"El negrito" 7c am Piz Ciavaces Dolomiten; Photo: Archiv Riegler "El negrito" 7c am Piz Ciavaces Dolomiten; Photo: Archiv Riegler
02 August 2007

Florian und Martin Riegler gelingt Pellesier (8b)

Der Sudtiroler Florian Riegler knackt eine 8c+ in Arco und gemeinsam mit seinem Bruder eine schwere Zinnen Route und ihre Erstbegehung am Piz Ciavaces (7c).

Florian Riegler blickt auf eine starke erste Saisonhälfte zurück in der er im Sportklettern die 8c Schallmauer durchbrach und auch Alpin erfolgreich war.

"Claudio Cafe" 8c/8c+ Arco”

Mir hat die Route in "terra promessa" sofort gefallen, da sie eine der tollsten Linie in ganz Arco ist.

Durch hartes Ausdauer-Trainig im Herbst in unserem Dachboden-Boulderraum konnte ich bald die meisten Züge gut aneinanderreihen. So kletterte ich bereits im November 2006 die Route mit nur einem kurzen Hänger; 5 Sekunden um genau zu sein. Dann kam aber die Eisklettersaison dazwischen. Ich wollte mich erstmals an Eiskletterwettbewerben beteiligen und so startete ich beim Italiencup und Weltcup. Fazit: 6. Platz im Gesamtweltcup. Ich war mehr als zufrieden.

Erst wieder im März hing ich meine Eisgeräte in den Bergschrank und versuchte "Claudio Cafe" auf ein Neues. Samstags verbrachte ich meist in der Route, am Sonntag kletterte ich dann mit meiner Freundin Angelika einige Alpinrouten im Sarchetal.

Am 29. April 2007 war es dann so weit: Ich stieg die Route im 3.Versuch an diesem Tag durch. Eine größere Gruppe Italiener die dort war feuerte mich kräftg an. Ich war erleichtert und pilgerte weiter nach Massone wo ich noch am selben Tag eine 8b im 2.Versuch punkten konnte.

"El negrito" 7c Piz Ciavaces Dolomiten

Noch während der Wettkampfsaison im Februar begann ich mit meinem Bruder Martin mit der Erstbegehung. Wir entdeckten im oberen Wandteil des Ciavazes eine wunderbare Wand, die noch größtenteils unerschlossen war.

Bewaffnet mit Bohrmaschine und Friends stapften wir durch die winterliche Landschaft hinauf zum Einstieg. Das Wetter war uns gnädig und so kamen wir gut voran. Wir kletterten von unten in die Wand und nach 2 Tagen hatten wir bereits die halbe Höhe erreicht. Beim nächsten Anlauf wollten wir unbedingt den Gipfel erreichen und biwakierten deshalb in der Wand.

Wir starteten bereits im Morgengrauen und nach 10 Stunden harter Arbeit erreichten wir das ersehnte Gipfelplateau. Glücklich schlugen wir uns in die Hände.

Der Name unserer neuen Route lautet "El negrito" (schwarzer Dornhai), da die Wand schwarz, nass und gefährlich aussieht.

Im Mai 2007 kletterten wir die Route rotpunkt. Ein wahrer Genuss! Der Fels ist sehr rauh, kompakt und griffig.

Die Route ist mit Bohrhaken abgesichert. Zusätzlich ist ein Sortiment Friends für die Rissseillängen erforderlich.

"Via Camilotto Pellesier" 8b 400m, Drei Zinnen – Dolomiten

Mein Bruder hatte mich überredet die "Pellesier" an der Grossen Zinne mit ihm zu versuchen. Er kannte den unteren Teil bereits und als ich dann unter der Nordwand stand, war auch ich total begeistert: Senkrechte bis überhangende Zinnenkletterei vom Feinsten und zudem gut abgesichert.

Da wir leider!!! keine Kletterprofis sind, hatte weder er noch ich Lust den anderen "nur" zu sichern. So entschieden wir uns für eine Begehung in Wechselführung.

Am ersten Tag zusammen in der Wand kletterten wir die ganze Route bis zum Gipfel. Viele Seillängen gelangen auf anhieb. Die restlichen schwierigen Passagen boulderten wir noch etwas aus.

Nach einem Tag Erholung starteten wir los um das Ganze rotpunkt von unten zu probieren und tatsächlich schafften wir es in weniger als 6 Stunden und ohne Sturz. Als wir am Gipfelband ankamen, gratulierte uns der sehr symphatische Thomas Huber, welcher uns aus einer anderen Route zufällig beobachtet hatte. Überglücklich schlüpften wir aus unseren Kletterschuhen und genossen das schöne Wetter.

Text u. Photos: Florian Riegler

Sponsoren von Florian Riegler:

Mountain Spirit

Grivel

Scarpa

Webipp:

www.rieglerbrothers.com - die Homepage von Florian Riegler mit vielen Infos

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