Dru Nordwand, Allain- Leininger

Klettern
Mittel
(2)

Toureninfo

oberhalb des Martinetti Riss
Diff.
Schwierigkeit 5+/6-
5+/6- obl.  /  A0
Absicherung
AbsicherungAlpin
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit 900 m  /  1200 Hm
9:00 Std.  /  16:00 Std.
Ausrichtung Nord
Ausrichtung Nord
Zustiegszeit
Zustiegszeit 3:00 Std.
Abstiegzeit
Abstiegzeit 4:00 Std.
Kondition:
Kraft:
Erfahrung:
Landschaft:
Beste Jahreszeit:
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dec

Standort / Karte

Tourenbeschreibung

Gebirge:
Berg:
Petit Dru  (3733 m)
Charakter:

Eine der sechs klassischen Nordwände der Alpen. 1935 erstbegangen vom Rissspezialisten Pierre Allain und Raymond Leininger stellt diese Tour sehr hohe Anforderungen hinsichtlich Routenfindung, Absicherung und objektive Gefahren an den Begeher.

Genaue Routenbeschreibung:

Siehe

Die Tour startet mit einer V und zieht in vier Seillängen zu einem Podest hinauf. Von dort markant nach links in leichtem II- er Gelände hinauf. Nach zwei Seillängen (nicht weiter!) wieder rechter Hand in drei SL hinauf zu einem weiteren Absatz. In super Fels 3 SL anhaltend steil und ausgesetzt bis zum Beginn des Lambert Riss. Durch den Riss gerade hoch und dann immer recht logisch leicht nach rechts ziehend (Nischeneisfeld) zum nächsten Podest (7 SL). Nun in weiteren vier SL rauf zum Beginn des Martinetti Risses. Diesen gerade hoch, markant nach links und wieder senkrecht rauf zu markantem Podest (3 SL). Rechts leicht absteigend zu einem weiteren Riss und zwei Seillängen zu Biwakplatz ansteigen. Dort nochmals gerade rauf und dann keinesfalls den Haken nach rechts an die Kante zur Westwand folgen! Vielmehr LINKS hinauf zu den Quartz ledges. In abschließenden vier SL markant in eine Scharte hinauf, wo sich auch der berühmte Durchstieg (Loch) in die Südwand befindet (guter Biwakplatz)- Gesamt bis dahin 32 SL. Von da an waagrecht in drei SL die Südwand queren und erst dann hinauf zum höchsten Punkt (3.733 m).

Erstbegeher / Erstbesteiger:

Pierre Allain und Raymond Leininger vom 31. Juli bis 1. August 1935

Seillänge: 

2 x 50 m

Expressschlingen: 

8

Friends: 

1 Satz BD bis Größe 3

Ausrüstung:

Komplettes Felskletterzeugs, 3-4 Schlingen 120 cm, Doppelseil 2x 50 m, ein Satz friends bis Gr. 3, zwei Eisschrauben 16 cm, 8 Expressschlingen.

Bemerkung zu den Versicherungen:

Grundsätzlich findet amn immer wieder geschlagenen Normalhaken. Die Stände sind oft mit Schlingen, Seilresten markiert bzw. aufgebessert. Es kann vortrefflich mit friends gesichert werden. Keine bolts in der Route!

Ergänzung zur Schwierigkeit:

Herrliche Kletterei im unteren sechsten Schwierigkeitsgrad bei trockenen Bedingungen. Bei Nässe oder Vereisung (Schnee) wird es anspruchsvoller.

Zustieg zur Wand:

3,00 Std. Von Chamonix mit der Montenvers Bahn hinauf.  Dann ins Mer de glace hinunter und weiter Richtung Süden. Westseitig an guten Seilversicherungen hinauf in wunderschönes Almengelände. Einem Pfad bis unter die Westwand der Dru folgen und an den orografisch rechten Moränenfelsen Biwak beziehen. Ab Biwak 0,50 Std. Die Moränenfelsen hoch, bis man ins Gletscherbecken unter der Nordwand queren kann. Dieses hinauf bis zu einer markanten Rampe in der Wand, die rechts rauf führt und den unteren Teil der Route markiert.

Höhe Einstieg: 

2950 m

Abstieg:

Einmal 25 Meter abseilen Richtung Süden und waagrecht rüber zur Scharte zwischen petit dru und grand dru. Da kommt auch das Nordcouloir rauf. Drei kurze SL hinauf zur grand dru (3.754 m). Südeitig ca. 100 m weit abklettern bzw. absteigen bis zum Beginn der Abseilpiste (immer ein bolt mit Rapidglied) und runter bis zum Gletscher (10x 50 m). Den Gletscher weiter runter (Spalten!) bis zur Charpoua Hütte (2.841 m). Von dort in weiteren drei Stunden zur Bergstation der Montenvers Bahn.

Bemerkungen:

Bei der Dru scheiden sich die Geister: Durch die unzähligen Bergstürze ab 1997 ist schon fast abzusehen, dass dieser Berg zerfällt. Eine Begehungszeit ist maximal bis Ende Juni gegeben. Dann rumpelts und schepperts gewaltig! Der Fels an sich ist super und das klettern (die Schwierigkeiten nehmen nach oben hin zu) gewaltig schön. Die objektiven Gefahren sind aber immer vorhanden. Zustieg über die Grand Montets Seilbahn nicht mehr möglich, da abgebrannt. Achtung nach der sechsten SL: wenn man dort der eher logischen Linie nach LINKS rauf folgt, kommt man in die viel schwierigere Lesueur Route (Stände und Haken vorhanden). Also noch im leichten Schrofengelände darunter nach RECHTS hinauf klettern.

Infostand: 

09.07.2020

Autor: 

Michael Kräftner / bergtraum.at

Autor (Referenz): 

Ausgangspunkt / Anfahrt

Bilder (10)

Kommentare

19.07.2022 - 12:05

AW: Reifweg & Herbstwind - Grossofen

Sehr schöne Tour und ein bisschen abenteuerlich. Für den 2. Stand sollten Klemmgeräte zur Verbesserung desselben mitgenommen werden, die beiden NH alleine sind ein bisschen dürftig (weil im selben Riss-System). Und in der ausgesprochen schönen 9. SL entweder alles sehr lang einhängen oder nach der tollen Rampe (bevor es wieder nach rechts weggeht) Zwischenstand machen. Der Seilzug wird sonst enorm.

Und beim Abstieg genau auf die Steinmänner achten, man verkoffert sich sonst in recht ungutes Gelände.

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