New Speed Record on the Zodiac
Letztes Jahr kletterten Thomas und ich ein erstes Mal einen ‚Big Wall’ auf Geschwindigkeit - oder ‚Speed’, wie es die kalifornischen Kletterer nennen. Nach insgesamt drei Versuchen hatten wir in der ‚Zodiac’ eine Zeit von 2h31min20sec vorgelegt – auf einer Route, für die eine normale Seilschaft in der Regel ganze drei Tage braucht. Mit all der Energie, die wir in die freie Begehung der ‚Zodiac’ hineingesteckt hatten, hatten wir den Vorteil, die Route besser zu kennen als irgendeiner sonst.
Wir wussten aber auch, dass wir noch schneller sein könnten – wir hatten bei unserer schnellsten Begehung noch einige Fehler gemacht, die wir ausmerzen könnten. Dazu hatten wir noch einige taktische Ideen, mit denen wir noch einige Minuten schneller sein könnten. Also planten wir, in diesem Frühjahr nochmals ins Yosemite zu reisen um die 2 Stunden – Marke zu unterbieten...
Zeit unter zwei Stunden muß her
Im Juni dieses Jahres begannen wir schließlich ziemlich methodisch an die „ Stunden – Marke heranzugehen: in einem ersten Versuch kletterten wir in 3h50min durch die 600 Meter überhängenden Granits – verhältnismäßig langsam, weil wir einige der Passagen doppelt kletterten um die optimalen Bewegungssequenzen zu finden. Es zahlte sich aus. Bereits beim nächsten Versuch unterboten wir die alte Marke und kamen auf 2h28min.
Bei den weiteren Versuchen reduzierten wir die Zeit auf 2h15min und 2h10min. Bei diesem letzten Versuch übergab mir Thomas die Führung für den zweiten Teil der Route nach etwa 57 Minuten. Nachdem der zweite Teil der Route ein wenig länger ist, wusste ich, dass wir keine Chance haben, eine Zeit von weniger als 2 Stunden zu erreichen. Also kletterte ich, wie in der vorhergehenden Versuchen auch, nicht mit ‘100% full speed’.
100% full speed
Am 17. Juni allerdings übergab Thomas nach genau 50min50sec! Das wird der entscheidende Versuch! Dieses Mal musste ich alles geben, ‚full speed’ and ich wusste, dass wir es dieses Mal schaffen würden.
Schon während ich die letzte Seillänge kletterte begann ich die Meute in den El Cap Meadows zu hören. Um die 50 Kletterer hatten sich an den Wiesen unter dem El Capitan versammelt und – nachdem sie wussten, dass wir es dieses Mal schaffen würden – feuerten uns auf den letzten Metern an. Genau 1h51min und 34 sec nachdem Thomas den Boden verlassen hatte erreichte er unter einem beeindruckenden Konzert der ‚El Cap Rock Monkeys’ den Ausstieg der Zodiac und wir hatten zwei das Gefühl, dass es dieses Mal schnell genug war...
Webtipp:
Die Page von Alexander und Thomas Huber www.huberbuam.de
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