrunning die aktuell letzte sportliche Weiterentwicklung im Höhenbergsteigen quasi der Super-Alpinstil.

Ein Vergleich am Beispiel Mt. Everest-Besteigungen:

1953 wurde der höchste Berg der Welt erstmals bestiegen. Sir Edmund Hillary und Sherpa Tensing benötigten 9 Zwischenlager um irgendwie auf den Gipfel zu gelangen natürlich mit Sauerstoff-Unterstützung.

1978 waren Peter Habeler und Reinhold Messner auf 8.848 Meter erstmals ohne O2, unterstützt nur mehr durch 5 Zwischenlager.

2006 bestieg Christian Stangl ohne künstlichen Flaschensauerstoff, im Alleingang und ohne Zwischenlager den höchsten der 8.000er: Aufstieg in 16h42min und nach insgesamt 22 Stunden wieder retour im Basislager. Der Achttausender als Tagestour wurde zur Realität. Für Stangl ist die Zeit dennoch nicht das entscheidende Kriterium sondern vielmehr der Stil. Und der Stil ergibt die Zeit!

2003 erfolgte der erste geplante Serien-Skyrun in den südamerikanischen Anden: Stangl schaffte 9 Sechstausender an 18 aufeinander folgenden Tagen. 2005 folgten 10 Sechstausender innerhalb von einer Woche, 2006 waren es 3 nonstop und 2008 sogar 4 Sechstausender an einem Tag!

Neben einem zweiten Achttausender als Tagestour, Cho Oyu 8.201m in 15h06min vom Basislager aus, absolvierte Christian Stangl auch die Seven Summits im Skyrunning Stil.

Seven Summits Speed

Das Projekt Seven Summits Speed schloss er 2007 mit einer Gesamtaufstiegszeit von

58h45min erfolgreich ab.

- Mount Vinson, Antarktis, 4.892 Meter 9h10min

- Nordamerikas Denali (Mt. McKinley), 6.194 Meter 16h45min

- Carstensz Pyramide (Ozeanien), 4.884 Meter 49min

- Mt. Everest, Asien, 8.848 Meter 16h42min

- Europas höchster Berg, Mt. Elbrus, 5.643 Meter 5h18min

- Afrikas Kilimandscharo, 5.895 Meter 5h36min

- Aconcagua, Südamerikas höchster Berg mit 6.959 Metern 4h25min

(Zeiten jeweils Basislager Gipfel, ohne Zwischenlager, solo und ohne künstlichen Flaschensauerstoff)

Waren die sieben höchsten Kontinentalgipfel bis vor kurzem noch ein begehrtes Sammlerziel von Extrembergsteigern, bestieg der österreichische Skyrunner jeden einzelnen Gipfel solo, ohne künstlichen Flaschensauerstoff, jeweils als Ein-Tages-Tour.

Was kommt als nächstes?

Christian Stangl: Nur ungelöste Aufgaben kommen in Frage. Die seven summits speed als Ein-Tages-Touren ohne künstlichen O2 sind von mir gelöst. Die 14 Achttausender als Sammlerziel sind dummerweise auch schon von achtzehn Personen erfolgreich bestiegen worden. Ich habe keine Lust ein zwanzigster kleiner Reserve-Reinhold-Messner zu werden. Ein dritter oder gar vierter 8.000er als Tagestour reizt schon noch, aber immer nur nach Asien fahren um meinen Sport ausüben zu können ist mir zu eintönig. Mich lockt das Reisen in alle Erdteile viel mehr und die verschiedenen Gebirge verlangen immer andere bergsportliche Disziplinen. Die beste Kombination fand ich in meinem neuen Projekt, die 14 seven summits . Jetzt, nachdem ich an allen vierzehn Gipfeln der seven summits und der second seven summits mindestens einen Versuch der Schnellbegehung gemacht habe, ist klar: Die sieben Kleinen stellen eine größere Herausforderung dar. Die 14 seven summits wurden überhaupt noch von keiner Person bestiegen und sind somit auch eine bis dato ungelöste Aufgabe im Alpinismus.

Während alle Reisen Stangls zu den seven summits auf Anhieb von Erfolg gekrönt waren, war das bei den Kleinen bisher bei weitem nicht so. Nur 4 von 7 waren erfolgreich ein weiterer Beweis, dass die höchsten Berge nicht unbedingt die schwierigsten sein müssen!

Die vier bisher erfolgreich von Stangl bestiegenen second seven summits sind Südamerikas Ojos des Salado (6.893 Meter/3h44min), Ngga Pulu (Ozeanien, 4.862 m/98min), Afrikas Batian mit 5.199 Metern höchster Punkt des Mt. Kenia (6h09min)und Europas zweithöchster Gipfel der 5.224 Meter hohe Dyck Tau (5h35min).

2010 begibt sich Christian Stangl wieder auf Weltreise, um die fehlenden drei in der Sammlung der dann 14 seven summits in seinem kompromisslosen Skyrunning-Stil zu besteigen:

Mt. Logan, der massigste Berg der Erde: Basislager auf ca.2000 Metern Seehöhe,

25 Kilometer langer Anmarsch und dann Aufstieg zum 5.959 Meter hohen Gipfel. Insgesamt

4.000 Höhenmeter vom Basislager zum Gipfel! (Mt. Everest im Vergleich nur 2.400 m). Beim

ersten Versuch am Logan scheiterte Stangl 2009 wegen einem unüberwindlichen Spaltengewirr

und fehlender Ausrüstung.

K2, der bekannteste der sieben zweithöchsten Kontinentalgipfel. Technisch nicht besonders schwierig aber einfach nur gefährlich: 2008 kam der Skyrunner bis auf 8.100 Meter ehe eine Eislawine im Bottleneck die Saison beendete, elf Bergsteiger verloren dabei ihr Leben. 2009 scheiterte Stangl beim 2. Versuch auf 8.300 m. 2009 stand überhaupt kein einziger Bergsteiger am 8.611 Meter hohen K2!

Mt. Tyree, der K2 der Antarktis. Erst ganze 7 (!) Bergsteiger standen seit der Erstbesteigung 1967 am Gipfel des Tyree, der mit 4.852 Metern angegeben ist. Seit 1997 gab es keinen Gipfelsieg mehr, auch Stangl musste nach dem Unfall im Dezember 2009 nur 300 Meter unter dem Gipfel umkehren.

Webtipp:

www.skyrunning.at



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